2024-04-23T06:39:20.694Z

Pokal

Kliche sieht im VfB den Favoriten

Mäkijärvi schon im Kader? +++ Beide Trainer erhoffen sich eine große Kulisse

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Zu einem Fußballfest für alle Fans aus Oldenburg und dem Umland wollen die Teams von VfL und VfB an diesem Mittwoch (19 Uhr, Stadion Alex­anderstraße) das erste Kräftemessen der Rivalen unter Pflichtspielbedingungen seit mehr als fünf Jahren machen. Die Oberliga-Auswahl von VfL-Trainer Ulf Kliche geht als Außenseiter ins Derby im Landespokal-Achtelfinale, will es der Regionalliga-Mannschaft von VfB-Trainer Predrag Uzelac aber so schwer wie möglich machen.

„Der VfB ist der klare Favorit“, sagt Kliche, lässt aber ein wenig die Muskeln spielen: „Wenn wir 100 Prozent geben, haben wir eine Chance.“ Der Pokal lebe von „Überraschungen – warum soll uns am Mittwoch keine gelingen?“, meint der Coach des VfL, der am Sonntag mit einem 0:2 bei Meisteranwärter ULM Wolfsburg in die neue Saison gestartet war.

Ticketinfos

Im Vorverkauf gibt es an diesem Dienstag noch Stehplatzkarten für 3 bis 8 Euro. Sie sind beim VfL an der Rebenstraße 51 in Geschäftsstelle (10 - 12 Uhr) und Vereinsheim (ab 17 Uhr) zu haben. Beim VfB gibt es sie in der Geschäftsstelle (Maastrichter Straße 35, 10 - 17 Uhr). Weitere Vorverkaufsstellen sind „hifi&hifi“ (Haseler Weg 2) und Sport Duwe (Edewechter Landstraße 53). Die Kassen am Stadion öffnen am Mittwoch um 17 Uhr.

Der Sieger trifft im Viertelfinale auf den Sieger des parallel ausgetragenen Duells BSV Ölper (Landesliga Braunschweig) gegen ULM Wolfsburg (Oberliga).

Der VfB sammelte beim 4:0 gegen den TSV Havelse mächtig viel Selbstvertrauen (nun sechs Punkte aus drei Spielen), doch Uzelac warnt vor Überheblichkeit. „Das ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns – wir nehmen den VfL sehr ernst“, sagt der VfB-Trainer: „Man hat am Wochenende im DFB-Pokal wieder gesehen, dass in solchen Spielen immer was passieren kann – aber wir werden uns richtig vorbereiten.“

Liegt die Spielberechtigung rechtzeitig vor, könnte der Finne Antti Mäkijärvi, den der Regionalligist am Montag verpflichtet hat, sogar schon beim Derby zum Kader gehören. „Hat er sich akklimatisiert, ist er 100 Prozent eine Verstärkung“, sagt VfB-Berater Ralf Voigt über den offensiven Mittelfeldspieler, der in seiner Heimat schon mehr als 100 Erstliga-Partien für FC Honka und Ilves Tampere bestritten hat und auch schon in der Europa-League-Qualifikation aktiv war. Nun will der 21-Jährige, der für Finnlands U 19 und U 21 gespielt hat, sein Können in Deutschland zeigen. „Sehr schussstark und ein Freistoß-Experte“, meint Uzelac.

Der VfB-Trainer träumt wie Kliche davon, dass beim Derby die Marke von 2000 Zuschauern geknackt wird. „Wenn die Fans eng an eng um das Spielfeld herum stehen, ist das schon eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Kliche, der solche Partien – gerade unter Flutlicht – in seiner Zeit als Spieler bei VfB und VfL wie auch beim SV Wilhelmshaven oder beim FC Bayern „immer geliebt“ hat, sie als Chefcoach aber noch nicht erleben durfte.

Als die beiden Teams am 29. Mai 2010 zum bislang letzten Mal in einem Pflichtspiel aufeinandertrafen, saß Detlef Blancke auf der VfL-Bank. „Ich war damals richtig angefressen, weil in den Tagen vor dem Derby nur darüber diskutiert wurde, wie hoch der VfB gewinnt – da fehlte mir der Respekt“, erinnert sich der 62-Jährige, der inzwischen als Sportleiter an die Alexander­straße zurückgekehrt ist.

Vor fünf Jahren musste der zweitplatzierte VfB am letzten Spieltag der Oberliga Niedersachsen West den als Absteiger feststehenden VfL deutlich besiegen und zugleich auf eine Niederlage von Spitzenreiter Havelse in Meppen hoffen. Der Meisterrivale gewann im Emsland 2:1, während der VfB das Derby 2:0 für sich entschied. Tags darauf wurde Joe Zinnbauer nach fünf Jahren zum Ex-VfB-Coach.

Damals kamen 1409 Fans ins 15 000 Zuschauer fassende Marschwegstadion. Kommen an diesem Mittwoch wirklich 2000 Besucher zum Derby, würde das Stadion an der Alex­anderstraße (Kapazität: etwa 2500) zum Hexenkessel werden. „Wir freuen uns auf ein faires, sauberes, hart umkämpftes Derby“, sagt Kliche: „Entscheidend ist, dass die Mannschaften auf dem Platz ein Fußballfest abbrennen.“

Aufrufe: 011.8.2015, 09:08 Uhr
Jan zur BrüggeAutor