Kleine Clubs im Rampenlicht

Im Juni vergangenen Jahres gründete sich die Fan-Initiative mit dem Ziel, den Amateurfußball zu stärken. Mehr und mehr Fangruppen kamen dazu, inzwischen sind gut 45 Gruppen aus Deutschland und der Schweiz dabei. Im Kern geht es ihnen darum, den unterklassigen Fußball durch einen besonderen Tag ins Rampenlicht zu rücken. Da kommt die Länderspielpause am kommenden Wochenende gerade recht. Die ersten drei Ligen in der Republik pausieren, von den Regionalligen bis runter in die C-Klassen wird gespielt. Was liegt da näher, als beim lokalen Verein um die Ecke auf eine Bratwurst bei einem Spiel vorbeizuschauen?

Kleine Vereine brauchen mehr Fans

Geht es nach Dirk Mederer (42), Fan vom 1. FC Göttingen 05 und Mitgründer der Initiative, spricht nichts dagegen. „Wir wollen eine Gegenbewegung sein zum immer mehr durchkommerzialisierten Event-Fußball in den großen Ligen und den europäischen Wettbewerben. Natürlich soll jeder zu seinem Club gehen, dem er verfallen ist. Wenn das Borussia Dortmund ist oder Bayern München, dann ist das eben so. Doch was passiert mit den vielen kleinen Vereinen, die in niederen Klassen spielen? Die brauchen wieder mehr Fans. Und darauf wollen wir aufmerksam machen“, sagt Mederer, und legt nach: „Viele Vereine arbeiten absolut am Limit, mit unglaublichem Engagement von Ehrenamtlichen. Und keiner geht hin“.

Das Engagement für diese Sache entspringt dem dringenden Bedürfnis der Supporter, dem Amateurfußball die Bedeutung zu geben, die er haben sollte und zunehmend verliert. Die Amateure sind die „Seele des Spiels“ und die „Wurzeln des Fußballs“ in unserem Land“, heißt es auf der Internetseite der Initiative, die ebendiese Wurzeln vom Absterben bedroht sieht. Dieser Missstand ist ihnen ein Dorn im Auge. Die Aktion soll einen öffentlichkeitswirksamen Rahmen für die an diesem Tag stattfindenden Amateurspiele bieten. Vorbild ist der englische „Non League Day“, der sich dort seit vier Jahren erfolgreich etabliert hat.

Den Matchfinder nutzen

Mederer, ein selbstständiger Werbegrafiker und seine Mitstreiter schließen bei der Aktion niemanden aus. Kein Fußballverein ist ihnen zu klein, um sein Spiel in das Ereignis „Lokalrunde“ einzubinden. Egal ob vierte Liga, A-Klasse, Regionenliga der Frauen – alle können sich beteiligen. Die einzige Voraussetzung ist, dass man am Wochenende ein Heimspiel hat. Für interessierte Vereine stehen auf dem Internetportal der Initiative sogar Werbemittel zum kostenlosen Herunterladen bereit. Viele Tipps zu eigenen Aktionen rund um den Spieltag, Flyer, Spielankündigungsplakate, Banner für die Vereinshomepage, all das findet sich auf www.lokalrunde.info und kann bei Bedarf noch individualisiert werden.

Und dann gibt es da noch den Matchfinder. Ein interaktives Tool, in dem die teilnehmenden Vereine ab sofort ihre Spiele am Lokalrunden-Wochenende eintragen können, damit es dann von Interessierten gefunden und besucht werden kann. „Es ist im Prinzip ganz einfach. Man schickt uns die Infos rund um das Spiel, die Paarung, den Platz, die Adresse, gegebenenfalls den Stadionnamen. Wir tragen binnen 24 Stunden die Informationen ein und der potenzielle Besucher des Spiels kann sich mit einem Klick alle Informationen rund um die Partie holen“, so Mederer. In und um Stuttgart weist die Karte bisher noch keine Daten aus – höchste Zeit also für die Vereine aus unserer Region, etwas dagegen zu unternehmen.

Weitere Informationen

Web: www.lokalrunde.info

Mail: matchfinder@lokalrunde.info

Interaktive Karte: www.lokalrunde.info/karte.html

Downloads: http://www.lokalrunde.info/download.html

Facebook: www.facebook.com/tagdesamateurfussballs

Twitter: www.twitter.com/Lokal_Runde