2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Auf die Genesung von Ajet Shabani (v. l.) freut sich Dietmar Schacht enebso wie darauf, dass Martin Schiefer im Trikot der 09er jubelt., Foto: Herhaus
Auf die Genesung von Ajet Shabani (v. l.) freut sich Dietmar Schacht enebso wie darauf, dass Martin Schiefer im Trikot der 09er jubelt., Foto: Herhaus

Kölsche Nacht ohne Trainer

Bergisch Gladbachs Trainer Dietmar Schacht gibt seinen Mittelrheinliga-Fußballern nach intensiver Arbeit an Automatismen und Konstanz am Wochenende frei. Danach stehen noch drei Begegnungen vor der Weihnachtspause auf dem Programm.

Bergisch Gladbach. Normalerweise hat Dietmar Schacht gar kein Problem damit, sich selbst über Kleinigkeiten zu ärgern. Besonders dann nicht, wenn sich der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten — oder noch schlimmer: seine Mannschaft — benachteiligt sieht. Dass der SV Bergisch Gladbach 09 jedoch bereits vor dem zweiten freien Wochenende in Folge steht, lässt den 51-Jährigen erstaunlich ruhig. Schließlich hat doch gerade die entscheidende Phase der Hinrunde begonnen. „Ich kann es doch sowieso nicht beeinflussen. Außerdem war die Belastung zuletzt sowieso ziemlich hoch. Da kommt eine Pause auch mal ganz gelegen”, sagt Schacht.

Drei Begegnungen stehen bis Weihnachten noch auf dem Programm. Am 1. Dezember ist der SC Brühl zu Gast. Danach finden noch die Partien bei Hilal Maroc Bergheim und dem VfL Alfer statt — wenn der Winter nicht zu früh kommt. Schacht hat die Zeit ohne Meisterschaftsspiel genutzt, um in intensiven Trainingseinheiten die Automatismen und die Konstanz weiter zu fördern. Allerdings war die Beteiligung sehr überschaubar — noch immer sind viele Spieler verletzt: „Ich glaube, kein anderer Mittelrheinligist hatte in dieser Hinsicht solch ein Pech. Vor diesem Hintergrund können wir mit den bisherigen 14 Punkten zufrieden sein. Das zeigt, dass es in der Breite des Kaders Qualität gibt.”

Schacht ist stolz darauf, wie seine Spieler besonders in den vergangenen Wochen nach dem krassen Fehlstart mitgezogen haben. Nach neun von zwölf möglichen Punkten aus den vier Aufeinandertreffen zuletzt hat sich der ehemalige Regionalligist von den Abstiegsplätzen entfernt. Nun winkt sogar der Sprung ins gesicherte Mittelfeld: „Das haben die Jungs wirklich toll gemacht. Ich habe gespürt, dass ich sie anders anfassen muss als beispielsweise das Team in der vergangenen Saison. Das sind alles junge Kerle. Die danken es mir jetzt mit guten Leistungen. Alles ist ein Geben und Nehmen.”

Und weil kurz vor dem ersten Advent die Harmonie so groß ist, hat Schacht sein Herz sprechen lassen und seinen Spielern am Wochenende direkt mal komplett frei gegeben. Die Mannschaft nutzt das für einen Teamabend in Köln — erst gehen sie essen, danach feiern. Und das womöglich bis zum Morgengrauen. Ganz sicher jedoch ohne Trainer.

„Das sollen die Jungs ohne mich machen. Sonst hätte vielleicht der eine oder andere Angst, etwas zu trinken”, sagt Schacht. „Ich war als Spieler auch häufiger mit der Mannschaft unterwegs. Der Trainer war nie dabei”. Womöglich war das auch besser so.

Obwohl sich die Lage also derzeit etwas zu entspannen scheint, ist Schacht natürlich weit davon entfernt, die Zügel schleifen zu lassen. Es ist alles darauf ausgerichtet, in die drei noch ausstehenden Begegnungen den Sprung in die obere Tabellenhälfte zu schaffen. Es wäre zumindest ein versöhnlicher Abschluss eines äußerst schwierigen Jahres. Und 2014 sollen dann unter anderem mit Andre Kreuer, Ajet Shabani und Martin Schiefer wichtige Leistungsträger nach ihren Verletzungen und Sperren zurückkehren.

Aufrufe: 021.11.2013, 14:53 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sven WinterschladenAutor