2024-04-23T06:39:20.694Z

Relegation
Freimersheim-Keeper Niclas Klemmer hielt im Entscheidungsspiel gegen den VfL Gundersheim den Sieg fest. F: Boor
Freimersheim-Keeper Niclas Klemmer hielt im Entscheidungsspiel gegen den VfL Gundersheim den Sieg fest. F: Boor

Klemmer, der Teufelskerl

Dank seines überragenden Torhüters fährt der TV Freimersheim die Meisterschaft ein

FRAMERSHEIM. Niclas Klemmer konnte sich kaum retten vor Gratulanten. Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Hände von Anhängern des Fußball-B-Ligisten TV Freimersheim, um ihn zu beglückwünschen. Und das aus gutem Grund: Dank der herausragenden Leistung des 23-Jährigen gewann die Yalkin-Elf das Entscheidungsspiel um den Titel des Alzeyer B-Klassen-Meisters. Sie schlug vor 900 Zuschauern in Framersheim den VfL Gundersheim mit 1:0. Torschütze war Robin Maslejak (3.).

Kaum hatte der Schiedsrichter die am Ende spannende Begegnung abgepfiffen, stürmten die Fans des TV Freimersheim aufs Spielfeld. Unter ihnen Bernd Ruppert, der besonders strahlte. Was kaum jemand wusste: Er ist der Torhütertrainer des TVF, der, der Niclas Klemmer, den Helden des Abends, seit einem Jahr betreut.

,,Das hat er heute richtig gut gemacht", schwärmte Ruppert von der Leistung des Freimersheimer Keepers. Auf der Linie, das zeigte Klemmer gegen die angriffsstarken Gundersheimer mehrfach, war er schon immer gut, sagt Ruppert. Unter ihm hat er sich aber in Sachen Rauslaufen und Strafraumbeherrschung verbessert. Eben das, so Ruppert, hätten sie extra auch noch einmal vor diesem Entscheidungsspiel trainiert. Denn die Flanken, so der Freimersheimer, die machten den VfL stark.

Es liegt noch gar nicht so lange zurück, da war Klemmer noch Torhüter beim Bezirksligisten TSV Schornsheim. Dann aber riss das Kreuzband. Nachdem die Verletzung ausgeheilt war, so Ruppert, steckte Klemmer in einem kleinen Tief. Er wechselte zum TV Freimersheim, wo sich Ruppert des jungen Manns annahm.

Im Entscheidungsspiel hatte Klemmer nun die Bühne, um seine ganze Klasse zu zeigen. Wie viele Bälle er parierte? ,,Ich habe sie nicht gezählt", meinte er. Viele seien es aber wohl gewesen, denn den Angriff der Gundersheimer habe er als ,,richtig stark" erlebt.

Richtig auf Toren kamen die Offensivkräfte des VfL nach 60 Minuten. Mehrfach hatten Marvin Ewald und Franz Rogalski den Ausgleich auf dem Fuß oder dem Kopf. Aber immer wieder scheiterten sie an Niclas Klemmer, der hinterher von TV-Spielertrainer Levent Yalkin förmlich geadelt wurde: ,,Echt klasse, was der heute gehalten hat."

Das Spiel hatte ganz nach dem Geschmack des TV Freimersheim begonnen. Schon nach drei Minuten versenkte Maslejak einen abgefälschten Yalkin-Schuss zum 1:0. Eine halbe Stunde später dezimierten sich die Gundersheimer, weil sich Daniel Höflich zu einer Tätlichkeit provozieren ließ und dafür die Rote Karte sah. Gegen zehn VfLer schienen die Abwehrspezialisten aus Freimersheim eine Stunde lang unangefochten auf der Siegerstraße. Nach vorne rissen sie zwar keine Bäume aus - aber warum auch? Sie führten ja.

Noch ehe die reguläre Spielzeit abgelaufen war, skandierten die Fans des TV: ,,Freimersheim, Freimersheim", riefen sie, während der VfL Gundersheim mit Mann und Maus ums 1:1 rannte. Jeder Fehlversuch wurde beklatscht. Dazu blies auch Gerd Knobloch, der mit Vereinsinsignien behangene Vorsitzende des TVF, kräftig in die Tröte. Hinterher meinte er im Gespräch mit Ralf Weick vom Kreisvorstand: ,,Es ist wie so oft: Mannschaften mit zehn Spielern, der VfL Gundersheim, sind stärker als die mit elf Spielern". Damit hatte er recht - auch wenn das Ergebnis, dank Niclas Klemmer, gegenteilig ausfiel.

TV Freimersheim: Klemmer - Kunstmüller, Fink, Riedel, Yalkin, Burkhard, Petner (75. Debnar), Maslejak, Heinrich, Strauss (50. Halva), Sriprathum (90. Keiler).



Aufrufe: 026.5.2016, 15:45 Uhr
Claus RosenbergAutor