Kickers mit grandioser Leistung aber ohne Punkte

„Ja, ich denke wir haben ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen“, stellte Trainer Horst Steffen fest. „Wir haben über lange Zeit den wirklich starken Gegner beherrscht und am Ende fehlte vielleicht ein bisschen das Glück. Ein Punkt wäre auf alle Fälle verdient gewesen.“ Steffen musste ja für den gesperrten Sandriono Braun die Startelf umbauen. Edisson Jordanov wirbelte im Mittelfeld. Sonst war im Gazi – Stadion alles perfekt. Die lautstarken Fans aus der Elbe – Stadt feuerten im wahrsten Sinne des Wortes ihre Spieler an und auch die Kickers - Fans sorgten für eine sagenhafte Stimmung bei diesem Flutlichtspiel. Auf dem Platz ließ Enzo Marchese gleich nach vier Spielminuten einen richtigen Knaller in Richtung Tor von Janis Blaswich los. Der Schuß strich knapp links am Tor vorbei. Nach einem Freistoß in der 13. Minute waren der Dresdener Marco Hartmann und Marc Stein mit dem Kopf am Ball, aber auch dieser gute Versuch fand nicht den Weg ins Tor der Gäste. Das Spiel war nun ausgeglichen. Dresden immer ballsicher, die Kickers immer bemüht, das Spiel des Spitzenreiters trotzdem zu kontrollieren.Nach 15 Minuten dann doch das Tor für den ungeschlagenen Tabellenführer.

Zunächst hatte Sinan Tekerci mit einem Schuß Rouven Sattelmaier im Kickers -Tor geprüft. Der auch an diesem Tag starke Kickers Schlußmann klärte zur Ecke. Die brachte dann die Führung für die Sachsen. Marvin Stefaniak zirkelte den Ball in den Fünfmeterraum, die Kickers Abwehr war sich nicht einig und der Torschütze vom Dienst, Justin Eilers, verwandelte eiskalt. Dresden im Sinne eine Topmannschaft. Eilers hatte wenig später nochmals nach einer Flanke von Oldie Andreas Lambertz eine gute Möglichkeit doch diesesmal war Sattelmaier auf dem Posten. Aber auch die Kickers waren präsent. Gerrit Müller, der ja auch schon für Dynamo gespielt hatte, traf nach 34 Minuten nach eine Flanke von Fabio Leutenecker mit seinem Kopfball nur den Pfosten.“Das war Pech, aber ich denke wir haben heute gut gespielt, gute Chancen gehabt, nur eben das entscheidende Tor nicht gemacht.“

Für Müller war das Spiel schon etwas besonderes. „Ich kenne zwar keine Spieler mehr von Dynamo aber einige Jungs im Umfeld sind mir schon noch bekannt.“ Erich Berko hatte kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel mit seinem Flachschuß Pech. Janis Blaswich hielt sicher. Nach der Pause, die Kickers noch stärker und mit Elia Soriano für den glücklosen Lhadji Badiane. Edisson Jordanov bei seinem Startelfdebüt hatte mit seinem Schuß nicht das nötige Glück. Blaswich hielt den Ball (46.) Keine zwei Minuten später, erneute Großtat von Janis Blaswich im Tor der Gäste. Gerrit Müller zog ab und der Dresdener Torhüter bekam gerade noch die Fingerspitzen an den Ball. Der Torhüter war mit ein Garant für den späteren Sieg des Spitzenreiters. „Wir haben das nicht schlecht gemacht. In der ersten Halbzeit ganz gut, später war die Lücke zwischen Abwehr und Mittelfeld einfach zu groß, und die Kickers konnten dies oft nutzen. Trotzdem ich bin zufrieden und wir können mit den drei Punkten locker nach Hause fahren.“ Dies wollten die Kickers aber verhindern. Elia Soriano hatte mit seinem Versuch ebenso Pech wie Jordanov, dessen Schuß Lambertz abblockte. Dresden nun mächtig unter Druck aber immer wieder bei Kontersituationen gefährlich.

So Nils Teixeira nach einer Stunde Spielzeit. Sein Schuß ging aber knapp am Pfosten von Sattelmaiers Gehäuse vorbei. In der 65 Minute dann das zweite Tor für die abgezockteren Gäste. Marvin Steaniak mit einem Freistoß und in der Mitte, wenig bedrängt von den Kickers Abwehrspieler die „Mauer“ Michael Hefele. Der Verteidiger der Dresdener wuchte den Ball mit dem Kopf zur 2:0 Führung ins Tor. Für Trainer Uwe Neuhaus eine tolle Sache. „Ich denke auch Tore aus Standartsituationen gehören zum Fußball. Wir haben heute zwei davon gemacht und ich schäm mich nicht für diese Tore. Wir haben am Ende gegen eine starke Kickers – Mannschaft gewonnen und haben uns dabei in der zweiten Halbzeit nicht immer gut angestellt.“ Nach einer Pyro – Einlage der Dresdener Fans ging es weiter. Weiter, mit einer grandiosen Kickers Schlußphase. Die Steffen – Jungs gaben niemals auf und behielten auch die spielerische Qualität den Spitzenreiter in die Schranken zu weisen. Nach einen schönen Zuspiel von Bentley Baxter Bahn tankte sich Elia Soriano in der 79. Minute mit seinem Gegenspieler als Begleitschutz in Richtung Dredener Tor durch, zog ab. Der Anschlußtreffer war vollbracht. Die Kickers nun wie im Rausch. Die Stimmung auf dem Siedepunkt. Manuel Fischer kam noch für Bentley Baxter Bahn und mit dem fünf Minuten Nachspielzeit, die Schiedsrichter Sippel verordnete, sollte doch noch etwas für die Blauen gehen. In der 92 Minute. Elia Soriano mit einen perfekten Fallrückzieher, leider neben das Tor. Dann tauchte auch noch Rouven Sattelmaier im Strafraum der Dredsener auf. Beinahe auf der Gegenseite noch ein Tor. Michael Hefele verpasste das leere Tor mit seinem Weitschuß. Am Ende nach einem grandiosen Spitzenspiel und sagenhaftem Kampf beider Mannschaften der glückliche Sieg von Dynamo Dresden. Doch Trainer Horst Steffen fand auch nach Spielschluß die richtigen Worte. „ Ein Punkt hätten wir sicherlich verdient, wir haben über lange Zeit das Spiel gestaltet. Es werden sicherlich noch Mannschaften kommen, die wir mit unserer heute gezeigten Spielweise schlagen können.“ Nächste Möglichkeit schon am kommenden Samstag. Da sind die Stuttgarter Kickers beim Tabellenzweiten Preußen Münster zu Gast. Ein weiteres Spitzenspiel und eine weitere Möglichkeit mit einem guten Spiel diesesmal auch Punkte zu machen.

Stuttgarter Kickers: Sattelmaier – Leutenecker, Bihr, Stein, Baumgärtel – Bahn (81. Fischer), Marchese, Jordanov – Badiane (46. Soriano), Müller, Berko

Dynamo Dresden: Blaswich – Kreuzer, Modica, Hefele, Teixeira – Hartmann, Lambertz, Aosman (64. J.-P. Müller) – Tekerci (81. Väyrynen), Eilers, Stefaniak (Ja. Müller)

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Tore: 0:1 Eilers (15.), 0:2 Hefele (65.), 1:2 Soriano (79.)

Zuschauer: 8000

Gelbe Karten: Jordanov, Bahn, Marchese / Tekerci, J.-P. Müller