Der SV Mehring hat derzeit den Nimbus der Unbesiegbarkeit. Seit 16 Wochen, seit der 1:2-Pleite am sechsten Spieltag gegen Malberg, weiß der Tabellenführer um Trainer Frank Meeth nicht mehr, wie sich eine Niederlage anfühlt.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser Siegesserie hat SVM-Abwehrspieler Andreas Hesslein geleistet. Der Innenverteidiger reüssierte nicht nur mit seinem Defensivkönnen, sondern auch mit Torgefahr. Schon sechs Treffer hat Hesslein in der laufenden Spielzeit erzielt. Er ist damit ein entscheidender Faktor für den blau-weißen Gipfelsturm.
"Das ist natürlich eine schöne Momentaufnahme", freut sich der 27-Jährige über die aktuelle sportliche Situation. Dabei war es lange fraglich, wie der letztjährige Oberligaabsteiger in der tieferen Spielklasse zurechtkommen würde. Mit nur neun Punkten aus den ersten sechs Spielen rangierte der Klub von der Mosel anfangs der Saison im trüben Mittelfeldwasser der Liga.
Hesslein sagt zum bescheidenen Start: "Wir mussten als Mannschaft erst weiter zusammenwachsen. Fußballerisch war das vom ersten Spieltag an schon richtig gut von uns, aber dann haben wir auch unseren Teamgeist weiter gesteigert."
Seitdem pflügen sich die Mehringer unaufhaltsam durch die Liga - und das auf spektakuläre Art und Weise. 0:2 lag die Mannschaft bis zehn Minuten vor dem Abpfiff im Auswärtsspiel beim FSV Trier-Tarforst zurück, als Meeth Defensivmann Hesslein in den Angriff beorderte. Der Verteidiger erlebte einen denkwürdigen Abend und belohnte den taktischen Coup mit einem lupenreinen Hattrick zum 3:2-Auswärtserfolg.
"Das war ein Höhepunkt. Aber auch beim Dreier in Badem haben wir auf einem schwierigen Platz einen 0:1-Rückstand gedreht. Solche Momente schweißen ein Team zusammen", bekennt der torgefährliche Abwehrmann, der mit seinem Treffer zum 2:1 in der 83. Minute sein Team in Badem auf die Siegerstraße gebracht hatte.
Derzeit laboriert Hesslein an einem doppelten Bänderriss. "Bis zum Rückrundenstart bin ich aber wieder fit", sagt der gebürtige Dauner. Aber auch ohne seine Präsenz lief es rund auf der Lay. Am letzten Spieltag des Fußballjahrs schlug der SVM Verfolger Mülheim-Kärlich mit 2:1.
Wie lautet die Erfolgsformel? Hesslein nennt den Ballbesitzfußball: "Den müssen wir auch in der Rückrunde beibehalten. Ansonsten können wir aber auch über den Einsatz und Kampf kommen", sagt Hesslein, der davor warnt, im kommenden Jahr dem Müßiggang zu verfallen: "Wir müssen konzentriert bleiben. Karbach liegt nur einen Punkt hinter uns und hat auch eine richtig starke Mannschaft. Wir dürfen uns keinen Ausrutscher erlauben, um unser Ziel zu erreichen."
ExtraNachgefragt ...
... bei Frank Meeth (Trainer des SV Mehring):
Das war bislang gut: "Unserer Verletztenmisere zum Trotz ist die Tabellenführung mehr als erfreulich."
Das muss besser werden: "Unser Start war holprig. Manche dachten anfangs fälschlicherweise, dass wir jeden Gegner einfach überrennen können. Wir mussten uns erst an die Klasse gewöhnen."
Wer geht/wer kommt?: Ein Wechsel des früheren Mittelfeldspielers von Eintracht Trier, Gustav Schulz, auf die Lay scheint wahrscheinlich. Meeth verrät: "Bei Gustav ist noch nichts final entschieden, aber natürlich wäre er mit seiner Klasse eine Bereicherung für uns. Unabhängig davon wollen wir uns in der Breite während der Winterpause verstärken."
Trainingsauftakt:12. Januar 2015