Kiel mit Leidenschaft zum Punktgewinn

Das war übrigens erst der zweite Punktgewinn in den letzten zehn Duellen gegen die zweite Mannschaft aus Potsdam. ,,Wir wollen mit Leidenschaft und Einsatz die Klasse halten. Das haben die Mädels heute auf dem Platz gezeigt", war Eckhoff über die Vorstellung beim Favoriten und den ersten Punkt am 2. Spieltag der Rückrunde erfreut. ,,Insgesamt war das aber kein gutes Fußballspiel", ergänzte die 30-Jährige ihr Resümee.

Der tiefe Rasenplatz, auf dem zuvor noch ein Vorspiel stattfand, bot nicht die besten Bedingungen für technisch ansehnlichen Fußball, was durchaus als ein Nachteil für die spielstarke Heimelf anzusehen ist. ,,Die hatten viele Standprobleme und haben mit vielen langen und hohen Bällen gespielt", sah Eckhoff eine unerwartete Taktik der Mannschaft von Thomas Kandler.

Die Kielerinnen begannen die Partie mit einer Veränderung gegenüber dem unglücklichen 2:3 am letzten Sonntag mit dem Schlusspfiff gegen den VfL Bochum. Für Janne Wensien (beruflich verhindert) rückte Levke Walczak in die Vierer-Abwehrkette. Die drei Neuzugänge Tina Hild (Union Meppen), Julia Weigel (zuletzt vereinslos) und Jule Ziegler (eigene U 17) standen wie in der Vorwoche erneut in der Startformation. ,,Wir haben verdient den Punkt mit nach Hause genommen, auch wenn es fußballerisch nicht in Ordnung war. Im Gegensatz zur Vorwoche haben wir aber die kritischen Situationen heute überstanden", erkannte Christian Fischer gefährlichere Ansätze von Turbine vor dem gegnerischen Gehäuse. ,,Wir hatten immer noch eine Fußspitze dazwischen", lächelte Eckhoff, die nur in einer Szene bangen musste. Nach knapp einer Stunde bekam in einem Zweikampf Keeperin Victoria Bendt ,,eins auf die Nase". Nach einer fünfminütigen Behandlungsphase bestand zum Glück kein Grund zum Wechseln.

In diesem ereignisarmen Spiel bot sich die beste Möglichkeit für die Gäste durch einen Freistoß von Samanta Carone aus zentraler Position. Die Kielerinnen suchten mit gut vorgetragenem Spiel über die Außenpositionen den Erfolg. Am Ende fehlte jedoch das finale Zuspiel in das Zentrum, wo die Potsdamerinnen gut postiert waren. Außerdem fanden die Störche die vorhandenen Lücken im Mittelfeld kaum oder gar nicht, um die Defensive der Brandenburgerinnen zu überraschen. ,,Wie der Punkt zustande gekommen ist, ist egal. Es ist ein wichtiger für den Kopf", schätzt Eckhoff den psychologischen Effekt für den Abstiegskampf hoch ein. Nach dieser positiven Stimmung mit dem Punktgewinn blickt Christian Fischer schon auf das nächste Spiel in zwei Wochen voraus: ,,Wir wollen in Cloppenburg nachlegen."


Turbine Potsdam II: Engler - Deines (27. Baum), Erdmann, Seifert, Krug, Schneider, Wells, Lindner, Hofmann, Möller (75. Borucki), Greulich (74. Hipp).
Holstein Kiel: Bendt - Walczak, Ibrahimi, Sandmann, Ziegler (72. Amrein) - Carone, Begunk - Strähle, Hild, Weigel (67. Auerochs) - Leugers.
SR: Herrmann (Hamburg).
Zuschauer: 42.