2024-04-25T14:35:39.956Z

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Kämpferherzen-Cup geht nach Gladbach

Zusammenschnitte auf der Facebook-Seite der Kämpferherzen

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Am Sonntag organisierte die SV Bedburg-Hau auf den Höhen des Bresserbergs das zum ersten Mal ausgetragene Blitzturnier. Der 1. FC Mönchengladbach benötigte im Finale das Elfmeterschießen, um sich gegen SuS Dinslaken durchzusetzen.
Die vergangenen Nächte bekam Ulrike Bartsch nur wenig Schlaf. Seit mehreren Wochen schon war die Turnierleiterin des ersten Kämpferherzen-Supercups mit der Vorbereitung auf die Veranstaltung, an der neben Gastgeber SV Bedburg-Hau auch die Fußball-U15-Juniorinnen des SV Walbeck, SuS Dinslaken und 1. FC Mönchengladbach teilnahmen, beschäftigt. "Wir wollten den Mädels einen schönen Abschluss der Saison bieten und Werbung für den Frauenfußball machen", sagte Bartsch. Auf Grund der zahlreichen Veranstaltungen am Samstag und des schlechten Wetters kamen zwar weniger Zuschauer als erhofft in die Volksbank-Arena, der Spielstätte des 1. FC Kleve, dennoch konnten die Mädels immerhin dem anwesenden Publikum aus Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden zeigen, was der Mädchenfußball kann und hatten viel Spaß beim Kurz-Turnier.

Nationalspielerin Luisa Wensing, die auch Patin der Kämpferherzen vom SV Bedburg-Hau ist, hatte vorab die Partien ausgelost. In Hin- und Rückspiel trafen so der SVB auf SuS Dinslaken im ersten Spiel und anschließend der 1. FC Mönchengladbach auf den SV Walbeck. Gespielt wurden in der Vorrunde jeweils 20 Minuten inklusive einer kurzen Pause.

Schon die erste Paarung zwischen Bedburg-Hau und Dinslaken war für die Zuschauer spannend anzuschauen. In zwei engen Spielen schossen Zilan Elusta und Marie-Elaine Peter für den SuS sowie Louisa Jansen und Nadine Haan für Bedburg-Hau die Tore, wodurch das Weiterkommen im Elfmeterschießen entschieden werden musste. In diesem behielt Dinslaken die Oberhand. Die SVB-Nachwuchskickerinnen nahmen es jedoch sportlich. "Dinslaken war zusammen mit dem 1. FC Mönchengladbach auch der Favorit", sagte SVB-Trainer Sven Rickes.

Der 1. FCM tat sich in den beiden anderen Vorrunden-Spielen gegen den SV Walbeck jedoch überraschend schwer. Im ersten Match konnte der SVW über die kompletten 20 Minuten das 0:0 halten. Für die Walbeckerinnen, die in der vergangenen Leistungsklassen-Saison nur Vorletzter wurden, war das schon ein Erfolg. Überschattet wurde dieser aber durch eine schwere Verletzung von Anne Keysers. Die Kickerin war nach einem Zweikampf so unglücklich auf ihre Schulter gefallen, dass sie sich - wie sich später herausstellte - das Schlüsselbein brach.

Ihre Mitspielerinnen kämpften in dem zweiten Spiel dann für sie mit, doch Mönchengladbach stellte schlussendlich dann doch die bessere Formation und setzte sich dank eines Tores von Ahlan Merzagua durch. "Man hat aber gesehen, dass wir mithalten konnten. Und das war für uns wichtig", erklärte SVW-Trainer Markus Grünheim, dessen Ziel es im Spiel um Platz drei vor allem war, noch ein Tor bejubeln zu dürfen.

Lange Zeit sah es sogar nach einem Erfolg für Walbeck aus, denn die erste Halbzeit der Partie dominierten die Spielerinnen gegen die SV Bedburg-Hau deutlich. Durch Marta Germes gingen sie sogar in Führung und hatten noch weitere Möglichkeiten, ein weiteres Tor zu erzielen. Nach dem Seitenwechsel ließ Walbecks Torfrau Alina Kostyrok, die für die verhinderte Sabrina Hussmann zwischen die Pfosten rückte, zweimal unglücklich den Ball fallen, was Katrin Geurtz und Jasmin Lamers zum doppelten Torerfolg für Bedburg-Hau nutzten. Insgesamt war Trainer Grünheim dennoch zufrieden, ebenso wie Rickes auf Seiten des Gastgebers.

