2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Die Würzburger Kickers haben den Aufstieg in die Regionalliga Bayern geschafft. F: Meier
Die Würzburger Kickers haben den Aufstieg in die Regionalliga Bayern geschafft. F: Meier

Kickers, Heimstetten und Augsburg II feiern

Regionalliga-Relegation: FC05 scheitert in Verlängerung +++ SVH dank Auswärtstor in Liga vier

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An Spannung nicht zu überbieten waren die Zweitrunden-Rückspiele der Relegation zur Regionalliga Bayern. Der FC Augsburg II sicherte sich sein Ticket durch einen 3:0-Sieg nach Verlängerung beim 1. FC Schweinfurt 05, dem SV Heimstetten reichte eine knappe 1:2-Niederlage beim Würzburger FV. Stadtrivale Würzburger Kickers schaffte hingegen den Regionalliga-Einzug dank eines Remis über den BC Aichach. Insgesamt knapp 6.000 Zuschauer verschafften den drei K.o.-Duellen am heutigen Mittwochabend einen tollen Rahmen.

FC Würzburger Kickers - BC Aichach 1:1 (1:1)
Der Nord-Meister der Landesliga hat den doppelten Aufstieg geschafft. 2012 ist das erfolgreichste Jahr nach 1977, als die Kickers den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd schafften. In diesem Jahr wurden alle drei Herren-Mannschaften Meister und die Erste ist nun gleich zwei Klassen aufgestiegen. Der Jubel kannte keine Grenzen. Die erste Halbzeit stand über weite Strecken im Zeichen der Gastgeber, die sich im Gegensatz zum Hinspiel zahlreiche Chancen erspielte. Bis zur 20. Minute kamen die Unterfranken schon zu vier sehr guten Chancen. Die Aichacher konnten sich nicht so dominant wie am Samstag daheim präsentieren. Aber die Schwaben gaben nicht auf, obwohl von einem Sturmlauf nichts zu sehen war. Dennoch gingen die Gäste in Führung. Würzburg konnte den Ball nicht klären und Sebastian Mitterhuber fasste sich ein Herz, zog aus fast zentraler Position aus 24 Metern ab und traf mit einem Hammer zum 1:0 (24.). Aber die Führung hatte nicht lange Bestand. Sergey Zimin wurde in seinem letzten Spiel im Kickers-Trikot auf der rechten Seite geschickt. Alles rechnete mit einer Flanke, aber der Russe zog aus ganz spitzem Winkel ab und traf mit einem Traumtor zum 1:1 (32.). Dabei blieb es bis zur Pause.



Aichach benötigte noch drei Tore und brachte folgerichtig zur zweiten Halbzeit Stürmer David Bulik für den defensiven Andreas Tischner. Der ganz große Sturmlauf der Aichacher blieb aber aus. Die 1.100 Besucher hatten doch damit gerechnet, dass der Süd-Klub nun noch mehr investiert. Ein Pfostenschuss von Arthur Vogel war zu sehen (70.), recht viel mehr nicht. Markus Hinkelmann hatte noch eine Möglichkeit zu einem Tor für die Gäste. Nun sind die Kickers die Nummer eins in der Stadt und Aichach geht in die Bayernliga Süd. Volker Weingartner, Trainer und Präsident des BC Aichach zur Partie: "Die Mannschaft hatte nach dem 1:1 keine Kraft mehr, das Blatt noch einmal zu wenden. Ich gratuliere den Kickers zum Aufstieg. Wir haben diesen schon im Hinspiel verpasst." Dieter Wirsching, Trainer der Würzburger Kickers fand erstmal Worte an sein Team: "Männer, ich danke euch. Lasst alles raus, ihr habt es euch verdient. Heute sind wir besser ins Spiel gekommen. So, wie wir das eigentlich schon in Aichach wollten. Alles in allem waren wir die bessere Mannschaft und sind verdient aufgestiegen. Aichach hat uns aber alles abverlangt. Jetzt wird erst einmal gefeiert. Die Mannschaft hat sich den Aufstieg verdient. Es ist einfach unglaublich, dass wir das geschafft haben. Jetzt sind wir die Nummer eins in Würzburg."
Schiedsrichter: Markus Hertlein (Dinkelsbühl) - Zuschauer: 1.100
Tore: 0:1 Sebastian Mitterhuber (24.), 1:1 Sergey Zimin (32.)


