Kleine Serie oder "Kleine-Serie"?

SpVgg Greuther Fürth II - SV Seligenporten (Sa 14:30)

Die Bilanz des SV Seligenporten nach Wiederbeginn der Regionalliga Bayern liest sich wahrlich schön: Zwei Spiele, vier Punkte und damit im Jahre 2015 noch ungeschlagen. Doch da im Ligabetrieb nun einmal auch die Resultate vor der Winterpause zählen, steht der SVS unter dem Strich - (noch) unter dem Strich. Vier respektive fünf Zähler beträgt derzeit der Rückstand auf die Relegationsränge 16 und 15, deren sieben auf Nichtabstiegsplatz 14. Auch deshalb betont SVS-Co-Trainer Serdal Gündogan, dass mit dem Sieg gegen Garching "nicht mehr als ein Anfang gemacht sei. Da uns im Abstiegskampf nur Punkte weiterhelfen", gelte es nun vielmehr, so der 36-Jährige, "unbedingt nachzulegen und am besten eine kleine Serie zu starten."

Der Gegner der Klosterer, die SpVgg Greuther Fürth II, weist eine solche kleine Serie bereits auf. Beziehungsweise besser gesagt: eine sogenannte "Kleine-Serie". Denn seitdem der dort bisher als Co-Trainer fungierende Thomas Kleine - im Zuge der Beförderung von Mirko Reichel zum Assistenten von Mike Büskens bei den Profis - das Zepter in Hauptverantwortung schwingt, läuft es (anders als in der 2. Liga) bei der U23 des Kleeblatt wie geschmiert. Einem verdienten 2:1-Heimsieg über den Tabellensechsten FC Ingolstadt II folgte am vergangenen Samstag ein noch beeindruckender 3:1-Auswärtserfolg beim Tabellenvierten FV Illertissen. Obwohl der Vorsprung der Kleine-Elf auf Rang 15 erst fünf Zähler beträgt, scheint der Trend auf Grund der jüngsten Leistungen und Erfolge klar in Richtung gesicherter Mittelfeldplatz zu gehen.

SVS: Klarer Aufwärtstrend bei Offen- und Defensive

Einen solchen Weg dauerhaft und konsequent einzuschlagen, darauf hoffen sie auch bei den Klosterern. Selbst wenn bei Weitem noch nicht alles Gold ist, was beim SVS aktuell ergebnistechnisch glänz, zeigt die Tendenz auch beim Tabellenvorletzten immer mehr in die richtige Richtung: Hatte die Elf von Chefcoach Florian Schlicker vor der Winterpause gerade einmal kümmerliche 17 Treffer erzielt, waren es in den beiden Partien nach Wiederauftakt nun schon deren vier. Und auch die Defensive scheint auf Grund der zahlreichen Neuverpflichtungen deutlich an Stabilität gewonnen zu haben: War Seligenporten mit 41 Gegentoren aus 22 Spielen (durchschnittlich ergo 1,86 pro Partie) vor der Winterpause noch die Schießbude der Liga, konnte dieser wenig schmeichelhafte Titel, der unter Fußballern ähnlich beliebt sein dürfte wie die "Goldene Himbeere" unter Schauspielern, an Garching weitergereicht werden.

Damit die Klosterer diese erfreuliche Entwicklung auch auf der Sportanlage des TSV Burgfarrnbach - dort nämlich findet das Derby zwischen der SpVgg und dem SVS statt, um den Rasen im Stadion für die Profis zu schonen - fortsetzen, fordert Serdal Gündogan folgenden Tugenden von seiner Mannschaft ein: "Wie schon in Bamberg und gegen Garching müssen wir wieder über unseren Einsatz, Kampf und Willen ins Spiel finden. Nur mit einer couragierten und geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir die Chance, auch in Fürth zu bestehen." Sollte das gelingen und somit Zählbares ins Kloster entführt werden - die Bilanz des SVS im Jahre 2015, sie läse sich noch besser.

Schiedsrichter: Florian Kornblum (TSV Chieming)