2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Das wäre es gewesen: Kurz vor Schluss landete der Ball fast im Seelower Kasten. Torwart Rafal Lopusiewicz gelang es vor den Augen von Unions Cornel Bircea (li.) und Seelows Simeon Apostolow, den Kopfball von Jerome Ehweiner aus dem Eck zu kratzen.  ©MOZ/Sergej Scheibe
Das wäre es gewesen: Kurz vor Schluss landete der Ball fast im Seelower Kasten. Torwart Rafal Lopusiewicz gelang es vor den Augen von Unions Cornel Bircea (li.) und Seelows Simeon Apostolow, den Kopfball von Jerome Ehweiner aus dem Eck zu kratzen. ©MOZ/Sergej Scheibe

Klosterfelde hatte Seelow fast soweit

Kein Spaziergang im Landespokal: Victoria musste mit dem Landesliga-Team aus dem Barnim eine wirklich harte Nuss knacken

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Das war knapp. Union Klosterfelde verliert im Landespokal am Freitagabend gegen Oberliga-Aufsteiger Victoria Seelow mit 0:1. Vor allem die letzten 15 Minuten waren Spannung pur.

Am Anfang ist den Klosterfeldern der Respekt für die zwei Klassen höher spielenden Seelower schon anzumerken. Die Gäste sind drückend überlegen, Klosterfelde setzt die Taktik von Trainer Christian Gehrke um, das Spiel möglichst lange offen zu halten und verlegt sich aufs Verteidigen. Ab und zu versuchen die Barnimer, mit langen Bällen auf Paul Röwer für Torgefahr zu sorgen, doch auch die Seelower Hintermannschaft ist auf Zack und lässt nichts zu. Torwart Dennis Tietz probiert mit seinen langen Abschlägen ebenfalls, das Mittelfeld zu überbrücken, doch auch hier entsteht so richtig keine Möglichkeit.

Beide Teams neutralisieren sich im Mittelfeld. Seelow hat 70 Prozent Spielanteil, aber so richtig Zwingendes bringen die frisch gebackenen Aufsteiger nicht zustande. Kurz vor der Pause dann eine Szene, die für Aufregung sorgt. Ein Gerangel vor dem Klosterfelder Strafraum, der Pfiff kommt. Der Linienrichter wertet die Szene als Freistoß für Klosterfelde, der Schiedsrichter entscheidet genau andersherum. Es gibt Freistoß für die Gäste aus gefährlicher Position. Seelows Sebastian Jankowski flankt in den Strafraum, Anastasios Alexandropoulos schiebt den Kullerball an Tietz vorbei ins lange Eck: Seelow führt.

"Wir haben nichts zu verlieren", hatte Christian Gehrke seinen Spielern in der Halbzeitpause mitgegeben. "Kämpft und haltet dagegen." Und das tun die Gastgeber jetzt immer mehr. Seelow lässt mehr zu, Klosterfelde agiert zunehmend selbstsicherer. Gut tut dem Spiel die Einwechslung von Jerome Ehweiner, der den überforderten Nachwuchs-Spieler Fabian Grund ersetzt. Die Intensität nimmt jetzt zu, vor allem Tobias Marz fällt durch ziemlich rüdes Vorgehen auf. Er hat bei seinem Harakiri-Sprung in den Seelower Torhüter Glück, dass er zunächst noch ohne Karte davon kommt, die er wenige Minuten später nach erneut unfairem Einsatz dann aber doch sieht - zu Recht.

Viele Foulspiele auf beiden Seiten - kampflos gibt sich hier niemand geschlagen. Seelow hat mehrere gute Chancen, wie in der 84. Minute. Dennis Tietz muss einen Ball abprallen lassen und hat Glück, dass Robert Budzalek nicht richtig trifft und verzieht. Kurze Zeit später ist es wieder Budzalek, der allein auf ihn zu stürmt, doch vorbei schießt. Auf der anderen Seite bekommt der Seelower Keeper nun aber ebenfalls viel zu tun. Denn die letzte Viertelstunde gehört plötzlich den Klosterfeldern. Sie werfen nun alles nach vorne gegen eine körperlich abbauende Seelower Mannschaft. Kurz vor Schluss hätte der gerade vom SV Rüdnitz/Lobetal zu Union gewechselte Jerome Ehweiner kurz nach seiner Einwechslung zum Held des Tages werden können. Als Jeremy Franke in den Strafraum flankt, steigt der 19-Jährige hoch zum Kopfball und trifft, doch Seelows Torwart kann in letzter Minute retten - es bleibt beim 1:0 für die Gäste.

Seelows Trainer Robert Fröhlich freute sich, ein Spiel gesehen zu haben, das von "Spannung und Herzrasen" geprägt war. "Wir haben das Spiel beherrscht", fand er. "Aber wir waren leider nicht in der Lage, unsere Chancen zu nutzen. Bis zum 16er sah es immer gut aus, aber der letzte Pass, der zum Erfolg führt, fehlte dann leider oft." Seine Einschätzung zum Gegner: "Im spielerischen Bereich sehe ich da noch Defizite. In der Landesliga wird Klosterfelde eine gute Rolle spielen, das Niveau für die Brandenburgliga haben sie meines Erachtens nach noch nicht. Paul Röwer ist sicher ein guter Fußballer, aber ein Einzelspieler macht die Mannschaft nicht aus." Auch fehlt seiner Meinung nach noch die Kommunikation auf dem Spielfeld. "Das war ja teilweise wie ein Stummfilm."

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Aufrufe: 09.8.2015, 21:54 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor