Komac-Elf ärgert Komacs Heimat

Weniger Bewegung gab es dagegen im Keller des Klassements. Einzig dem VfR Lich II gelang gegen Schlusslicht Grüningen ein 3:2-Zittersieg. Die Bierstädter vergrößern damit den Abstand zur Gefahrenzone auf vier Punkte.

SC Teut. Watzenborn-Steinberg II - TSV Großen-Linden 5:0 (3:0): Das Spitzenspiel der Liga geriet zu einer eindeutigen Angelegenheit für die Hessenliga-Reserve. Die Komac-Elf ließ den Ball sauber durch die eigenen Reihen laufen und gab dem Tabellenführer damit wenig Möglichkeiten. Ufuk Ersentürk sorgte mit seinem Schuss an den Innenpfosten für das erste Ausrufezeichen des SC (10.). Marvin Fröls machte es zwei Minuten später auf Zuspiel von Mirko Freese besser und blieb im Eins-gegen-Eins mit TSV-Keeper Klaus Breitenbach der Sieger. Eine Reaktion der Lindener blieb aus. Stattdessen ließ Watzenborn Ball und Gegner laufen und wartete geduldig auf seine Chancen. So nutzte der alleingelassene Watzenborner Kapitän Julian Sommer die Einschusschance zum 2:0 (20.). Marvin Helm zog kurz vor der Pause aus rund 30 Metern trocken ab und knallte den Ball unter die Latte (43.). Damit war die Partie entschieden, denn Großen-Linden blieb auch in Durchgang zwei harm- und ideenlos. Sommer per Kopf (63.) und Andreas Steinborn mit einer Kopie des Helm-Treffers (76.) bauten den Vorsprung weiter aus. In der Schlussphase schaltete Watzenborn einen Gang zurück, aber selbst der Ehrentreffer blieb dem TSV durch zwei Paraden von SC-Schlussmann Ufuk Metin verwehrt. ,,Dass es so klar ausgeht, hatte ich nicht erwartet. Aber die Mannschaft hat nach dem Klein-Linden-Spiel die richtige Reaktion gezeigt", freute sich SC-Abteilungsleiter Andreas Heller über den Erfolg.

ASV Gießen - Türkiyemspor Gießen 7:1 (6:1): Letztes Jahr war es ein Duell zweier Spitzenteams. Davon ist in dieser Saison zumindest bei Türkiyemspor wenig übrig. Die Danisman-Elf wartet seit Ende August auf den zweiten Saisondreier und war vor allem in Durchgang eins überfordert von der Offensivgewalt der Weststädter. Die ließen nach dem 5:1 über Allendorf/Lahn gestern gleich den nächsten Kantersieg vom Stapel. Chris Reuling eröffnete schon nach sieben Minuten den Torreigen. David Böhm legte nur sieben Minuten später das 2:0 nach. Anschließend bekamen die Gäste acht Minuten Verschnaufpause, ehe Marco Zill mit seinem Doppelschlag gleich auf 4:0 erhöhte (22., 25.). Bei soviel Angriffsdrang vergaß der ASV kurzzeitig die Defensivarbeit und Türkiyemspor kam durch Alparslan Bingöl zum Anschluss (28.). Davon ließen sich die Hausherren nicht stoppen. Reuling (36.) und Michael Steller (45.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Für die Gäste roch es nach einer Klatsche im zweistelligen Bereich. Aber der ASV schaltete nach dem Kabinengang zwei Gänge zurück. Jerome Lewerenz markierte noch den 7:1-Endstand (63.) für die Weststädter, die die Sorgen des Gasts damit weiter vergrößerten.

SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden - SV Annerod 4:1 (1:1): Auch der SV Annerod kommt nach wie vor nicht richtig in Fahrt. In Utphe stellte sich die Luley-Elf von Beginn an hinten rein, war nach vorne aber zunächst höchst effektiv. Jan Hedrich traf nach einem Freistoß zur Führung (16.). Allerdings sollte es die einzige Chance der Gäste im ganzen Spiel bleiben. Die bis dato spielbestimmenden Hausherren legten nun noch eine Schippe drauf. Um den Abwehrriegel des SV zu knacken, brauchte es aber einen unstrittigen Elfmeter, den Benedict Müll souverän verwandelte (27.). Der Ausgleich gab Auftrieb für Hälfte zwei, die mit der schnellen Führung durch Mülls Kopfball (47.) gut für die SG begann. Nach dem Eigentor von Dennis Kessler (61.) war die Partie schließlich gelaufen. Marco Burger setzte den Schlusspunkt (75., FE) unter einen letztlich nie gefährdeten Utpher Heimsieg.