Würzburger FV - SV Heimstetten 2:1 (0:0)
Mit 2:1 gewonnen und dennoch ausgeschieden. Der Würzburger FV hätte ein drittes Tor gebraucht, für den Einzug in die Regionalliga Bayern, doch dies war den Zellerauern nicht vergönnt. Eine torlose erste Spielhälfte sahen die 1.850 Zuschauer an der Mainaustraße mit Chancenvorteilen auf Seiten des SV Heimstetten. Würzburg agierte lange Zeit zu nervös und unüberlegt vor dem gegnerischen Sechzehner. Dennoch ging man mit 1:0 in Front, der wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Tobias Rosenberger wurde vom ebenfalls eingewechselten Adrian Istrefi freigespielt (74.). Die Würzburger Glückseeligkeit, die zu diesem Zeitpunkt zumindest für die Verlängerung gereicht hätte, währte aber nur wenige Sekunden. Praktisch im Gegenzug nickte Orhan Akkurt bei seinem letzten Spiel im SVH-Dress einen Kopfball aus fünf Metern Torentferung ein zum 1:1. Weil Würzburg wegen des Heimstetter Auswärtstores nun noch zwei Tore gebraucht hätte und nur noch eines erzielen konnte - wieder zeichnete Tobias Rosenberger verantwortlich - steigt nun also der SV Heimstetten dank der Auswärtstorregel in die Regionalliga Bayern auf. Der WFV tritt künftig in der Bayernliga Nord an.
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach) - Zuschauer: 1.850
Tore: 1:0 Tobias Rosenberger (74.), 1:1 Orhan Akkurt (75.), 2:1 Tobias Rosenberger (85.)
Gelb-rot: Quirin Moll (92./SV Heimstetten/wiederholtes Foulspiel)


1. FC Schweinfurt 05 - FC Augsburg II 0:3 n.V. (0:0)
Auf eine ganz besonders bittere Art und Weise sind die Schnüdel aus Schweinfurt in der Regionalliga-Relegation gescheitert. Mit 3:0 nach Verlängerung siegte der FC Augsburg II beim FC05 und sicherte sich so auf den allerletzten Drücker das Ticket für die Regionalliga Bayern. Die Augsburger kamen besser in die Partie, die zu Beginn von wenigen Höhepunkten geprägt war. Erst nach einer halben Stunde Spielzeit fanden die Hausherren besser rein und erspielten sich plötzlich Chancen. Die beste Gelegenheit vergab Wojtek Droszcz nach Seufert-Freistoßflanke und Benni Demel-Kopfballzuspiel, doch Joannis Gelios war einmal mehr zur Stelle und klärte die Situation im Nachfassen. Fortan die Schweinfurter mit mehr Biss im Spiel und den besseren Chancen, alleine das heiß ersehnte Tor wollte nicht fallen. So ging es in die Verlängerung, in der der FC05 durch zwei Einzelaktionen durch Dominic Robinson und Marwane Gobitake bitter bestraft wurden. Weil Mirza Mekic in der 107. Minute auch noch einen Strafstoß verschoss und Dominic Robinson in der 111. Minute zum zweiten Mal zum Torjubel ansetzte, waren die Schweinfurter endgültig geschlagen und müssen nun in der kommenden Spielzeit in der Bayernliga Nord antreten. Die Augsburger hingegen feierten den "doppelten" Aufstieg von der Landes- in die Regionalliga.
Schiedsrichter: Markus Pflaum (Dörfleins) - Zuschauer: 2.823
Tore: 0:1 Dominic Robinson (95.), 0:2 Marwane Gobitaka (101.), 0:3 Dominic Robinson (111.)
Besondere Vorkommnisse: Mirza Mekic (1. FC Schweinfurt 05) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Joannis Gelios (107.)





