Kicker der Zukunft im Krandel

Zweithäufigster Standort des Mannschaftsbusses ist das Krandel-Stadion, Heimspielstätte des Landesligisten VfL Wildeshausen.

"Wir pendeln derzeit zwischen Hotel und Sportplatz", sagt Michael Prus. Der 48-Jährige hat Anfang August das Traineramt bei der deutschen U-16-Fußballnationalmannschaft übernommen, die seit Montag ein Trainingslager in der Kreisstadt absolviert, um sich auf zwei Freundschaftsspiele gegen Österreich in Rotenburg (Freitag, 30. September) und Delmenhorst (Montag, 3. Oktober) vorzubereiten.

"Es gefällt uns super hier", schwärmt Dominik Horsch. "Die Trainingsplätze sind in einem sensationellen Zustand, und der Verein ist sehr zuvorkommend." Horsch gehört als Team-Manager zum vielköpfigen Betreuerstab des DFB, der die 22 Jugendnationalspieler während ihres neuntägigen Aufenthalts in Wildeshausen begleitet. Mit an Bord des Teams sind auch zwei Lehrer, damit der Unterrichtsausfall möglichst gering gehalten wird. "Zwei Spieler haben in dieser Woche sogar eine Klausur geschrieben", schmunzelt DFB-Trainer Prus. Auch der ehemalige Profi, der für den FC Schalke 04 in 220 Bundesliga- und Zweitligaspielen zum Einsatz kam, hat einen "tollen Eindruck" vom Krandel sowie der Umgebung gewonnen. Zeit für Freizeitunternehmungen bleibt den Nationalspielern und Trainern allerdings nicht. Täglich stehen in der Regel zwei Trainingseinheiten auf dem Plan, hinzu kommen noch Laufen, Fitness, Spiel- und Trainingsanalyse sowie Schulunterricht. "Nach dem ersten Spiel in Rotenburg wird es etwas mehr Regenerationszeit geben", kündigt Prus an.

Die Stimmung auf dem Trainingsplatz ist locker. Während Fußballlehrer Prus auf sympathische Art noch Interviewfragen beantwortet, beginnt Fitnesstrainer Robert Benke bereits mit dem Aufwärmprogramm. "Die Stimmung innerhalb des Teams ist super und das trotz des ganzen Konkurrenzkampfes", betont der Bundestrainer. Ihm mache es "große Freude, mit den Jungs zu trainieren."

Ziel im Hinblick auf die beiden Österreich-Spiele sei es, im Umschaltspiel nach eigenem Ballgewinn noch besser zu agieren und schneller zu Abschlüssen kommen. "Wir wollen die Jungs entwickeln und ihnen die Spielidee des DFB vermitteln", so Prus.