2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Stadtmeisterschaft 2007: Florian Poesdorf im Trikot des Bezirksoberligisten SV Buckenhofen (in grau) im Luftkampf gegen den Neu-Kreisligisten TKV Forchheim. 2015 kommt es für Poesdorf als SVB-Trainer zum Ligaduell. Foto: Roland Huber
Stadtmeisterschaft 2007: Florian Poesdorf im Trikot des Bezirksoberligisten SV Buckenhofen (in grau) im Luftkampf gegen den Neu-Kreisligisten TKV Forchheim. 2015 kommt es für Poesdorf als SVB-Trainer zum Ligaduell. Foto: Roland Huber

Klare Rollenverteilung in Forchheim - Traditionsduell in HER

Vorschau 1. Spieltag: Selbstbewusster SV Buckenhofen empfängt nach zwei Abstiegen in Folge den zweimaligen Aufsteiger TKV Forchheim +++ "Pumas" treffen auf Röttenbach

Die Meinung der beteiligten Vereine und interessierten Beobachter ist einhellig. Diese Fußball-Kreisliga 1 ist mit gleich vier Bezirksliga-Absteigern so stark besetzt wie lange nicht. Auch die anderen Favoriten haben aufgerüstet. Aus Forchheimer Sicht bringt der Auftakt-Spieltag direkt das erste von drei schönen Stadtderbys. Am Sonntag (15 Uhr) stehen sich beim SV Buckenhofen Absteiger und Aufsteiger TKV Forchheim gegenüber.

SV Buckenhofen - Türk KV Forchheim (So 15:00)

Für Serdar Kuygun ist der August traditionell ein schwieriger Monat, in dem er aufgrund von Heimaturlauben immer wieder auf Teile seiner Kicker verzichten muss. Im Sommer 2015 wurden die Planungen zusätzlich durcheinander gewirbelt, weil der Spielertrainer mit seinem TKV erst über den Umweg der Relegation den zweiten Aufstieg hintereinander perfekt machen konnte. „Wir wissen noch nicht, wo wir stehen“, sagt der 36-Jährige. Zum Ende einer holprigen Vorbereitung gab es immerhin einen 4:1-Testerfolg über den ambitionierten Kreisklassisten Wimmelbach. Die wahre Leistungsstärke seiner Schützlinge, werde sich aber wohl erst Mitte September abschätzen lassen, wenn der gesamte Kader zur Verfügung steht.

Angebote lockten

Nicht mehr zum Team gehört Serhan Isik, der erst für die entscheidenden Saisonpartien zurückgekehrt war, nun jedoch mit schwerer Knorpelverletzung im schlimmsten Fall für die gesamte Runde ausfällt. Dazu müssen die Forchheimer zwei offensive Abgänge hinnehmen. Neben Erhan Gezici, dessen Wechsel zum Ligakonkurrenten Röttenbach schon länger feststand, nahm Ali Sakli (Trailsdorf) ein lukratives Angebot als Co-Trainer an der Seite von Birol Aksoy an. „So ist das Geschäft, damit muss man leben. Andere wurden auch umworben, wollten aber bleiben“, erklärt Serdar Kuygun, der glaubt, dass das Kollektiv die verlorene individuelle Klasse kompensieren wird. Insgesamt konnte der Personalstamm in der Breite sogar verbessert werden. Unter anderem Gökhan Kül (Neuses) und Hakan Atay (TV 48 Erlangen) sollen mit ihrer höherklassigen Erfahrung die Defensive stabilisieren.

Vor dem ersten Kreisligaspiel des Vereins seit fünf Jahren sieht Kuygun den TKV, mit dem er möglichst schnell den Klassenverbleib sichern möchte, in der Außenseiterrolle: „Wir bekommen es mit einer jungen laufstarken und eingespielten Mannschaft zu tun, die für mich als Bezirksliga-Absteiger zu den Favoriten zählt. Wir lassen das in Ruhe auf uns zukommen und wollen uns möglichst positiv präsentieren.“

