2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche

Knut Kircher treffen, das wäre toll

Familie, Freunde und Fußball sind bei ihm die Nummer 1: Michael Schmidt aus Parchim beantwortet heute unsere Samstags-Fragen

Die Familie und der Freundeskreis sind bei ihm die Nummer 1, doch dann kommt schon der Fußball. Seit seinem siebten Lebensjahr bestimmt das runde Leder vor allem die Wochenendplanung von Michael Schmidt. 2012 musste der heute 33-Jährige gebürtige Parchimer allerdings unfreiwillig die Toppen an den Nagel hängen: Ein Kreuzbandriss zwang ihn auf die Bank. Doch ganz aufhören? Michael Schmidt entschied sich für einen Neustart als Schiri. Nachdem er zuerst für SV Grün-Weiß Mestlin zum Einsatz kam, ist er seit der Saison 2013/14 nun für den VFB Goldenstädt in der Kreisoberliga aktiv.

Am heutigen Sonnabend wird er ab 14 Uhr in der Fischerdammhalle als Referee beim Finale der Hallenkreismeisterschaften der Männer dabei sein. Selbst fit hält sich Michael Schmidt mit Joggen und Radfahren. Andreas Steinhoff, Mitglied im Jugendausschuss des KFV Westmecklenburg, stellte ihm unsere 20 Samstagsfragen.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?

Ich beziehe diese Frage jetzt mal auf die Sportplätze der Region: Da es einfach zu viele schöne Plätze in unserem Kreis gibt, wäre es unfair, einen konkreten hervorzuheben. Viele Vereine leisten eine sehr gute Arbeit, um ihre Stätten in Schuss zu halten. Herauszustellen ist aber, dass immer mehr Vereine um ein gutes Miteinander mit den Schiedsrichtern bemüht sind. Ich meine damit z. B., dass uns mehr Gastfreundschaft entgegengebracht wird, wenn wir auf den Platz kommen oder nach dem Spiel noch mit der Nachbereitung zu tun haben.

Wären Sie Bürgermeister, was würden Sie sofort ändern?

Auf jeden Fall würde ich mich dafür stark machen, dass die Lange Straße in Parchim wieder mehr an Attraktivität gewinnt. Ich würde ein Ohr an der Masse haben, wie talentierte Sportler aus Parchim gefördert werden. Ich persönlich bin der Meinung, dass wir mit einem großen Sportverein in Parchim viel weiter kommen würden.

Wo kann man Sie in der Region am ehesten treffen?

Auf den verschiedensten Sportplätzen im Kreis, je nach Spielansetzung.

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Als ich so um die neun Jahre war, habe ich bei meinem Opa in Chemnitz eimerweise Kohlen geschippt und sie ihm in die Wohnung getragen. Das hat er ordentlich bezahlt.

Und wofür haben Sie es ausgegeben?

Ich habe mir damals von dem Geld voller Stolz einen GameBoy gekauft und stundenlang damit gespielt.

Was würden Sie gerne können?

Ich würde gerne Tanzen können, das liegt mir gar nicht. Dafür gibt es zum Glück Tanzschulen, die man besuchen kann, wenn man die nötige Zeit dafür findet.

Was stört Sie an anderen?

Unredlichkeit, Pessimismus, wenn man keine Toleranz zeigt und ständig hinterm Rücken redet. Man kann einem doch klipp und klar sagen, was stört.

Worüber haben Sie zuletzt herzlich gelacht?

Auf einer Geburtstagsfeier wurden sehr lustige Witze erzählt, das war wirklich herzhaft zum Lachen.

Was haben Sie zuletzt Unvernünftiges getan?

Beim Autofahren telefoniert und das ohne Freisprecheinrichtung.

Wer ist Ihr persönlicher Held?

Mein persönlicher Held ist meine Familie, welche mich immer tatkräftig bei all meinen Vorhaben unterstützt hat. Besonderer Dank gilt meiner Schwester und ihrem Mann. Sie haben mir in den zurückliegenden drei Jahren bei meiner Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel im team baucenter Parchim sehr beigestanden. Danke!

Welches Buch lesen Sie gerade?

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war das Regelwerk des DFB. Ansonsten habe ich es nicht so mit Bücher lesen.

Welche Fernsehsendung verpassen Sie nie?

Wenn es zeitlich passt, am Samstag die Sportschau. Da ich selbst auf den Plätzen im Kreis unterwegs bin, um zu pfeifen, schaue ich mir gerne die Zusammenfassung der Spiele an, bevor es dann abends eventuell nochmal losgeht.

Wo trifft man Sie eher: Auf dem Fußballplatz oder bei einer Sportübertragung vor dem Fernseher?

Auf dem Sportplatz, da ich ja meistens Sonnabend und Sonntag unterwegs bin, um Spiele zu leiten.

Wen würden Sie gerne mal treffen?

Dr. Felix Brych und Knut Kircher. Sie sind tolle Menschen und meiner Meinung nach momentan Deutschlands beste Schiedsrichter. Ich denke, das man selbst aus einem kurzen Gespräch mit ihnen viel mitnehmen und lernen könnte.

Wenn Sie nicht selbst kochen: Was kommt dann bei Ihnen auf den Tisch?

Dann gibt es entweder Salat, chinesische Küche oder Pizza / Pasta.

Mit welchem Lied verbinden Sie Ihre schönste Erinnerung?

Lou Bega - Mambo Nr. 5 . Dieser Song wurde während meines ersten längeren Urlaubes, den ich in der Türkei verbrachte, rauf und runter gespielt. Weil es ein schöner Urlaub war, ist das Lied hängen geblieben. Es gibt aber noch viele weitere Lieder, mit denen ich schöne Erinnerungen verbinde.

An welches Geschenk erinnern Sie sich noch gerne und von wem haben Sie es bekommen?

Das schönste Geschenk ist, wenn man ein Spiel abpfeift und beide Mannschaften mit dir als Schiedsrichter abklatschen. Ich persönlich denke, das es die höchste Ehre ist, die man einem Schiedsrichter nach einem Spiel erweisen kann. Auf das Privatleben bezogen gab es einfach zu viele schöne Geschenke.

Welchen Traum möchten Sie sich erfüllen?

Ich träume davon, vielleicht noch ein oder zwei Ligen höher zu pfeifen - das ist mein Ansporn. Ob der Traum in Erfüllung geht, liegt nicht nur an mir.

Was werden Sie als Rentner machen?

Urlaub in den USA, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Viele Freunde waren schon da und erzählen immer, wie toll es dort ist. Wird Zeit, sich selbst davon zu überzeugen.

Wem sollten wir diese Fragen ebenfalls stellen?

Tino Männer, Schiedsrichteransetzer im Männer-, Nachwuchs- und Frauenbereich.

Aufrufe: 014.2.2015, 00:00 Uhr
Andreas SteinhoffAutor