FC Grüningen - VfR Lich II 2:3 (0:2): Auch das Schlusslicht der Liga konnte gegen den ebenfalls im Keller stehenden VfR Lich II nicht punkten. Trainer Jürgen Luft sah aber nach der Pause vielversprechende Ansätze. Durchgang eins gehörte aber klar den Gästen. Einen langen Ball aus dem Mittelfeld pflückte Konstantin Rogolowski, allerdings aus abseitsverdächtiger Position, runter und schweißte die Kugel im FC-Tor ein (9.). Bei den Gastgebern lief offensiv kaum etwas zusammen. Lich nutzte die Fehler der Grüninger Hintermannschaft dagegen gut aus. Der völlig alleingelassenen Tolga Travaci hatte aus zehn Metern keine Mühe, auf 2:0 zu erhöhen (43.). Nach dem 3:0, wieder durch Rogolowski, diesmal aber per Kopf (52.), ging ein Ruck durch das Team des FC. Mit René Glasmann sorgte ein dritter Angreifer für zusätzlichen Schwung. Gabriel Gülec lupfte über VfR-Torwart Felix Rauch ins Tor zum Anschluss (65.). Sechs Minuten später tat es ihm André Lense gleich (71.). Nur zwei Minuten später schickte Glasmann Lense, der in der Mitte Gülec bediente und den Ball einschob. Allerdings wurde der Treffer nicht gegeben, da der Ball vor Lenses Pass vermeitlich im Tor-Aus war. Damit blieb es beim knappen Licher-Erfolg und der FC steht trotz ansehnlicher Leistung wiedermal mit leeren Händen da.

FSG Biebertal - TSV Allendorf/Lahn 4:2 (1:0): Wie die Reserve tat sich auch die erste Biebertaler Mannschaft gegen Allendorf sehr schwer. Eine Halbzeit lang machte die FSG das Spiel, bis auf Yoshua Kellers Führung (11.) machten sie aber zu wenig aus den Chancen. Nach Luca Baiers Treffer (60.) roch es gegen bis dahin sehr defensiven und rustikal zu Werke gehenden Allendorfer nach Vorentscheidung. Aber der TSV kam zurück. Benjamin Webers 1:2 nur 120 Sekunden nach dem 0:2 verlieh den Gästen Rückenwind. Plötzlich wagten sie sich aus der eigenen Hälfte und drängten auf den Ausgleich, der durch Spielertrainer Dennis Frank auch fiel (75.). Jetzt aber zeigte Biebertal Moral. Jens Mücke (81.) und Baier (89.) sorgten doch noch für ein FSG-Erfolgserlebnis.

FC Besa Gießen - FSG Lollar/Staufenberg 1:5 (1:1): Lange bot der Aufsteiger dem Favoriten Paroli. Steven Hasslers frühe Führung (10.) egalisierte Vedat Kocas ebenso schnell (12.). Anschließend verteidigte Besa gut und kam durch Kocas und Irfan Kus zu guten Konterchancen. Auch nach Marco Moscagiulis 2:1 für Lollar war kein Bruch im Spiel. Letztendlich war die FSG aber cleverer und siegte durch Tore von Patrick Balser (85.), Hassler (87.) und Sebastiano Russo (90.) noch deutlich, aber zu hoch mit 5:1 und klettert an die Spitze der Tabelle.

VfB Gießen U23 - TSV Klein-Linden 4:2 (2:1): Überschattet von der schweren Knieverletzung von VfB-Kapitän Hristo Giovanakis, die er sich in der 68. Minute ohne Fremdeinwirkung zugezogen hatte, geriet der Sieg fast zur Nebensache. Daniel Mehari (11.) und Mamir Marankoz (29.) brachten, jeweils von Amirali Rezaei geschickt, den spielerisch überlegenen VfB auf die Siegerstraße. Mit der ersten Klein-Lindener Chance gelang Jens Keller der Anschlusstreffer (43.). Aber Maximilian Ott (53.) und erneut Marankoz (89.) belohnten Gießen für den höheren Aufwand. Florian Althaus traf zum zwischenzeitlichen 2:3 (70.).