Vorschau: Das Relegations-Finale


FC Würzburger Kickers - BC Aichach (Hinspiel: 3:0)
Der 3:0-Erfolg der Kickers beim Süd-Vertreter BC Aichach täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg. Die Aichacher waren über weite Strecken dominant, kamen zu sieben klaren Chancen, von denen fünf echte Hochkaräter waren. Die Unterfranken hingegen kamen nicht wie erhofft ins Spiel, spielten zumeist nur die zweite Geige. Aber die Würzburger erwiesen sich als sehr effektiv, nutzten ihre wenigen Torgelegenheiten fast zu 100 Prozent aus. Dem BC Aichach ging es nach dem Hinspiel ähnlich schlecht wie dem FC Bayern nach dem verlorenen Finale in der Champions League. Die bessere Mannschaft musste sich geschlagen geben. Dennoch gab sich Präsident, Sponsor und Trainer Volker Weingartner kämpferisch: "Es gibt ja noch ein Rückspiel." Das muss der BCA aber ähnlich dominant wie daheim gestalten, will man noch eine Mini-Chance haben. "Vor allem müssen wir dieses Mal unsere Chancen besser nutzen", sagt Weingartner, der ansonsten im Hinspiel nichts zu kritisieren hatte. Ob alle Spieler vom Samstag mit nach Würzburg fahren können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Die Gastgeber sind nach der 3:0-Vorlage auswärts natürlich zuversichtlich: "Wir stehen mit eineinhalb Beinen in der Regionalliga", hatte es Coach Dieter Wirsching formuliert. Dem war aber nicht entgangen, dass seine Mannschaft in vielen Zweikämpfen nur zweiter Sieger war und dass den Kickers in der einen oder anderen Situation auch Glücksgöttin Fortuna zur Seite stand. "Dennoch, wir haben jetzt eine tolle Ausgangsposition", so Wirsching. Der muss aber um den Einsatz seines Neffen Frank Wirsching, zweifacher Torschütze im Hinspiel, wegen Oberschenkelproblemen bangen. "Wir müssen körperlich präsenter sein als im Hinspiel", fordert der Kickers-Trainer. Das Stadion am Dallenberg gilt als Festung. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden mussten die Würzburger bei 13 Heimsiegen und 41:9 Toren hinnehmen. Nur einmal kassierten die Unterfranken zwei Gegentore in einem Spiel. Es wird sicher ein emotionalen Match werden. Aichach benötigt ein frühes Tor. Sollten die Kickers treffen, dann muss Aichach fünf Tore schießen. Ein Weiterkommen des BCA erscheint fast aussichtslos, aber mit einer Leistung wie im Hinspiel wäre auch das noch nicht gänzlich ausgeschlossen.

FCA-Coach Bahl: »Wir wollen den Abwehrriegel knacken.«

1. FC Schweinfurt 05 - FC Augsburg II (Hinspiel: 0:0)
Eine Nullnummer lieferten diese beiden Mannschaften am Samstag ab. Die Ausgangslage ist klar: Die Schweinfurter kommen bei einem eigenen Sieg, egal mit welchem Ergebnis, weiter und steigen auf, allerdings konnten die Schnüdel in den drei bisherigen Relegationsspielen noch keinen (!) eigenen Treffer erzielen. Gegen den SV Schalding-Heining verhalf den Romeis-Schützlingen ein SVS-Eigentor zum Weiterkommen. Die U23 des Bundesliga-Aufsteigers von 2011 ist ebenfalls bei einem Sieg teilnahmeberechtigt für die Regionalliga Bayern. Den Schwaben würde zudem jedes Remis - ausgenommen einem weiteren 0:0 - weiterhelfen. Ein torloses Remis würde gemäß der Europapokal-Arithmetik zweimal 15 Minuten Verlängerung und eventuell ein Elfmeterschießen nach sich ziehen. Für Spannung ist also gesorgt im Willy-Sachs-Stadion, wo mit einer tollen Kulisse gerechnet wird. An der Personalsituation hat sich bei beiden Kontrahenten nichts geändert. Bei den Schnüdeln fehlt weiterhin Innenverteidiger Wladimir Slintchenko. Simon Häcker hat eine Verletzung am Auge und am Knöchel, auch er wird wahrscheinlich ausfallen. Michael Kraus hatte Grippe, hinter seinem Einsatz steht ein großes Fragezeichen. Die Gäste müssen weiter auf Benjamin Wilhelm, Mittelstürmer Patrick Wurm und ihren Sechser Michael Bock verzichten, der nach seinem Achillessehnenriss im Erstrunden-Relegationsspiel bereits operiert worden ist. Fraglich ist der Einsatz bei Pablo Pigl (muskuläre Probleme) und Christian Lang (Leistenprobleme). "Die Ausgangslage ist nicht schlecht, sie ist aber auch gefährlich. Wir wollen im eigenen Stadion mit unseren Fans im Rücken alles klar machen, wollen gewinnen. Es wird sicher schwer, aber wir sind guter Dinge, dass wir es schaffen werden", sagt Schweinfurts Coach Udo Romeis, für den es das letzte Spiel bei den Nullfünfern ist. Romeis wechselt zum Landesligisten 1. FC Gerolzhofen. "Das 0:0 im Hinspiel war leistungsgerecht. Schweinfurt hat uns das Leben schwer gemacht. Ich hoffe, dass wir dieses mal den Abwehrriegel knacken können und ein Tor schießen", sagt der Augsburger Coach, für den es ebenso sein letztes Match an der FCA-Seitenlinie ist: "Wir haben jetzt ein echtes Finalspiel. Wir müssen noch einmal alles mobilisieren, um den Aufstieg perfekt machen zu können", appelliert Bahl an sein junges Team.