Das Finale zwischen Dinslaken und Mönchengladbach rundete das gestrige Turnier schließlich ab. Durch Edanur Akcan hatte Dinslaken die erste Torchance im Spiel, ihr Schuss ging jedoch am Gehäuse vorbei. Noch knapper war es bei Jule Symann, die sich erst stark gegen ihre Gegenspielerin durchsetzte, dann aber an der Torfrau vorbei nur den Pfosten traf. Der Dinslakener Sieg wäre an dieser Stelle mehr als verdient gewesen, da sich Mönchengladbach in den zweimal 15 Spielminuten des Finales keine einzige Tormöglichkeit erspielte. "Mit der Leistung im Turnier bin ich auch nicht so zufrieden", erklärte FC-Trainer Christian Klein. Dennoch gewann Mönchengladbach das Finale im Elfmeterschießen und durfte am Ende den Pokal in den Händen halten.


Turnieridee: Nachdem die Mädchenfußball-Abteilung der SV Bedburg-Hau in den Planungen des vereinseigenen "Ecke-Schüller-Cup" aus Platzmangel zunächst keine Berücksichtigung fand, stürzten sich die Verantwortlichen mit Feuereifer auf eine eigene Turnieridee. Frei nach dem Motto: Wenn schon nicht zu Hause, dann aber richtig. In Kleve konnte das nur heißen: Volksbank-Arena auf den Höhen des Bresserbergs. Gedacht und mutig beim Hausherrn 1. FC Kleve angefragt. Als der dann zusagte, war die erste große Hürde genommen.

Zuschauer: Auf den Rängen jubelten gestern vor allem die Mamas und Papas, Omas und Opas sowie Geschwisterkinder und Freunde mit. Für manche war es sogar das erste Mal, dass sie bei einem Fußball-Mädchen-Turnier zusahen und positiv überrascht wurden.

Ungewohntes: Auch für die Spielerinnen war der Supercup ein tolles Ereignis. "Das Einwechseln, ein Schiedsrichter-Gespann, einlaufen ins Stadion - das kannten meine Mädchen ja alle noch nicht. Deswegen waren sie vorab schon etwas nervös", berichtete Walbecks Trainer Markus Grünheim. Besonders das Einlaufen mit Kindern zur richtigen Einlaufmusik stieß auf Begeisterung bei den Kickerinnen.

Getrübte Stimmung: Das Einzige, was am gestrigen Tag die Stimmung etwas trübte, war - neben der einen schweren Verletzung - das Wetter. Während SuS Dinslaken und SV Bedburg-Hau im Elfmeterschießen den Sieger zwischen sich ausmachten, regnete es in Strömen, so dass die SVB-Mädchen sich hinterher komplett umziehen mussten.

Spielfilm: Freuen dürfen sich die Spielerinnen demnächst noch auf die gedrehten Videos vom Turnier. Ein Kamerateam filmte alle Spiele, die sich zumindest der Walbecker Coach Grünheim gerne noch mal ansehen und zusammen mit seinen Kickerinnen analysieren möchte. Auch die weiteren Teams haben die Möglichkeit, eine DVD ihrer Spiele zu bekommen. In den nächsten Tagen werden Ausschnitte aus dem Turnier und Interviews auf der Facebook-Seite der Bedburg-Hauer Kämpferherzen veröffentlicht werden.

Fazit: Für den SV Bedburg-Hau war die erste Auflage des Kämpferherzen-Supercups ein Erfolg, der im nächsten Jahr wiederholt werden könnte. Alle Trainer der teilnehmenden Mannschaften hatten nach dem Turnier erklärt, dass sie im nächsten Jahr gerne wieder dabei wären. Ausschließen wollte Turnierleiterin Ulrike Bartsch eine weitere Auflage des Supercups auch nicht. Wie und in welcher Form die aber aussehen könnte, wird in den nächsten Monaten noch überlegt werden.

Zusammenstellung: Sabrina Peters und Reinhard Pösel.

Aufrufe: 021.6.2015, 21:35 Uhr
RP / Sabrina PetersAutor