2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bünyamin Kilic blickt auf zwei tolle Jahre in Bergisch Gladbach zurück, hat sich aber aus beruflichen Gründen nach Bonn orientiert.
Bünyamin Kilic blickt auf zwei tolle Jahre in Bergisch Gladbach zurück, hat sich aber aus beruflichen Gründen nach Bonn orientiert.

Kilic spielt an der Schmerzgrenze

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Mittelfeldspieler Bünyamin Kilic bezeichnet seinen Kreuzbandriss als Wink des Himmels. Der 27-Jährige wechselt zur neuen Saison zum Bergisch Gladbacher Ligakonkurrenten Bonner SC und möchte bis November wieder einsatzfähig sein.

Bergisch Gladbach. Als das Knie nachgab, wusste Bünyamin Kilic sofort, was los war. Es waren nur einzelne Worte, die ihm durch den Kopf schossen. Ende, Aus, vorbei — Knie kaputt. Pause, Kreuzbandriss. „Die Schmerzen waren unglaublich. Das wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind”, sagt Kilic heute über den Moment, als sein Schrei die Belkaw Arena erschütterte. Inzwischen ist es einige Wochen her. Es war bereits die Nachspielzeit im Duell der Fußball-Mittelrheinliga für den SV Bergisch Gladbach 09 gegen den VfL Alfter. „Ich glaube nicht an Glück und Pech. Ich glaube vielmehr daran, dass Gott über unser Schicksal entscheidet. Und er wollte mir in diesem Augenblick etwas sagen. Was genau, weiß ich noch nicht”, erklärt Kilic.

Mittlerweile ist der 27-Jährige operiert worden und wieder guter Dinge. Kilic kann wieder weitestgehend schmerzfrei gehen, teilweise sogar ohne Krücken. „Ich bin sehr, sehr weit und wieder zuversichtlich”, sagt der Mittelfeldspieler, der die Bergisch Gladbacher in diesem Sommer verlassen wird. Aus beruflichen Gründen wird er sich zur neuen Saison dem Bonner SC anschließen: „Ich hatte zwei tolle Jahre hier und wäre auch gerne länger geblieben. Aber ich arbeite in Bonn, deshalb habe ich mir einen Verein dort in der Nähe gesucht.”

Kilic wird beim Bonner SC einige alte Weggefährten treffen, zum Beispiel den ehemaligen 09er Rachid Eckert. Nicht mehr dort sein wird dann Ricardo Retterath, der sich den Sportfreunden Siegen angeschlossen hat. „Ich muss jetzt zunächst sehen, dass ich so schnell wie möglich fit werden”, sagt Kilic. „Dann will ich wieder angreifen und mir einen Platz in der Mannschaft sichern.” Dass der Weg dorthin noch weit ist, weiß er ganz genau: „Im Herbst möchte ich langsam wieder mit dem Laufen beginnen, im November möchte ich gerne ins Mannschaftstraining einsteigen. Ich fühle mich gut, ich möchte so schnell wie möglich wieder auf den Platz kommen.”

Schacht muss sein Mittelfeld neu sortieren

Schon in Bergisch Gladbach war Kilic immer einer, der bis an die Schmerzgrenze ging. Und manchmal sogar darüber hinaus. Es gab auch Tage, an denen er zu viel wollte und deshalb Fehler machte. Aber selbst in den Zeiten, als er nur auf der Bank saß, hat er immer an sich gearbeitet. Er hat die Schuld nicht bei anderen gesucht, er hat versucht, besser zu werden. So gut, dass der Trainer irgendwann nicht mehr an ihm vorbeikam. Und so war es dann auch, irgendwann war Kilic Stammkraft bei Dietmar Schacht. Aber weil er so ein großes Potenzial hat, hat Schacht ihn auch gerne und häufig kritisiert.

Nun jedoch werden sich die Wege trennen. Schacht wird sein defensives Mittelfeld neu sortieren müssen. Denn auch Samuel Hosseini hat den Klub verlassen. Kilic wird zusehen müssen, dass sein Knie wieder spieltauglich wird. „Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass ich zurückkommen werde. Ich bin sogar davon überzeugt, dass ich gestärkt daraus hervorgehen werde. Das war meine erste wirklich schwere Verletzung. Ich war schockiert, wie groß die Schmerzen in diesem Augenblick und in den Tagen nach der Operation waren. Aber es muss weitergehen.” Denn an eines hat Kilic nie einen Gedanken verschwenden: „Dass ich deswegen mit dem Fußball aufhören würde, war nie ein Thema. Dafür liebe ich diesen Sport zu sehr.”

Aufrufe: 026.6.2014, 14:43 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian NinskiAutor