2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht

Klosterer wachen viel zu spät auf

Mit einer indiskutablen Anfangsphase und einer schlimmen ersten Hälfte bringt sich der SVS gegen Memmingen um alle Siegchancen.

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Der SV Seligenporten kassiert zum Abschluss der Vorrunde eine empfindliche 2:4-(0:3)-Schlappe gegen den FC Memmingen und rutscht nach nur zwei Zählern aus den jüngsten vier Partien auf Rang 16 der Regionalliga-Tabelle ab. Maßgeblich hierfür war die erste Hälfte, in der die Klosterer wie zu schlimmsten Zeiten agierten. Zudem musste in der von beiden Seiten recht aggressiv geführten Partie Seligenportens Stürmer Patrick Hobsch kurz vor der Pause wegen einer Roten Karte vom Platz.

Die Begegnung startete schon mit ungewöhnlichen Vorzeichen. So blieb auf der SVS-Bank ein Platz frei, weil Trainer Florian Schlicker aus beruflichen Gründen verhindert war und Serdal Gündogan somit als Alleinverantwortlicher fungierte.

Der FC Memmingen indes versäumte es, ein passendes Ausweichtrikot für den Keeper einzupacken, so dass sich Martin Gruber in ein Leibchen mit SVS-Aufdruck hüllen musste. Dies wird ihm aber sehr bald herzlich egal gewesen sein, durfte er sich doch über eine furiose Anfangsphase seiner Vorderleute freuen.



Der Gästetorjäger knipste

Der Anpfiff von Schiedsrichter Thomas Berg (Landshut) war kaum in den Ohren sämtlicher Protagonisten verklungen, als SVS-Torhüter einen Schuss von Muriz Salemovic nur ins Feld abwehren konnte, wo Stefan Schimmer seinem Ruf als einen der besten Torjäger der Liga alle Ehre machte und zum 1:0-Führungstreffer (1.) für die Gäste abstaubte. Und es kam noch dicker für die überrumpelten Spieler der Gastgeber.

Nur drei Minuten später wirbelte Daniel Eisenmann den wiederum völlig indisponierten rechten SVS-Flügel komplett durcheinander. Die von ihm zu Salemovic weitergeleitete Kugel landete schließlich bei Fabian Krogler, welcher aus sechs Metern zum 2:0 vollstreckte. Nach diesem Doppelschlag zog sich der FCM etwas zurück und gewährte seinem Rivalen einige Räume.

Wie schon in der Vorwoche in Garching aber machten die Klosterer daraus viel zu wenig. Strich ein Kopfball von Marcel Mosch knapp am rechten Pfosten vorbei (20.), zog Hobsch wenig später im Duell mit Daniel Zweckbronner den Kürzeren.



25-Meter-Knaller entschärft

So richtig strecken musste sich FCM-Torhüter Gruber eigentlich nur, um einen herzhaften 25-Knaller von Stanislaus Herzel über die Latte zu lenken (40.). Ansonsten bekamen die 220 Zuschauer im Kloster eine von beiden Seiten recht aggressiv geführte Partie zu sehen, in der das Schiedsrichtergespann mit teilweise unverständlichen Entscheidungen die hitzige Atmosphäre noch weiter aufheizte.

Vielleicht davon befeuert, gleichwohl aber unentschuldbar, ließ sich SVS-Angreifer Patrick Hobsch zu einer rüden Grätsche von hinten gegen Memmingens Eisenmann verleiten und musste so folgerichtig wie absolut regelgerecht mit „Rot“ den Platz verlassen. Den daraus resultierenden von Salemovic getreten Freistoß bugsierte zu allem Überfluss Gäste-Kicker Stefan Kregler per Kopf zum 3.0 (45.) ins Netz des SVS.

Nachdem Schimmer das Resultat mit seinem zweiten Treffer auf 4:0 (54.) erhöhte, drohte den Klosterern ein echtes Debakel vor heimischem Publikum. Dass es nicht so weit kam, darf dann in die an diesem Tag nicht besonders umfangreiche Rubrik der positiven Vorkommnisse verbucht werden.

Zeigte der SV Seligenporten doch endlich den vorher so vermissten unbedingten Willen. Die Belohnung sollte sich in der 57. Spielminute einstellen, nachdem Kevin Woleman eine Flanke von rechts zum 1:4 in die Maschen stocherte.

Freilich aber war der Rückstand viel zu groß und der Gegner viel zu clever, als dass sich an diesem Tag noch ein Fußballwunder ereignen sollte. Daran änderte auch der von Marco Christ – neben Marcel Schelle noch der Beste im Klosterteam – aus 18 Metern verwandelte Freistoß zum 2:4 (74.) nichts mehr.

Aufrufe: 030.10.2016, 16:30 Uhr
Udo WellerAutor