WFV will 0:1 drehen: »Heimstetten hat es uns vorgemacht.«

Würzburger FV - SV Heimstetten (Hinspiel: 0:1)
Mit einem 1:0 hatte der SV Heimstetten das Hinspiel im Sportpark gewonnen. Das Ergebnis schmeichelte dem WFV, denn die Oberbayern hatten eine Reihe weiterer guter Chancen, um sich eine bessere Ausgangslage verschaffen zu können. Wichtig war aus Sicht des SV Heimstetten, dass im Hinspiel kein Gegentor kassiert wurde. Ein 0:0, sowie jedes andere Unentschieden würde dem SVH somit schon reichen. Die Zellerauer hingegen sind nur bei jedem Sieg mit zwei Toren Unterschied in der Regionalliga. Bei einem 1:0 gäbe es Verlängerung. Bei allen anderen Heimsiegen mit nur einem Tor Differenz ist Heimstetten der Regionalliga-Aufsteiger. Bei den Platzherren fehlt weiter Andreas Kirchner, Daniel Drenkrad ist wieder dabei. In Heimstetten hat sich Benjamin Schömig verletzt. Seine Auswechslung führte zu einem Bruch im Spiel des WFV. Der Würzburger Trainer Michael Hochrein weiß: "In Heimstetten waren wir nach dem 0:1 eine Viertelstunde lang vogelwild unterwegs. Wir müssen daheim besser spielen, müssen Vollgas geben und auf Sieg spielen." Taktieren wolle man nicht, vielmehr soll mit dem Heimvorteil und dem Publikum im Rücken der Gegner in die Knie gezwungen werden. "Heimstetten hat es uns vorgemacht. Sie hatten in der ersten Runde auch auswärts in Landshut mit 0:1 verloren und sind dann aber weitergekommen", macht Hochrein seinem Team Mut. "Wir können es besser als im Hinspiel und wollen das auch zeigen." Die Oberbayern müssen im Rückspiel wegen Bänderverletzungen auf Ibrahim Aydemir und Chistopher Oretan verzichten. Trainer Rainer Elfinger sagt zur Ausgangslage: "Sicher hätten wir höher als 1:0 gewinnen können. Aber es ist vielleicht auch gut, dass unser Vorsprung nicht 3:0 beträgt. Denn so ist die Konzentration bei meinen Spielern höher." Elfinger glaubt fest daran, dass auch in Würzburg etwas drin ist für den SVH: "Wir wollen versuchen dort einen Treffer zu erzielen, was möglich sein sollte. Wir sind guter Dinge, dass wir den Sack in Würzburg zumachen können."


Aufrufe: 06.6.2012, 21:19 Uhr
zis / dmeAutor