2024-04-24T13:20:38.835Z

Spiel der Woche
Am Ende waren es die Kickers, die auf dem BSC-Gelände den Erlanger Derbysieg gegen die DJK bejubeln konnten (Foto: Schmitt).
Am Ende waren es die Kickers, die auf dem BSC-Gelände den Erlanger Derbysieg gegen die DJK bejubeln konnten (Foto: Schmitt).

Kickers kontern DJK vom Erlanger Derbyfeld

Video-Spiel: FCK entscheidet Stadtderby auf dem BSC-Gelände am Ende deutlich für sich +++ Joker bringen der Ebert-Elf neuen Elan

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Es geschah tief in der zweiten Spielhälfte, nahe der Eckfahne. Dort also, wo auf dem BSC-Sportgelände an der Schallershofer Straße das Flutlicht am wenigsten Licht abwirft, rannten sich Marc Reichelsdörfer von den Kickers und Tim Bätzler von der DJK Erlangen wegen eines Balles, den vermutlich beide nicht mehr vor der Torauslinie erreicht hätten, förmlich über den Haufen. Eine typische Szene für ein Spiel, das auf tiefem Geläuf vom verbissenen Kampf um jeden Zentimeter geprägt und am Ende vom lehrbuchreifen FCK-Konterspiel entschieden wurde.

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FC Kickers Erlangen - DJK Erlangen 5:1 (1:0)

Beiden Teams war anzumerken, dass sie dieses unter Flutlicht auf dem Platz des BSC Erlangen ausgetragene Derby mit großer Motivation angingen. Sie legten los wie die Feuerwehr. Hüben wie drüben ergaben sich von Beginn weg Strafraumszenen. Den Kickers wurde ein Treffer aberkannt (3.), der starke, aber oft zu sehr auf sich allein gestellte und deshalb weitgehend wirkungslose Torjäger Marco Müller vergab für die Gäste (5.) . Ein Versuch von Marc Reichelsdorfer wurde noch abgeblockt (12.). Der erste Torjubel dann nach 18 Minuten. DJK-Keeper Daniel Conrad wollte eine Rückgabe wegschießen, Andreas Gauglitz sprang in die Schussbahn und lenkte die Kugel ins gegnerische Gehäuse.

Ein Treffer, den die durch einen großen Fanblock unterstützten DJK-ler nicht auf sich sitzen lassen wollten. Zwar wirkten sie in den ersten Minuten danach verunsichert, übernahmen aber ab Mitte der ersten Spielhälfte das Kommando und schnürten die Kickers hinten ein. Mehrmals wurde Müller entweder vom Referee aussichtsreich wegen Abseits zurückgepfiffen oder im letzten Moment geblockt. Die größte Chance freilich besaß Verteidiger Lennard Welke, der einen nach einer Ecke abprallenden Ball aus dem Rückraum aus rund 20 Metern an die Latte knallte (39.). In den letzten Minuten vor dem Wechsel gab es dann viele harte Fouls und auch einige Nickligkeiten, wobei es Referee Mühlich versäumte, mit der ein oder anderen gelben Karte für Ordung zu sorgen. Mindestens eine Verwarnung hätte ein DJK-Akteur auch dafür verdient gehabt, dass er einen Steilpass der Kickers mit der Hand abwehrte. Der FCK kam jedoch wieder an den Ball und der Unparteiische ließ weiterlaufen.

Eberts Wechsel sind mitentscheidend für den Sieg

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Kickers wie verwandelt. Überließen sie der DJK im Nachgang ihres Führungstreffers viel zu sehr die Szenerie, agierte die Heimelf nun durchdachter. Die Defensive hatte sich auf Müller eingestellt und die eroberten Bälle landeten zügig in der Spitze. So auch in der 51. Spielminute, als Reichelsdorfer einen lehrbuchreifen Pass in die Gasse spielte und Josue Peralta alleine vor TW Conrad eiskalt vollstreckte. Bei den Fans der Gäste machte sich nun Frust breit, Böller wurden gezündet. Und bei den DJK-Spielern mangelte es zwar auf keinen Fall am Kampfgeist, wohl aber an einem durchdachten Aufbauspiel und an gefährlichen Abschlüssen. Ganz anders die Kickers, die das Spiel bestimmten und durch einen gezielten Schuss des für Belebung sorgenden Einwechselspielers Patrick Thiele auf 3:0 erhöhten (67.). Wer jetzt freilich an eine Vorentscheidung dachte, sah sich getäuscht: Nur zwei Zeigerumdrehungen später versenkte Mathias Zettner - kurz zuvor eingewechselt - einen Elfmeter im Kickers-Netz. Müller war im Strafraum zu Fall gebracht worden.

Der aufflackernden Hoffnung der Gäste folgte jedoch nicht der erhoffte Angriffswirbel. Die Auswahl von Trainer Michael Rausch agierte nun viel mit langen Bällen, die nichts einbrachten. Im Gegenteil: Die Kickers konterten die Jugendkraftler mit zielgerichteten Schnellangriffen endgültig vom Erlanger Derbyfeld. Nach punktgenauer Thiele-Flanke köpfte der ebenfalls eingewechselte Sandro Cescuttti das Leder zum vorentscheidenden 4:1 ins Ziel (84.). Und nur zwei Minuten später war er schon wieder dabei und legte für Reichelsdörfer quer, der nach einigen vergebenen Gelegenheiten nun auch endlich traf (86.). In der Folge ergaben sich noch weitere klare Kickers-Chancen, in die Statistik sollte jedoch nur noch der obligatorische Derbyplatzverweis - Gelb-Rot für Azberger (91.) - eingehen.

Lag die Elf von Trainer Rene Ebert zur Halbzeit noch glücklich mit 1:0 in Front, konnte sie nach der Pause auch durch gelungene Einwechslungen zulegen und ging am Ende als verdienter Sieger vom durchpflügten Rasen. Die DJK im Gegensatz agierte vor der Pause nicht zielstrebig genug und zeigte nach dem Wechsel zu wenige Optionen im Offensivspiel.

Schiedsrichter: Christopher Mühlich - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Andreas Gauglitz (18.), 2:0 Josue Peralta (51.), 3:0 Patrick Thiele (67.), 3:1 Mathias Zettner (71. Foulelfmeter), 4:1 Sandro Cescutti (84.), 5:1 Marc Reichelsdorfer (86.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Patrick Arzberger (91./DJK Erlangen/wiederholtes Foulspiel)
Aufrufe: 027.10.2014, 06:02 Uhr
Andreas SchmittAutor