2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit hängenden Köpfen verlassen die Blauen den Rasen. Pressefoto Baumann
Mit hängenden Köpfen verlassen die Blauen den Rasen. Pressefoto Baumann

Kickers: Willkommen im Abstiegskampf

Stuttgarter Kickers verleiren zum siebten Mal in Folge.

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Die Talfahrt der Stuttgarter Kickers in der dritten Liga geht weiter. Gegen einen spielstarken Tabellenvierten FSV Mainz II unterlag die Elf des Interimstrainer Alfred Kaminski nach einer enttäuschenden Vorstellung verdient mit 1:4 (0:3).

Die Talfahrt der Stuttgarter Kickers in der dritten Fußball-Liga geht weiter. Gegen den spielstarken Tabellenvierten FSV Mainz II unterlag die Elf des Interimstrainer Alfred Kaminski nach einer enttäuschenden Vorstellung verdient mit 1:4 (0:3). Es war die siebte Niederlage in Folge für die mit Aufstiegshoffnungen in die Saison gestarteten Kickers, die nun als Drittletzter der Tabelle erstmals in dieser Spielzeit auf einem Abstiegsplatz rangieren. Der Kampf um den Klassenverbleib hat für die seit acht Partien sieglosen Degerlocher also begonnen.

,,Wir hatten einfach zu wenige Spieler, die ihre normale Leistung abgerufen haben", sagte der Trainer Alfred Kaminski, der die Kickers nach der Entlassung von Horst Steffen am Mittwoch lediglich für dieses eine Spiel betreute. Am Montag wird der neue Chefcoach Tomislav Stipic vorgestellt, der am Dienstag dann das erste Training leiten wird. Eines zeigte die Partie gegen Mainz ganz deutlich: Es gibt für den neuen Trainer viel zu tun, um die komplett verunsicherten Kickers-Spieler wieder auf Kurs zu bringen.

,,Reine Kopfsache"

,,Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass Spiele in unserer Situation eine reine Kopfsache sind", sagte Gerrit Müller. Gegen die Bundesligareserve des FSV Mainz erwischten die Kickers dann auch noch den denkbar ungünstigsten Start: Lediglich 62 Sekunden waren gespielt, als der Mainzer Spielmacher Philipp Klement mit links abzog - und nur die Latte traf. Das große Pech für die Hausherren: vom Rücken des Torhüters Carl Klaus prallte der Ball zum 1:0 für die Rheinhessen ins Stuttgarter Tor.

,,Das war natürlich ein herber Nackenschlag. Aber einen Profi darf das nicht umhauen", sagte der Kickers-Kapitän Enzo Marchese, der im neuen 4-1-3-2-Sytem des Interimstrainers Kaminski hinter den Spitzen Elia Soriano und Manuel Fischer agierte. Weil aber Sandrino Braun auf der Sechser-Position keinen guten Tage erwischte, kamen die Kickers kaum zu Chancen - und wackelten in der Rückwärtsbewegung. Nach 24 Minuten dann das 0:2, als die komplette Viererkette der Blauen den Mainzer Lucas Hoeler laufen ließ, der mit einem Flachschuss gekonnt abschloss.

Als dann wieder Philipp Klement kurz vor der Pause einen Freistoß filigran neben den rechten Pfosten zum 3:0 zwirbelte (40.), war die Partie entschieden. ,,Es war eine schwierige Woche durch den Trainerwechsel. Das hat uns schon zugesetzt", sagte der Linksverteidiger Fabian Baumgärtel. Als Elia Soriano vor 3210 Fans im Gazi-Stadion unter dem Fernsehturm das 1:3 gelang (63.), war das nur Ergebniskosmetik. Denn die Kickers hatten nichts mehr zuzusetzen. Symptomatisch für ihren blutleeren Auftritt das 4:1, als Philipp Klement eingerahmt von fünf Stuttgartern seinen dritten Treffer des Tages erzielen konnte. ,,Es fällt mir schwer, diese Szene zu kommentieren", sagte der tief enttäuschte Interimscoach Kaminski, ,,den Spielern hat einfach die Aggressivität im Spiel gegen den Ball gefehlt."

Aufrufe: 08.11.2015, 13:00 Uhr
Stuttgarter Zeitung/ Heiko HinrichsenAutor