Meisterschaftsentscheidung vertagt - Spielbericht

SG Mendhausen/Römhild - SC 07 Schleusingen 3:3
Der Wetterverlauf während des Spitzenspiels beider Anwärter auf Meisterschaft und Aufstieg war bezeichnend. Das aufkommende mögliche Unwetter widerspiegelte die gegenwärtige Situation der Kontrahenten: Eine Niederlage hätte für die Gastgeber das wahrscheinliche Ende aller Träume und für Schleusingen den Verlust des Punkte-Vorsprungs bedeutet. Aber als die schwarzen Wolken abgezogen waren und das Spiel unentschieden endete, hatte sich an der Ausgangslage nichts geändert: Die Entscheidung ist vertagt, der Punkte- und Toreabstand bleibt unverändert, die Spannung bleibt, möglicherweise bis zum letzten Spieltag.

Für die 200 Zuschauer war zunächst 20 Minuten lang der Blick zum Himmel interessanter als das Geschehen auf dem Platz, wo Abtasten ohne Risiko, keine Torschüsse, mehrere Abseitsstellungen der Gäste, auch Fehlabspiele angesagt waren. Dann warf der SC 07 den Fehdehandschuh, als plötzlich Badjie ungedeckt war und ins lange Eck vollendete. Aber nicht logischerweise der Gastgeber, sondern der Gast wurde nun bestimmend mit etlichen Möglichkeiten, als Badjie bei einer Doppelchance den Ball nicht traf, die Einheimischen danach fast ein Eigentor fabrizierten und die Gäste-Fans nach der anschließenden Ecke im Gewühle vor Torwart Amberg den Torschrei mehrfach schon auf den Lippen hatten. Erst in der 37. Minute kam die SG zur ersten Großchance, als M. Hanf eine weite Flanke von Heyn unterschätzte und Ristau das Tor hoch verfehlte. Danach blieb der Spitzenreiter vorherrschend, viele kluge Pässe in die Tiefe waren leider zu lang angelegt und konnten so von Torwart Amberg abgelaufen werden. Als dann Fischer mit knallhartem Freistoß aus 35 Metern zum 0:2 traf, glaubten wohl viele an eine Vorentscheidung, nicht aber die, die z.B. in Hellingen und Schalkau Zeuge waren, wie der SC in der zweiten Halbzeit kurzzeitig den Faden verlor, allerdings ohne Konsequenzen. Auf Mendhausens Holperplatz – zum wiederholten Male waren die Blau-Gelben damit konfrontiert – allerdings – die Gastgeber spürten jetzt wohl, wie sich das Unwetter über ihnen zusammenziehen könnte – fiel innerhalb kürzester Zeit der Ausgleich, dem auch noch die Führung folgte. Zumindest dem Ausgleich war ein vom Schiedsrichter nicht geahndetes und von Einheimischen bestätigtes Foul vorangegangen. Der Elfmeter zum Anschluss war wohl berechtigt. Wie war diese Wende innerhalb kürzester Zeit möglich, hatten doch die Burgstädter in der Vergangenheit solche gegnerischen Druckphasen sicher überstanden? Darüber sollen Trainer und Spieler selbst spekulieren, allerdings auch die Willensstärke der Gastgeber berücksichtigen. Aber auch beim Tabellenzweiten – als Beweis gewachsener Stärke – kämpften sich die SC-Spieler frei und schafften im ständigen Hin und Her – diesmal leider nur – den Ausgleich durch Badjie, der eine präzise Flanke von Hellmuthhäuser einköpfte. Davor und danach hatten die Blau-Gelben allerdings wie in allen Spielen weitere Topp-Gelegenheiten durch Badjie, Hanf, Hellmuthhäuser, mehrfach Zetzmann, die entweder vor der Torlinie gerade noch geklärt oder vom mehrfach glänzend, aber auch glücklich agierenden Torwart Amberg vereitelt wurden.
Nachdem SR Kluck pünktlichst trotz mehrfacher Verletzungspausen – die erste Halbzeit hatte er noch ohne Grund um drei Minuten verlängert – abgepfiffen hatte, brachte das Unentschieden am Ende mit der abklingenden Gewittergefahr für beide Vereine den Aufschub der Lösungen.
Diesmal fehlte den SC-Spielern – warum auch immer – eine Viertelstunde an einer wiederum guten Gesamtleistung – von der Chancenverwertung wollen wir gar nicht mehr reden – , aber so ist der Fußball, damit muss man leben, und schließlich gibt es ja auch noch einen Gegner. Letztlich hat man der drohenden Gefahr widerstanden und den Vorsprung bei dem guten direkten Gegner gehalten.
Es bleiben zwei Spiele…