2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Matthias Steger (Mitte) wurde nach 55 Minuten für Alexander Lammer eingewechselt. Der musste mit einer Platzwunde vom Platz. Dass ihm nicht schnell ärztlich geholfen werden konnte, monierte Funktionär Kigle bei der Pressekonferenz.  Foto: Peter Appel
Matthias Steger (Mitte) wurde nach 55 Minuten für Alexander Lammer eingewechselt. Der musste mit einer Platzwunde vom Platz. Dass ihm nicht schnell ärztlich geholfen werden konnte, monierte Funktionär Kigle bei der Pressekonferenz. Foto: Peter Appel

Kigle wähnt sich in der Warteschleife

Aindlings Funktionär hofft nach einer Platzwunde Lammers auf eine schnelle ärztliche Versorgung, wird aber enttäuscht +++ Die Leitstelle erklärt, warum alles korrekt abgelaufen sei

Bevor der Winter einbricht, legen viele Tiere Vorräte an. Auch die Fußballer sind gut beraten, wenn sie so verfahren. Wer frei von sportlichen Sorgen ist, wer vor allem über ein Polster mit vielen Punkten verfügt, der kann sich auf die Festtage in besonderer Weise freuen. Beim TSV Aindling ist diese Erkenntnis offensichtlich noch nicht gänzlich angekommen.

Die 0:2-Schlappe gegen den TSV Nördlingen war bereits die dritte Niederlage in Folge. Josef Kigle, der Vorstand Spielbetrieb, fand eine einfache Erklärung für die Misserfolge: „Wir produzieren momentan zu viele Fehler.“ Man könnte es auch anders formulieren: In allen Bereichen tun sich Lücken auf, kaum mehr was ist zu spüren von dem Schwung, der die Mannschaft auf scheinbar komfortable 25 Punkte hievte und sie in der Tabelle im gesicherten Mittelfeld verweilen ließ. Von einer signifikanten Aufwärtsentwicklung nach den ebenfalls verlorenen Spielen gegen Ichenhausen und in Affing kann keine Rede sein. „Heute wäre mehr drin gewesen“, stellte Roland Bahl, der Aindlinger Trainer mit Bedauern fest. Ivan Petrovic verhalf er nach der Pause zu seinem Debüt in der Landesliga. „Man hat ihm die Nervosität angemerkt“, sagte Bahl nach dem Schlusspfiff über den 19-Jährigen, ehe er die Entscheidung verteidigte: „Irgendwann muss er seine Chance erhalten. Man muss ein gewisses Vertrauen in den Spieler haben.“ Diesmal zumindest war dieser nicht in der Lage, es zurückzuzahlen.

Schwächen bei der Passgenauigkeit nannte Bahl als einen Grund für die Misserfolge, einige Spieler seien schlichtweg „platt“, beispielsweise Johannes Putz. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist auf fünf Zähler geschrumpft. Es wäre unsinnig, jetzt gleich wieder das Wort von der Abstiegsgefahr in den Mund zu nehmen. Andererseits besteht aber auch kein Grund, die Situation zu verharmlosen. Ob das angestrebte Zwischenziel, mit mindestens 30 Punkten in die Winterpause zu gehen, jetzt noch zu verwirklichen ist, das erscheint zumindest fraglich vor der Fahrt am Samstag nach Gersthofen und dem Jahresfinale am 23. November zu Hause gegen den SV Mering.

Alexander Lammer musste diesmal seinen Platz räumen, nachdem er sich eine Platzwunde zugezogen hatte. Der Stürmer benötigte umgehend ärztliche Hilfe. Dieses Thema sprach Josef Kigle bei der Pressekonferenz an und kritisierte den Rettungsdienst, den er sogleich telefonisch in Kenntnis gesetzt hatte. Über eine halbe Stunde später hatte er den angekündigten Rückruf immer noch nicht erhalten. „Das ist ein Unding, was bei der Rettungsleitstelle läuft“, schimpfte der Funktionär.

Der Spieler Lammer wurde ins Augsburger Zentralklinikum gefahren, dort wurde seine Wunde genäht. Auf Nachfrage der Aichacher Nachrichten erklärt Otto Heizer, Fachberater Feuerwehr/Rettungsdienst bei der Integrierten Leitstelle Augsburg (ILS), vonseiten der ILS Augsburg sei alles vollkommen korrekt abgelaufen. Kigle wollte einen zuständigen Arzt in der Umgebung vermittelt bekommen. Weil dafür die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) verantwortlich sei, habe man Kigle dorthin verwiesen. Die Leitstelle und die KVB sind zwei unterschiedliche Organisationen mit unterschiedlichen Aufgaben.

Hätte Herr Kigle einen Rettungswagen benötigt, fügt Heizer hinzu, wäre dieser von der ILS Augsburg alarmiert worden und innerhalb von zehn Minuten in Aindling am Sportgelände gewesen.

Aufrufe: 011.11.2014, 11:12 Uhr
Aichacher Nachrichten / Eibl, GrafAutor