2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Bock
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Kolkwitz holt im Derby den ersten Saisonsieg

MIT VIDEOS + GALERIE: KSV bezwingt nach sechs Spielen ohne Dreier den Nachbarn Wacker Ströbitz knapp mit 1:0

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Aufatmen beim Kolkwitzer SV: Im 7. Anlauf ist dem Landesligisten endlich der erste Saisonsieg gelungen - und das ausgerechnet noch im Derby gegen die Nachbarn von Wacker Ströbitz.

Nach fünf ungeschlagenen Partien in Folge waren die Gäste als klarer Favorit in Kolkwitz aufgelaufen. Dessen waren sich die Hausherren bewusst und passten entsprechend die eigene Taktik an. KSV-Trainer Sven Goertz: "Wir wollten Wacker bewusst kommen und ihnen die Spielanteile überlassen. Sie sollten aber kein Tempo in ihre Aktionen bekommen, dafür sind sie vor allem über die Außenbahnen zu gefährlich. Und im entscheidenden Moment sollte es gezielt mit schnellen Gegenstößen nach vorne gehen."

Entsprechend gestaltete sich auch der Spielverlauf: Ströbitz hatte vor allem in der zweiten Hälfte mehr Ballbesitz und war die optisch überlegene Mannschaft. Die Kolkwitzer präsentierten sich dafür zweikampfstark und lauffreudig. Im Zentrum wurden die Räume eng gemacht. Dadurch ergaben sich kaum Lücken für das Offensivspiel von Wacker. Dazu nahm unter anderem Attila Szobonya seinen Gegenspieler Rostyslav Diakiv fast komplett aus der Partie, so dass die Ströbitzer Angriffe über die Außen immer wieder ein schnelles Ende fanden. Die gefährlichste Szene in der ersten Halbzeit für die Gäste hatte Gregor Holz bereits nach vier Minuten: Nach einem leichten Ballverlust des KSV am eigenen Strafraum spitzelte der Wacker-Angreifer die Kugel dem Kolkwitzer Schlussmann Stephan Choschzick überhastet in die Arme.

Die Hausherren schlugen dafür eiskalt bei der ersten guten Gelegenheit zu. Steven Specht überspielte in der 31. Minute mit einem weiten Ball die Ströbitzer Abwehr. Vor dem Ströbitzer Tor verpasste Marten Zittlau zwar den Kopfball. Marc Fingas stand dahinter aber auch völlig ungedeckt und traf per Direktabnahme ins rechte untere Eck zur glücklichen Führung. Kurz vor der Pause hätte Maikel Krüger sogar noch auf 2:0 erhöhen können. Er traf aber von der Strafraumgrenze nur den Pfosten.

Auch nach der Halbzeit änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Ströbitzer rannten vergeblich an, zündende Ideen blieben aber weiter Mangelware. Kolkwitz lauerte weiter auf Konter und konzentrierte sich voll auf die Defensivarbeit. Trotzdem hatten die Gastgeber in der Schlussphase sogar noch die beste Torchance der zweiten Hälfte: Nach einem leichten Ballverlust von Tobias Voigt in der Wacker-Abwehr marschierte der eingewechselte Marcel Kuba auf das Ströbitzer Tor zu. Statt aus aussichtsreicher Position selbst abzuschließen, setzte er Fingas in Szene. Dem versprang die Kugel aber beim Schuss und klatschte nur auf die Querlatte.

Der KSV konnte sich dennoch über den ersten Dreier in dieser Spielzeit freuen. Trainer Goertz: "Das war eine disziplinierte Mannschaftsleistung, deswegen war der Sieg nicht unverdient. Wir haben keine klaren Torchancen zugelassen. Unser Treffer war etwas glücklich, aber wir haben es mit unserem Willen auch erzwungen. Die Jungs haben gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft und auf dem richtigen Weg sind." Ein Weckruf könnte dafür auch die zweieinhalbstündige Aussprache innerhalb des Teams in der Vorwoche gewesen sein. Denn nach sechs sieglosen Partien saß der Frust tief. "Wir haben noch keine richtige Konstanz, weil wir uns bislang nicht einspielen konnten. Jede Woche mussten wir immer eine andere Position ersetzen. Aber heute haben die Jungs klar miteinander kommunziert auf dem Platz. Für mich ist es ein gutes Zeichen, wenn ich wenig coachen muss von der Seitenlinie. Die Mannschaft hat die Aktionen immer gemeinsam gestaltet", zeigte sich Goertz zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.

Trotz der zweiten Saisonniederlage im sehr fairen Derby hielt sich die Enttäuschung bei Wacker-Trainer Tino Kandlbinder in Grenzen: "Heute hat man wieder gesehen, dass mehr Ballbesitz und die optische Überlegenheit am Ende nicht reicht. Wir haben die Durchschlagskraft vermissen lassen und sind nicht in unser gewohntes Spiel gekommen. Nach dem Rückstand haben wir die Linie verloren. Kolkwitz hat es aber auch gut zugestellt und das Zentrum zu gehalten. Wir haben alles probiert, aber man muss an manchen Tagen einfach auch mit so einem Ergebnis leben."

Aufrufe: 015.10.2016, 18:51 Uhr
Sven BockAutor