2024-03-18T14:48:53.228Z

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Dominik Kowalski und die B-Junioren der Stuttgarter Kickers haben zu Saisonbeginn schon Grund zum Jubeln. Foto: Yavuz Dural
Dominik Kowalski und die B-Junioren der Stuttgarter Kickers haben zu Saisonbeginn schon Grund zum Jubeln. Foto: Yavuz Dural

Kickers Nachwuchs: Selbstbewusste Fische im Meer voller Haie

Die Nachwusarbeit der Stuttgarter Kickers ist traditionell stark - obwohl andere Vereine deutlich mehr Mittel zur Verfügung haben.

Die A- und B-Junioren der Stuttgarter Kickers spielen als Außenseiter gegen die Großen der Branche in den Jugend-Bundesligen.

Die größte Sensation hatten die Stuttgarter Kickers bereits geschafft, noch bevor in der aktuellen Saison im Jugendfußball überhaupt der erste Anpfiff ertönt war. Dass sich der Traditionsverein, der im Aktivenbereich zum zweiten Mal in die Regionalliga abgestiegen ist, mit den U 17- und U 19-Nachwuchsteams überhaupt auf höchster nationaler Ebene messen darf, grenzt schon fast an ein sportliches Wunder. Nur zwei andere Vereine im Süden und Südwesten Deutschlands (Kickers Offenbach und die Spvgg Unterhaching) haben in einer der beiden höchsten Altersstufen im Jugendbereich eine Bundesliga-Mannschaft, mit U 17 und U 19 ist aber kein anderer deutscher Viertligist, ja noch nicht einmal ein Drittligist und nur zwei Zweitligisten (Karlsruher SC und 1860 München) außer den Blauen aus Degerloch in der Eliteklasse vertreten. „Das zeigt, dass wir noch immer eine große Hausnummer im Nachwuchsbereich sind und dass wir den Status des Nachwuchsleitungszentrums (NLZ) zu Recht bekommen haben“, sagt der Leiter Dieter Märkle.

Gute Vorraussetzungen

Seit gut zwei Monaten ist der 54-jährige Ulmer, der zusätzlich auch die U 23 in der Oberliga als Trainer übernommen hat, nun im ADM-Sportpark auf der Waldau für die Koordination der Fußballjugend im NLZ verantwortlich. In diesem Zeitraum hat Märkle viel beobachtet, Gespräche geführt und Ideen und Konzepte entwickelt, wohin er den Kickers-Nachwuchs führen will. Neue Trainer hat er keine mitgebracht: „Die Personalplanungen waren schon komplett abgeschlossen, als ich hier angeheuert habe, aber das ist nicht schlimm, bisher bin ich mit der Arbeit, die geleistet wurde und wird, sehr zufrieden“, sagt der Fußballlehrer, der einst im Trikot des SSV Ulm 1846 mehr als 300 Spiele als Aktiver absolviert hat. Die Strukturen und die finanziellen Voraussetzungen in Degerloch seien logischerweise (noch) nicht mit denen der führenden deutschen Leistungszentren beim FC Bayern, in Hoffenheim oder in Leipzig zu vergleichen, ein ordentliches Arbeiten sei aber auch beim Stuttgarter Traditionsclub möglich. „Ich habe viele Ideen, die ich hier umsetzen will, aber ich sage mal, die Voraussetzungen, dass unsere A- und B-Junioren Spiele gegen Bundesliga-Nachwuchsteams gewinnen oder sogar den Klassenverbleib schaffen, die sind auch jetzt schon vorhanden“, sagt Märkle.

Der Nachwuchs ist auf einem guten Weg

Vorrangig sagt der neue Nachwuchs-Koordinator, sei die individuelle Ausbildung der Jugendspieler für den Aktivenbereich, der kurzfristige sportliche Erfolg solle dabei aber nicht zu kurz kommen. Schaffen sollen den Klassenverbleib, und nur das sei ein einigermaßen realistisches Ziel, die beiden Trainer Robin Trabert (U 19) und Timm Fahrion (U 17), der im Sommer von der SG Sonnenhof Großaspach zurück unter den Fernsehturm gewechselt ist, wo er bereits von 2011 bis 2015 tätig war. Nach den ersten absolvierten Spielen sieht es tatsächlich so aus, als seien die A- und die B-Jugend der Kickers tatsächlich auf einem guten Weg, ihr Saisonziel zu schaffen: Die U 19 hat nach den beiden Auswärtsniederlagen bei den Schwergewichten 1. FC Kaiserslautern (1:4) und FC Bayern München (0:2) am dritten Spieltag mit einem 1:0 beim 1. FC Nürnberg (Torschütze: Roman Kasiar) die ersten drei Punkte zu bejubeln. „Wir haben in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet“, sagt Robin Trabert, mit 24 Jahren einer der jüngsten Trainer in der deutschen Jugend-Bundesliga, dessen Team nun als nächstes zum FC Ingolstadt (10. September) reisen wird.

Zufrieden sein durfte mit dem Saisonstart auch der B-Jugencoach Timm Fahrion, dessen Schützlinge zwar beim FC Bayern mit 1:4 unter die Räder kamen, im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern beim 2:2 aber den ersten Punkt ergatterten und mit einem 2:0 gegen Kickers Offenbach den ersten Sieg feierten. Weiter geht es für dieses Team am Sonntag um 13 Uhr mit dem Gastspiel beim FC Augsburg, wo Dieter Märkle vor seinem Engagement bei den Kickers tätig war.

„Bayern war einfach zu stark für uns, aber es gibt durchaus auch Gegner mit unserer Kragenweite. Wichtig ist für uns der Lernprozess, den wir gehen“, sagt der B-Jugend-Coach Fahrion.

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Aufrufe: 031.8.2016, 13:00 Uhr
Blick vom Fernsehturm / Harald LandwehrAutor