2024-04-20T08:00:28.265Z

Ligabericht
Der TuS Dotzheim (blaue Trikots) und der Tabellendritte FSV Schierstein haben die besten Chancen, Tabellenführer SC Klarenthal noch einzuholen. Archivfoto: Vigneron.
Der TuS Dotzheim (blaue Trikots) und der Tabellendritte FSV Schierstein haben die besten Chancen, Tabellenführer SC Klarenthal noch einzuholen. Archivfoto: Vigneron.

Klarenthal on top, aber auf der Hut

Rückblick KLA Wiesbaden: TuS Dotzheim führt enge Verfolgermeute an +++ Ram/Klo vor dem Abstieg +++ Topscorer Ilhan Üc führt 62er-Aufholjagd an

WIESBADEN. Bis Mitte Februar ruht in den heimischen Fußballkreisen nach ereignisreichen Monaten der Ball. Grund genug für uns das sportliche Geschehen der Hinrunde noch einmal Revue passieren zu lassen. Heute an der Reihe: Die Kreisliga A Wiesbaden.

Im letzten Jahr war die Klasse noch von der Dominanz von SV Italia geprägt, der souverän am Ende aufstieg. Dahinter hatten sich der SV Kostheim und der FSV Schierstein ein enges Rennen um den Relegationsrang geliefert, letzten Endes verpasste der FSV in der Relegation gegen Amöneburg um Haaresbreite den Aufstieg in die KOL. Doch dieses Jahr hat vor allem der SV Kostheim aufgrund personeller Turbulenzen vor der Saison enorm zu kämpfen und dümpelt auf Rang elf jenseits von Gut und Böse im Mittelfeld herum. Die sportliche Hauptrolle spielen in diesem Jahr andere Teams.

Der Spitzenreiter
Vor allem der SC Klarenthal, der mit 44 Punkten die Tabelle anführt und mit 76 Treffern die beste Offensivreihe der Liga stellt. Vor der Saison auf einigen Positionen klug verstärkt und dazu noch unerwartet auswärtsstark (noch keine Niederlage auf fremden Plätzen) mauserte sich das Team von Trainer Stavros Polichronakis zum Aufstiegskandidaten Nummer eins.

Die Verfolger
Das extrem enge Verfolgerfeld wird vom TuS Dotzheim (39 Punkte) angeführt - auch die Blau-Weißen hatten die wenigsten vor der Saison so stark eingeschätzt. Doch dem ehemaligen A-Jugend-Coach Saki Politis ist es auf beeindruckende Weise gelungen, zahlreiche ehemalige A-Jugend-Kicker bereits als absolute Leistungsträger (Lars Könenberg, Hannes Katz, Marvin Landler, Daniel Böcher) in die "Erste" zu integrieren. Abwehrchef Sven Scholl dirigiert zudem die beste Defensive der Liga (24 Gegnetreffer). Hinzu kommt vorne Goalgetter Admir Lukac, der fast in jedem Spiel seine Bude macht - mittlerweile sind es 22 Treffern in 19 Spielen.
Das Rennen um Relegationsrang zwei dürfte extremst spannend werden. Denn der Dritte FSV Schierstein (37 Punkte) und der Zehnte SV Wiesbaden II (die Wiesbadener sind zu Hause noch unbesiegt!) liegen gerade einmal sieben Punkte auseinander. Hinter Schierstein rangieren die Ländches-Teams SG Igstadt/Breckenheim, FV Delkenheim sowie der TuS Medenbach auf den Rängen vier bis sechs. Punktgleich mit Medenbach folgt auf Rang sieben der FC Wiesbaden 62, der sich nach extrem versemmelter Anfangsphase (fünf Niederlagen aus den ersten sechs Spielen) langsam aber sicher an die Spitzengruppe heranpirscht. Das Rückspiel in Klarenthal am vorletzten Spieltag wurde beispielsweise mit 6:1 gewonnen! Zudem hat der Kader extreme Qualität, nicht zuletzt durch die Last-Minute-Verpflichtung des Trios vom FC Maroc, Jerome Clemens, Salim Marzouki und André Rothenbächer. Spielertrainer Ilhan Üc ist gleichzeitig der überragende Scorer, insgesamt 24 Tore und 13 Vorlagen gehen auf das Konto des Türken. Der Neunte SC Gräselberg (31 Punkte) wird nach der Kokain-Affäre im Vereinsheim (womit der Verein allerdings nichts zu tu hatte) im Sommer mit dem neuen Coach Walter Kress wohl eher im beruhigten Mittelfeld landen, was für den kleinen Verein sicher einen Teilerfolg darstellt. Der Achte Nordenstadt II (32) kann sowieso nur aufsteigen, wenn die Erste in die Gruppenliga aufsteigen sollte.

Zu 99 Prozent in die B-Liga absteigen wird wohl die SG Rambach/Kloppenheim, die erst fünf Punkte einfahren konnte. Zieht man den Schiri-Soll ab, hat die SG Germania Wiesbaden auch nur drei Punkte mehr auf dem Konto. Immerhin ist es Trainerfuchs Hartmut Freudenberg gelungen, überhaupt eine schlagkräftigte Truppe auf den Rasen zu stellen, die am dritten Spieltag gar den FSV Schierstein mit 4:0 besiegen konnte. Nun will Freudenberg mithilfe von Vertragsamateuren die nächste Herkulesaufgabe - den Klassenerhalt - stemmen. Bis zum Schluss zittern müssen wohl auch die Reserven vom FC Bierstadt, Türkischen SV und SV Frauenstein.

Aufrufe: 02.2.2016, 08:00 Uhr
Philipp DurilloAutor