2024-05-17T14:19:24.476Z

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Knut Kircher beim Junior Cup im Glaspalast. Foto: Pressefoto Baumann
Knut Kircher beim Junior Cup im Glaspalast. Foto: Pressefoto Baumann

Knut Kircher bleibt dem Fußball weiter erhalten

Bundesliga-Schiedsrichter beendet im Sommer aktive Karriere

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Knut Kircher gehört zu den besten seines Fachs. Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter beendet seine aktive Karriere nach dieser Saison. Doch er bleibt dem Fußball erhalten.

Knut Kircher hat in seiner langen Schiedsrichter-Karriere Hunderte Fußballspiele geleitet. Er hatte bis jetzt 236 Einsätze in der Bundesliga, dazu Spiele in der 2. Bundesliga, Champions League, EM-Qualifikation, Europa League sowie diversen unteren Ligen. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter zählt sie nicht mehr. Lediglich ein Einsatz bei einer Weltmeisterschaft blieb ihm verwehrt. Zum Saisonende hört er auf. Kircher, der aus Horb stammt und bei Daimler als Entwicklungsingenieur arbeitet, erreicht die Altersgrenze. Die Statuten sehen vor, dass Schiedsrichter mit 47 Jahren ihre Pfeife an den Nagel hängen müssen. Er geht ohne Wehmut. „Ich hatte eine tolle, intensive Karriere. Da war alles dabei, weswegen ich einst diesen Weg eingeschlagen habe“, sagte Kircher am Rande der WFV-Ehrenamtsgala an diesem Mittwoch im Stuttgarter Norden.

Kircher verspürt kein bisschen Wehmut

Der beliebte Schiedsrichter geht ohne Wehmut. „Das ist wirklich so. So wie einst die etablierten Kollegen für mich Platz gemacht haben, möchte ich nun den Weg für die nachwachsende Generation frei machen. Es gibt so viele tolle junge Schiedsrichter, die sind jetzt einfach dran und sollen sich beweisen dürfen“, erklärt er. Seelenruhig, glaubhaft und bestimmt – genauso, wie er auf dem Platz die Spiele leitet. Einige werden bis zum Mai dieses Jahres noch dazu kommen. Kircher wird noch mehrere Einsätze in der Bundesliga haben, zudem winkt als krönender Abschluss der Karriere das DFB-Pokalfinale in Berlin.

Auch wenn die aktive Zeit auf dem Spielfeld sich dem Ende zuneigt, Kircher wird dem Fußballsport erhalten bleiben. Er ist beim Württembergischen Fußballverband (WFV) in den Vorstand aufgerückt. Dort wird er sich – nein, nicht um die Schiedsrichterei – vornehmlich um die Bereiche Ehrenamt und Soziales kümmern. „Ich freue mich sehr über dieses neue Aufgabengebiet. Das Ehrenamt liegt mir sehr am Herzen. Ohne diese Menschen geht es nicht – das gilt für unsere Gesellschaft im Allgemeinen, aber natürlich auch für den Fußball. Ich möchte mithelfen, das Wirken der Ehrenamtlichen noch besser in den Fokus zu rücken. Denn die machen einen tollen Job!“

Kirchers Lob für „Collinas Erben“

An diesem Wochenende startet die Bundesliga wieder und Kircher wird mit Robert Kempter, Bastian Dankert und Thorsten Schiffner beim Spiel Eintracht Frankfurt gegen VfL Wolfsburg wirken. Doch ein Mann wie Kircher kann auch in der Winterpause nicht vom Fußball lassen. So war er gemeinsam mit der Kollegin Bibiana Steinhaus beim Junior Cup in Sindelfingen im Einsatz, pfiff dort unter anderem das Eröffnungsspiel.

Im Glaspalast traf er auch auf die Blogger von „Collinas Erben“, die regelmäßig einen vielbeachteten Schiedsrichter-Podcast veröffentlichen. Das Gespräch von Collinas Erben mit den beiden Schiedsrichtern gibt es hier zu hören. „Das war wirklich eine sehr interessante Geschichte. Man wird nicht oft von Journalisten interviewt, die so gut im Thema sind und eine solche Kompetenz besitzen wie diese beiden. Es hat großen Spaß gemacht!“, so Kircher. Spaß, den er bis zum Sommer noch in Deutschlands Stadien haben wird. Wenn es nach ihm geht, gern an jedem Wochenende.

Aufrufe: 021.1.2016, 17:00 Uhr
Philipp MaiselAutor