Kleeblatt-Titelträume platzten in den letzten Sekunden

Nach einer unglücklichen Last-Minute-Niederlage im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger FC Ingolstadt 04 konnte der Kleeblatt-Nachwuchs das "kleine Finale" gegen den FC Lauingen mit 5:0 für sich entscheiden. Recht achtbar zog sich Bayernligist SG Quelle Fürth aus der Affäre, der im Endklassement Fünfter unter zwölf teilnehmenden Teams wurde und dabei unter anderem den Bundesligisten 1. FC Nürnberg hinter sich ließ.

Die SpVgg lieferte in der Vorrundengruppe A einen souveränen Auftritt ab und konnte alle fünf Partien für sich entscheiden. Einem 4:0-Auftaktsieg gegen den Bayernligisten SV Viktoria Aschaffenburg ließen die Schützlinge von Trainer Janos Radoki ein 3:1 über Landesligist FC Eintracht Bamberg folgen und zeigten danach dem TSV Ober-Unterhaunstadt beim 3:0 seine Grenzen auf.

Derbysieger Kleeblatt Fürth

Im mit Spannung erwarteten Derby gegen die U 19-Junioren des 1. FC Nürnberg behielten die Weiß-Grünen anschließend mit 2:0 die Oberhand und vermasselten dem Lokalrivalen, der mit einer überraschenden 0:1-Pleite gegen Bezirksoberligist FC Lauingen ins Turnier gestartet war, vorzeitig ein mögliches Weiterkommen. Den Underdog aus Lauingen verwies man im letzten Gruppenspiel mit 1:0 in die Schranken.

Der mittelfränkische Bezirksmeister SG Quelle Fürth musste in seiner Staffel B zwar die Überlegenheit der beiden Bundesligisten TSV 1860 München und FC Ingolstadt 04 anerkennen und unterlag gegen die zwei Teams jeweils mit 0:5. Mit Erfolgen über die Bezirksoberligisten SpVgg GW Deggendorf (2:0) und FC Weiden-Ost (1:0) sowie einem Remis gegen Kreisligist TSV Rottendorf (1:1) reichte es für die Equipe von Coach Werner Scholl aber immerhin zum guten dritten Platz in der Gruppe.

Echter Krimi im Finale

Im Semifinale traf das Kleeblatt wie im Vorjahr auf Bundesliga-Konkurrent FC Ingolstadt 04 und hatte gleich ein doppeltes Deja-Vu-Erlebnis. War 2015 acht Sekunden vor der Schlusssirene das entscheidende 0:1 gefallen, so machte diesmal FCI-Akteur Marin Pongracic elf Sekunden vor dem Ende den Fürther Titelträumen den Garaus.

Das Überraschungsteam aus Lauingen, im zweiten Halbfinale 0:4-Verlierer gegen die Münchner Löwen, bekam im Platzierungsspiel beim deutlichen 5:0 den aufgestauten Frust in voller Breitseite ab. Das Finale des insgesamt hochklassigen Turniers wurde nochmals zu einem echten Krimi.

Titelverteidiger und Bundesliga-Spitzenreiter TSV 1860 München rettete sich nach einem 1:3-Rückstand durch zwei Tore in der Schlussminute zunächst noch in das Sechs-Meter-Schießen. Doch hier erwiesen sich die Schanzer als treffsicherer und konnten sich erstmals in die Siegerliste der seit 1989 durchgeführten Veranstaltung eintragen.

"Man sieht einfach, dass der Futsal in Bayern mittlerweile angekommen ist. Von Jahr zu Jahr werden die Turniere hochklassiger", zog Karl-Heinz Wilhelm, Vorsitzender des Verbandsjugend-Ausschusses des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) ein positives Fazit. Auch Ex-Profi Bernd Hollerbach, Trainer des Drittligisten Würzburger Kickers und Pate des Turniers, war begeistert: "Es war ein sehr gutes Niveau. Hohes Tempo, schnelles Umschaltspiel, das hat mir sehr gut gefallen".

Die volle Konzentration der beiden Fürther Vertreter gilt nun ab sofort der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde im Freien. Die SpVgg startet bereits am 6. Februar mit einem Auswärtsspiel beim FC Bayern München in die Restsaison der Bundesliga Süd/Südwest. Für die Dambacher geht es in der Bayernliga am ersten Märzwochenende weiter.