Sich nur gut zu präsentieren, ist aus Sicht von Florian Poesdorf eigentlich schon zu wenig. Denn das tat der SV Buckenhofen, der sich jahrelang in anderen Sphären als der TKV bewegte, bereits im Verlauf der zurückliegenden Rückrunde in der Bezirksliga. Das Aufbäumen der jungen Wilden kam zu spät, um den zweiten Abstieg in Folge noch zu verhindern. Jetzt formuliert der 33-Jährige, der sich weiter punktuelle Einsätze als spielender Trainer vorbehält, höhere Ansprüche: „Wir sind fußballerisch und taktisch weiter als im Frühjahr. Es ist Zeit, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Ich wünsche mir, dass wir bis zum Schluss oben mitspielen.“

Zunächst gelte es, gut aus den Startlöchern zu kommen und die Spielweise in der Kreisliga anzunehmen. „Wir müssen uns an abwartende Gegner und noch mehr Kampf gewöhnen“, weiß Poesdorf, der in den Testspielen hier und da die richtige Einstellung vermisste. Mit dem abschließenden 6:3 gegen Kickers Erlangen zeigte sich der Chef zufrieden, obwohl die unnötigen Gegentore auf arge individuelle Fehler zurückgingen. Die Erkenntnis, dass im gefestigten 4-5-1-System eine Vielzahl an Torchancen kreiert wurden, wog schwerer.

Zeigen, wer Hausherr ist

Das Stadtderby zum Auftakt gegen den TKV kommt Poesdorf gerade recht: „Die werden ihre Euphorie vom Aufstieg mit auf den Platz bringen und leben von ihren Emotionen. Wir dürfen diese guten Kicker auf keinen Fall ins Rollen kommen lassen und müssen dagegenhalten, zeigen wer der Hausherr ist und das Spiel in die Hand nehmen.“ Zeichnete sich noch vor kurzem eine fruchtbare Konkurrenzsituation ab, so stehen aktuell hinter den Einsätzen von Fabian Kupfer und Michael Nickel Fragezeichen, Dominik Honeck zog sich einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Beim Duell Absteiger gegen Aufsteiger ist deshalb auch das Aufeinandertreffen der Trainer auf dem Platz nicht ausgeschlossen. Stefan Braun/Kevin Gudd

FC Herzogenaurach - TSV 1927 Röttenbach (So 15:00)

Vier Absteiger aus der Bezirksliga, mindestens zwei in den Vorjahren knapp gescheiterte Aufstiegsaspiranten und sicherlich der eine oder andere Geheimtipp – kein Wunder, dass sechs bis acht Mannschaften der Kreisliga 1 als aufstiegswürdig eingestuft werden. Auf einen Topfavoriten will sich kaum ein Experte festlegen. Auch nicht die Trainer Derbys, Jakob Karches vom 1. FC Herzogenaurach und Joachim Müller vom TSV Röttenbach, der in seiner fünften Saison beim TSV wieder den Aufstieg anpeilt.

Die Ausgeglichenheit der Liga ist in aller Munde, bei der Vielzahl an Derbys sollte das für Zuschauerrekorde sorgen. Der 1. FC Herzogenaurach hat seine Vorbereitung erfolgreich durchgeführt, lediglich gegen die klassenhöheren ATSV bzw. SpVgg Erlangen gab es knappe Niederlagen. Das Team leide nicht unter dem überraschenden und extrem unglücklichen Abstieg der Vorsaison, der in letzter Sekunde besiegelt wurde, betont Karches. Man habe in der Vorbereitung viel Spaß gehabt und sei gut eingespielt. Die Zugänge hätten sich schneller eingewöhnt als erwartet. Die Vorbereitung des TSV Röttenbach verlief ähnlich positiv, die teilweise aufgetretenen Abwehrschwächen seien sicher zum Ligastart abgestellt, glaubt Müller. Offensiv gab es sowieso keine Probleme. Beide Teams haben vor dem Bezirksligajahr der Pumas spannende Duelle in der Kreisliga abgeliefert (22 Tore in vier Partien bei ausgeglichener Bilanz). Das sollte doch ein Anreiz zum Stadionbesuch sein, zumal der Wettergott mitspielt bei um 20 Grad für Sonntag, mit vielleicht ein paar Tropfen von oben. Udo Gneist

Aufrufe: 014.8.2015, 15:24 Uhr
NN Forchheim / NN HerzogenaurachAutor