2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Steht häufig im Blickpunkt: der Eisenhüttenstädter Torwart Kamil Bartosz Duchnowski, der den Ball vor dem einköpfbereiten Paul Röwer (vorn) fängt. Kapitän Carsten Hilgers (rechts) muss nicht mehr eingreifen.  ©Bernd Pflughöft
Steht häufig im Blickpunkt: der Eisenhüttenstädter Torwart Kamil Bartosz Duchnowski, der den Ball vor dem einköpfbereiten Paul Röwer (vorn) fängt. Kapitän Carsten Hilgers (rechts) muss nicht mehr eingreifen. ©Bernd Pflughöft

Klosterfelde holt 0:2-Rückstand in Eisenhüttenstadt auf

Union macht beim FCE das bessere Spiel, muss am Ende aber mit einem Punkt leben.

Brandenburgligist FC Eisenhüttenstadt muss mit einem 2:2 (1:0) zu Hause gegen Aufsteiger SG Union Klosterfelde zufrieden sein. Bei hochsommerlichen Temperaturen verbuchten die Gäste ein klares Chancen-Plus.

Ungewohntes Bild für die Zuschauer beim Brandenburgliga-Heimspiel des FC Eisenhüttenstadt gegen den Aufsteiger SG Union Klosterfelde. Da die Gastgeber wie die Gäste dunkle Spielerhemden eingeplant hatten, mussten die Eisenhüttenstädter kurzfristig auf den Trikotsatz der Alten Herren zurückgreifen. Das hatte nicht nur farbliche Auswirkungen. So liefen einige Spieler mit ungewohnten Rückennummer auf. So der sonstige Vierer Carsten Hilgers mit der 17 oder der Achtzehner Christoph Nickel mit der Fünf. Da auf dem vor der Partie ausgedruckten Spielformular neben den neuen Nummern auch noch die ursprünglich vorgesehenen zu sehen waren, musste Stadion-Sprecher Andreas Jarosch einige Male noch kurz überlegen, um bei den Wechslern auch die richtigen Namen anzusagen. Der langjährige Abteilungsleiter der SG Aufbau Eisenhüttenstadt, der die Fußball-Abteilung erfolgreich in die Fusion geführt hat und nun aus beruflichen Gründen etwas kürzer tritt, löste seine Premiere als Sprecher im Stadion an der Waldstraße mit Bravour. Sachlich und ohne Versprecher. "Das habe ich auch schon gefühlte 1000 Mal bei der SG Aufbau an der Diehloer Straße getan. Heute sprang ich für Alexander Schmidt ein, der als Nachwuchstrainer unterwegs ist." Jarosch dürfte nun häufiger zu Brandenburgliga-Spielen im Stadion an der Waldstraße zu hören sein. "Ich werde die kommenden Heimspiele mit Alexander Schmidt abstimmen, wahrscheinlich ist er häufiger am Heimspieltag mit seiner Mannschaft unterwegs."

Natürlich hat die Fusion auch positive Auswirkungen auf das sportliche Niveau der Mannschaft. Zwei Spieler der SG Aufbau standen in der Startelf, zwei saßen auf der Bank und vom 1. FC Fürstenberg waren auf der Bank ebenfalls zwei Akteure vertreten. Mit Christoph Krüger hätte mit Sicherheit ein weiterer Aufbauer in der Startelf gestanden, doch er fällt nach einem Bänderriss im Knie für ein Vierteljahr aus.

Allerdings läuft trotz einiger überraschender Resultate noch einiges nicht rund, was FCE-Trainer Harry Rath zu dieser Aussage verleitete. "Unsere Spieler waren dieses Mal zwar südamerikanisch gekleidet, doch spielerisch lief wenig zusammen. Dabei stand der Fußballgott auf unserer Seite. Auch in die Zweikämpfe ist die Mannschaft schlecht gekommen. Doch wenn wir schon mit 2:0 führen, dann muss man mit diesem Pfund wuchern. Die beiden Gegentreffer waren Geschenke. Die Gäste hatten ein paar gute Leute, mit dem Punkt bin ich mehr als zufrieden. Wir werden uns mühsam Punkt für Punkt erarbeiten müssen."

Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen gingen beide Mannschaften nicht das höchste Tempo. Die Gastgeber überließen zunächst den Klosterfeldern, die praktisch nur mit einem Wechselspieler angereist waren, das Mittelfeld. Vor allem Paul Röwer bekamen sie nicht in den Griff. Obwohl der 21-jährige bei Energie Cottbus Zweitliga-erfahrene Stürmer beide Gäste Treffer erzielte, lag es hauptsächlich an ihm, dass für die Klosterfelder nicht drei Zähler heraussprangen. So setzte er Kopfbälle knapp daneben (12., 46.) und scheiterte mehrfach am 38-jährigen Eisenhüttenstädter Schlussmann Kamil Bartosz Duchnowski (28., 46., 47. , 59.).

Dazu holten die Gäste zahlreiche Freistöße in Strafraumnähe heraus. So semmelte Alexander Kraatz aus 18 Metern den Ball an die Unterseite des Quergestänges (22.), Duchnowski hatte noch die Finger dran. Ebenfalls das Metall zu hören war in der 15. Minute, als Dennis Aerts nach einem Rückpass überraschend aus der zweiten Reihe abzog.

Erst in der 25. Minute verbuchten die Gastgeber ihre erste torgefährliche Situation, als Samir Münch nach Zuspiel von Danny Grünberg den Ball im Torraum volley neben das Tor setzte. In der 32. Minute dann das 1:0, als der links durchgelaufene Duncan Kaiser Carsten Hilgers an der Torraumgrenze bediente und jener aus fünf Metern diagonal flach einschoss. Nach 50 Minuten stellte Münch den Spielverlauf auf den Kopf, als er aus Nahdistanz nach hohem Zuspiel von Lukas Szywala auf der rechten Seite zum 2:0 einköpfte. Als Röwer vier Minuten später aus spitzem Winkel von der Torraumgrenze den Anschlusstreffer erzielte (54.), bekam Klosterfelde die zweite Luft. Erst recht nach dem 2:2 in der 70. Minute, als Röwer einen von Hilgers an Tobias Marz verursachten Foulelfmeter verwandelte und Hilgers mit Gelb-Rot vom Platz musste. Zwar hatte der Gastgeber nach der Pause etwas mehr Spielanteile als in der ersten Halbzeit, musste aber letztlich mit dem Remis hochzufrieden sein.

Für Klosterfelde fühlte sich das Aufholen des 0:2-Rückstandes am Ende wie eine Niederlage an: "Wir waren drückend überlegen", so Union-Trainer Christian Gehrke. "Wir haben Pfosten und Latte getroffen und mehrfach den Torwart angeschossen, aber es fehlte uns wie schon gegen Neustadt Glück und die Präzision. Dagegen wurde jede Aktion gegen uns ein Tor."

Allerdings ist sich Gehrke auch sicher: "Wenn das Niveau in der Brandenburgliga so ist wie Neustadt und Eisenhüttenstadt, dann bin ich mir sicher, dass wir unsere Punkte noch machen werden. "

Aufrufe: 012.9.2016, 08:05 Uhr
MOZ.de / Hagen BernardAutor