2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines
Auch er agierte ohne Fortune: VfR-Joker Emanuel Bento (rechts), hier im Duell mit Jack Schubert vom Goslarer SC. Foto: Schmuck
Auch er agierte ohne Fortune: VfR-Joker Emanuel Bento (rechts), hier im Duell mit Jack Schubert vom Goslarer SC. Foto: Schmuck

Klartext beim VfR: ,,Hinrunde nicht befriedigend"

Trainer Uwe Erkenbrecher redet nach dem Sturz zurück auf Abstiegsplatz 16 nicht um den heißen Brei herum

Verlinkte Inhalte

Lange Gesichter an der Geerdtsstraße: Mit einem historischen Negativrekord schloss der VfR Neumünster die Hinrunde der Fußball-Regionalliga 2014/15 ab. Nicht genug, dass Rasensport durch das 0:1 gegen Goslar wieder auf den Abstiegsplatz 16 zurückfiel und drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer aufweist, bedeutete die Heimpleite gegen die Kaiserstädter auch die siebte Schlappe auf eigenem Geläuf in Folge. Damit wurde eine Marke von vor gut 20 Jahren ,,getoppt".
Vom 14. März bis zum 5. September 1993 hatte Lila-Weiß in der damaligen Verbandsliga saisonübergreifend sechs Mal am Stück verloren: gegen den Rendsburger TSV (1:2), VfB Kiel (0:1), Blau-Weiß Friedrichstadt (2:5), VfB Lübeck (0:6), Heider SV (1:4) und TSV Pansdorf (1:3). Nun sind es fünf zweite Mannschaften von Proficlubs sowie Havelse und Goslar, die die ,,Veilchen" und ihre leidensfähigen Zuschauer ins Tal der Tränen stürzten.

,,Es tut uns allen weh, dass wir zu Hause wieder nicht gepunktet haben", konstatierte VfR-Trainer Uwe Erkenbrecher, dessen Elf es gestern versäumte, dem Coach ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk zu bereiten - Erkenbrecher wurde am vergangenen Freitag 60 Jahre alt. Vonseiten der Rasensport-Verantwortlichen waren ihm gleich mehrere Präsente überreicht worden. Der Trainerfuchs bedankte sich artig, bekannte aber auch: ,,Ich hätte lieber etwas anderes mitgenommen." Die Hände waren jedoch leer, was das Sportliche betraf. Und so wollte der einstige Bundesligaspieler von Werder Bremen dann auch gar nicht um den heißen Brei herumreden. ,,Diese Hinrunde ist nicht befriedigend", sagte Erkenbrecher und rechnete vor: ,,In den ersten 17 Spielen dieser Saison haben wir sechs Punkte liegen gelassen."

War der gestrige Ausfall des oft zuverlässigen Verteidigers Jakob Olthoff wegen einer Oberschenkelzerrung noch zu kompensieren (,,In der Defensive passen unsere Wechsel zumeist."), bereitet die Offensive dem Übungsleiter Kopfzerbrechen. ,,Taktische Maßnahmen, die wir im Trainerteam ergreifen, fruchten häufig nicht. Wir haben zu viel Durchschnitt", stöhnte Erkenbrecher und brachte die Lage bei Lila-Weiß auf den Punkt: ,,Wir waren vor der Saison einer der am heißesten gehandelten Abstiegskandidaten. Und ja: Wir dürfen als ein solcher gelten."Gegen den keineswegs überzeugenden Goslarer SC 08 war es eine alte Leier: Nach Einwechslungen wurde der VfR nicht stärker, eher war das Gegenteil der Fall. Auch reichte dem Gast eine einzige starke Aktion, um alle drei Punkte mitzunehmen - wie schon 14 Tage zuvor beim 0:1 gegen Havelse.

,,Wir bekommen es nicht hin, über 90 Minuten konzentriert und fehlerfrei zu agieren", sagte Erkenbrecher, der beim 0:1 durch George Kelbel knapp vier Minuten nach dem Wiederbeginn fast verzweifelte. ,,Ich hatte meiner Mannschaft in der Pause gesagt, sie soll besonders auf Kelbel aufpassen. Auch verstehe ich nicht, dass es im eigenen Strafraum in dieser Szene keine klare Zuordnung gab, so wie es eigentlich besprochen worden war", schüttelte der 60-Jährige den Kopf.Slavomir Lukac, Interimstrainer der Gäste, bilanzierte: ,,Wir sind zufrieden mit den drei Zählern in einem Sechs-Punkte-Spiel. Zumal wir nicht wussten, wo wir stehen, da wir mehrere Stammkräfte ersetzen mussten."
Aufrufe: 017.11.2014, 12:30 Uhr
SHZ / sasAutor