2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Klaus-Peter Kirchrath feierte in Hamburg seinen 90. Geburtstag

"Vater der türkischen Trainer" von SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer geehrt

Klaus-Peter Kirchrath hat in seinem Leben als Fußballspieler, Trainer und Hochschuldozent viele Stationen durchlaufen. Seine Laufbahn ist eng mit Schleswig-Holstein und der Sportschule des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) verknüpft. Zu seinem 90. Geburtstag empfing der frühere Verbandssportlehrer viele Gäste, darunter auch SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer und Jugendkoordinator Klaus Jespersen, die dem Jubilar ein besonderes Trikot überreichten.

Kirchrath war von 1955 bis 1970 Verbandstrainer in der damaligen Verbandssportschule – auf Anraten seines Mentors Sepp Herberger, der sein großes Vorbild gewesen sei, sagte Hans-Ludwig Meyer in seiner Laudatio. Herberger war der Vater des „Wunders von Bern“, des Gewinns der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 im Berner Wankdorfstadion. „Ich denke er hat auch an den Stellschrauben Deines beruflichen Lebens entscheidend mitgewirkt“, würdigte Meyer Herbergers Rolle im Leben von Klaus-Peter Kirchrath.

Kirchrath wurde am 10. Februar 1927 in Sterkrade, heute ein Stadtbezirk von Oberhausen geboren, siedelte 1935 mit seinen Eltern in das damals noch selbstständige Altona vor die Tore Hamburgs um, weil sein Vater dort eine Stelle als Studienrat angenommen hatte. Bereits als 17-jähriger spielte er aktiv Fußball in der ersten Mannschaft von Ottensen 07, wechselte zum Hamburger SV, wurde dann aber noch zum Kriegsdienst eingezogen. Gleich nach Kriegsende nahm er 1945 ein Studium an der Sporthochschule in Köln auf, absolvierte auch den einjährigen Fußballlehrer-Lehrgang beim damaligen Bundestrainer Sepp Herberger und erhielt 1950 das Diplom mit der Note „Gut“.

Herberger riet Kirchrath, zur Trainerlaufbahn. Erste Trainerstation wat der TSV Brunsbüttelkoog. „Im Bewerbungsverfahren auf eine Stellenausschreibung der SHFV-Sportschule Malente warst Du erfolgreich. Wieder spielte Sepp Herberger Schicksal mit seiner Empfehlung: Machen Sie es!“, erinnerte Hans-Ludwig Meyer. Kirchrath setzte sich gegen seinen prominenten Mitbewerber Georg „Schorsch“ Knöpfle durch und erhielt vom SHFV-Vorsitzenden Dr. Curt Waßmund die Einstellungszusage. Damit wurde er Nachfolger des früheren Gauliga- und Nationalspielers Hans Rohe, der von 1952 bis 1955 Verbandstrainer war.

Von 1965 bis 1970 war Kirchrath ehrenamtlich auch norddeutscher Verbandstrainer für Senioren- und Jugendmannschaften. Meyer sagte: „Unvergessen natürlich auch die Aufenthalte der deutschen Nationalmannschaft in Malente, Du hast Sie alle dort gehabt, ob Sepp Herberger, Helmut Schön, Jupp Derwall, Berti Vogts oder Dettmar Cramer.“ Kirchrath wirkte weit über die Malenter Sportschule hinaus. „Du führtest Trainingslager mit der türkischen Nationalmannschaft, Ausbildungslehrgänge, Seminare und Lizensierungen von Trainern in der Türkei, Frankreich, Rumänien, Dänemark Sambia, den USA, Peru und Finnland und Griechenland durch. Angebote, in der Türkei, Rumänien und Finnland Nationaltrainer zu werden, nahmst Du nicht an“, stellte Meyer fest.

2005 bekam Kirchrath den Ehrenschild des türkischen Fußballverbandes, weil er in der Türkei die Trainerausbildung aufgebaut hatte. „Dort nennen sie Dich Vater der türkischen Trainer“, sagte Meyer.1970 übernahm Klaus-Peter Kirchrath die Leitung der Sportschule in Barsinghausen. 1975 ging er als Hochschuldozent für Fußball und Tennis (als zweites Fach) nach Kiel an das Institut für Sport- und Sportwissenschaften der Christian-Albrecht-Universität. Seit 1991 befindet sich Kirchrath im beruflichen Ruhestand.
Aufrufe: 018.2.2017, 08:30 Uhr
SHZ / ohaAutor