2024-05-02T16:12:49.858Z

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Knall abgewendet: SCE bestätigt Führungsriege

Eltersdorfer Abteilungsversammlung stimmt für Klier, Uhsemann und Co +++ U23 soll unter die Leitung der ersten Mannschaft gestellt werden

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Mit überzeugender Mehrheit haben die Mitglieder der Fußballabteilung des SC Eltersdorf ihre vierköpfige Leitung bestätigt. Gleichzeitig ist beschlossen worden, die U23 in absehbarer Zeit wieder unter die Leitung der ersten Mannschaft zu stellen. Damit könnten die schon länger währenden Querelen beendet sein.

Es fing nicht gut an. Denn noch während Abteilungsleiter Manfred Klier die Gäste begrüßte, platzte der zweite Vorstand des Vereins, Heinz Peter Fischer, dazwischen und verkündete, er werde die Wahlen ohnehin anfechten. Etwas geschickter unterbrach der dritte Vorsitzende, Ottmar Lunemann, die Begrüßung. Er meinte, er finde es „schade“, akzeptiere aber, dass die meisten Fußball-Damen von der Teilnahme an der Versammlung ausgeschlossen wurden, weil Mitglieder erst ab 18 Jahren berechtigt seien.

Es herrschte da zunächst eine gereizte Stimmung in der proppenvollen Halle. Die Versammlung war ohnehin verspätet begonnen worden, weil sich vor dem Vereinsheim plötzlich eine Menschenmenge gebildet hatte und die Registrierung am Eingang dadurch ins Stocken geriet. Versammlungsleiter und Chef des Seniorenfußballs, Joachim Uhsemann, erläuterte daraufhin, es sei in der Präambel der Satzung festgelegt, dass nur volljährige Mitglieder teilnahmeberechtigt seien. Kompromissbereit ließ er die Damen aber zum Zuschauen auf die Galerie. Uhsemann sagte auch, die noch amtierende Mannschaft werde das Wahlergebnis auf jeden Fall akzeptieren.

Die zunächst vorgesehene Abstimmung „im Block“ über die Abteilungsleitung, den Leiter Seniorenfußball und den Spielleiter strich Uhsemann von der Tagesordnung und ließ über jedes Amt einzeln abstimmen. In seinem Bericht stellte Abteilungsleiter Manfed Klier klar, es gehe ihm nicht allein um die Fußballabteilung. „Nur mit einer intakten Abteilung kann der Verein existieren“. Er wünsche sich, dass die Wahlen „harmonisch“ und „ohne Hass“ über die Bühne gehen würden. Für seine auf Harmonie bedachte Rede bekam er viel Applaus. Den bekam auch Jörg Marker für die Vorstellung der Erfolge der Jugend. Er dankte Manfred Klier ausdrücklich für die bislang geleistete Arbeit. „Ich habe viel Respekt vor seinem langjährigen Engagement“. Als Vorsitzender des Wahlausschusses wurde der Jurist Hans Drabek von der Tennisabteilung des Vereins gewählt. Der verstand es Sachlichkeit in die Vorstellung der beiden für das Amt des Abteilungsleiters kandidierenden Mitglieder und die Redebeiträge von Mitgliedern zu bringen.

Stephan Brehm, der gegen den amtierenden Manfred Klier antrat, betonte, er vertrete die junge Generation, die sich in den Verein einbringen wolle. „Ich bin jemand der nach vorne schaut, für mich ist Stillstand Rückschritt“. Der Graben zwischen der ersten Mannschaft und dem Rest des Vereins sei zu groß. Fakten wolle er nicht auf den Tisch legen. Manfred Klier ließ zunächst Joachim Uhsemann für sich sprechen. Der bekam Buh-Rufe, als er an Brehm gewandt sagte: „Ich glaube nicht, dass es dein persönlicher Wunsch ist, hier zu kandidieren“. Uhsemann mahnte aber auch: „Die Wahl kann existenziell sein“.

Mehrere Vereinsmitglieder meldeten sich zu Wort, die Mutter eines Fußballjungen brachte es dann auf den Punkt: „Wer was besser macht, weiß ich immer noch nicht. Es geht doch um die Zukunft des SCE“. Der dritte Vorsitzende Ottmar Lunemann schlug vor, die Wahl zu Gunsten einer weiteren Aussprache zu verschieben, jedoch blieb Hans Drabek konsequent, betonte, man sei bereits beim Tagesordnungspunkt „Wahl“ und werde nun auch so fortfahren.

Bei der geheimen Abstimmung votierten schließlich 153 der 279 Wahlberechtigten für Manfred Klier, 112 für Stephan Brehm. Damit war die Luft raus, gab es auch keine Gegenkandidaten für die wieder kandidierenden Amtsinhaber Joachim Uhsemann (Leiter Seniorenfußball), Peter Dürl (Spielleiter 1. Mannschaft) und Jörg Markert (Jugendleiter Fußball). Sie wurden per Akklamation mit einfacher Mehrheit wiedergewählt.

Mehr „Sportfamilie“ sein

Der Antrag eines Mitglieds, einen Vertreter aus der Jugend in den Verwaltungsrat zu delegieren, wurde nicht zugelassen, weil das laut Joachim Uhsemann eine Satzungsänderung bedeuten würde. Der Antrag vom Trainer der ersten Mannschaft, Hendrik Baumgart, die U23-Mannschaft aus der Jugend auszugliedern und sie wieder dem Seniorenfußball zuzuschlagen, „damit die Abläufe wieder besser funktionieren“, wurde mehrheitlich angenommen.

Der Betreuer der U23, Manfred Pfann, legte daraufhin sein Amt nieder. Der Trainer der U23, Bernd „Peppi“ Kohler, hatte schon vor der Wahl gesagt: „Was ich in den letzten zweieinhalb Jahren hier erlebt habe, habe ich in 40 Jahren zuvor nicht erlebt“. Er hoffe, dass sich beide Seiten zusammenraufen. „Sonst kann sich die U23 einen neuen Trainer suchen“.

Man wolle sich wieder als Sportfamilie präsentieren, versprach Joachim Uhsemann in seinem Schlusswort. Nach der Sitzung setzten die neuen alten Funktionäre Klier, Dürl, Markert und Uhsemann auch gleich an einen Tisch. Und weil es bereits im Laufe der Versammlung so schien, als ob die Fronten langsam aufweichen, scheint ein Miteinander zum Wohle des Vereins zukünftig durchaus möglich.

Aufrufe: 08.10.2014, 15:14 Uhr
Klaus-Dieter Schreiter (EN)Autor