„Ich bin ja nicht hierher gekommen um als Ziel nur einen einstelligen Tabellenplatz vorzugeben“, sagt der neue Trainer Bernd Eigner, und fügt auch gleich an: „Ob es für den großen Sprung langt werden wir dann sehen“. Der „große Sprung“, das wäre die Regionalliga, die ganz offensichtlich wieder angepeilt wird, nur sagen will das niemand beim SC Eltersdorf. Aber Manager Joachim Uhsemann lässt sich dann doch einen Satz dazu entlocken: „Wir können es uns leisten in die Regionalliga aufzusteigen“, sagt er. Teurer als jetzt in der Bayernliga würde das auch nicht werden, glaubt der Manager. Den Etat will er zwar nicht nennen, sagt aber, dass die Kosten für die erste Mannschaft „ähnlich wie bei unserem Nachbarn“ seien. Damit ist der FSV Bruck gemeint, der in sein Landesligateam mit Aufstiegsambitionen rund 80 000 Euro investiert.
Allerdings scheint der SC Eltersdorf nicht so reichlich mit Sponsoren gesegnet zu sein wie der Nachbar. Das Eltersdorfer Unternehmen Rehau ist ein Hauptgeldgeber, aber auch die Tucher-Brauerei und die Sparkasse Erlangen lassen sich nicht lumpen. Zwar gebe es etliche kleinere Gönner, aber das Sponsoring müsse noch verbessert werden, dafür müsse der Verein einen Mitarbeiter finden der sich professionell darum kümmere, fordert der Manager. Überhaupt scheint er ziemlich genau auf das Geld zu achten und ist froh darüber, dass der Verein „sauber dasteht“. Uhsemann deutet dann sogar an, dass er auf Spieler, die durchaus zu den Quecken kommen wollten, verzichtet hat „weil ich den Poker nicht mitmachen wollte“.
Verpflichtet wurden schließlich zehn neue Spieler, und die sind nicht von schlechten Eltern. Mit Rico Röder ist eine hängende Spitze zurückgekommen, die 2013 nach Seligenporten abgewandert war. Den Mittelstürmer Patrick Schwesinger hat Röder gleich mitgebracht. Verstärkung in der Offensive sollen auch Dominik Schütz (Don Bosco Bamberg) und Azizou Zoumbare sein, den Trainer Eigner ebenso vom FC Sand mitgebracht hat wie den Stürmer Markus Schnitzer. Von der SpVgg Erlangen wurde Tommy Kind für die neue Saison verpflichtet. Der 1,96 Meter große Innenverteidiger spielt dort seit der Saison 2013/2014 und kam von Rot-Weiß Erfurt. Er hat dort bereits Regionalliga gespielt und ist immerhin Nationalspieler der deutschen Studentenmannschaft.
Mit Manuel Stark (Neustadt Aisch) und Adrian Grinjuks (SV Buckenhofen) sind zwei Spieler dazu gestoßen, die sich in den nächsten Wochen erst noch bewähren sollen. Und auch Timo Faust aus der U23 von Quelle Fürth muss noch zeigen was er kann. Keeper Benjamin Seith dagegen, der von der DJK Priegendorf kommt, hat das bereits gezeigt: Er hat schon beim TSV Großbardorf in der Regionalliga und bei Jahn Forchheim in der Bayernliga das Tor gehütet. Außerdem bieten sich laut Uhsemann auch Spieler aus der eigenen Jugend an: „Bernd Eigner schaut sehr genau auf unsere U23“.
Den Verein verlassen haben Marco Nerreter (Ziel unbekannt), Rudolf Dening und Timo Goldammer (beide zum TV 48 Erlangen) sowie Timo Bäuerle (sucht noch in der dritten Liga) und Tom Abadjiew (Ammerthal). Bereits in der Winterpause sind Kevin Wolemann und Bastian Herzner nach Seligenporten gewechselt.
„Wir haben eine sehr, sehr gute Truppe, das weiß auch der Trainer“, lobt Manager Uhsemann sein neu zusammen gestelltes Team. Vor allem sei nun eine „gesunde Konkurrenz“ vorhanden. Das Potential, das vorhanden ist, schätzt auch der Trainer hoch ein. Viele Spieler kennt er bereits, darum dürfte die Eingewöhnungszeit auch nicht allzu lange dauern. Allerdings muss das Team zusammenfinden, damit die Spielweise dann auch so funktioniert wie sie sich der Trainer vorstellt. „Wir wollen kompakt stehen und über schnelle Außen zum Erfolg kommen“, sagt er. Dafür hat er mit Tobias Herzner, Dominik Schütz, Rico Röder und Patrick Schwesinger genügend Alternativen. Auch charakterlich passe die Truppe gut zusammen, meint der Übungsleiter. Die Zusammenstellung des nun 21-köpfigen Kaders sei „mehr als gelungen“, freut er sich auf die Aufgabe in Eltersdorf.