2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

KFC Uerdingen kickt jetzt im "Bierhoff-Trikot"

Regionalliga-Aufsteiger präsentierte neues Outfit

Der Regionalliga-Aufsteiger präsentierte am Sonntag bei der Hausbrauerei Gleumes sein neues Outfit für die kommende Saison.

Nein, das ist keine wirkliche Überraschung, dass auch in der kommenden Regionalligaspielzeit weiterhin das Logo und der Schriftzug der Lakisgruppe, der Firma des Präsidenten und beinahe einzigen Geldgebers beim KFC Uerdingen die Trikotbrust zieren werden. Trotzdem waren an die 300 Uerdinger Fans am gestrigen Vormittag in den Ausschank der Hausbrauerei Gleumes an der Sternstraße gekommen, um einen ersten Blick auf die neuen Jerseys zu erhaschen. "Ich wäre bereit, die Brust freizumachen", sagte Präsident Lakis am Rande der Präsentation und nannte eine Zahl zwischen 120 000 und 150 000 Euro die ein potenzieller Interessent für eine Spielzeit zahlen müsste.

Ein Betrag, der angesichts möglicher Fernsehspiele sicherlich nicht utopisch ist. "Die Lakis Group aber zahlt wesentlich mehr", fügte er an. Deshalb plant der Immobilienunternehmer auch weiterhin, einen Mitarbeiter für das Marketing des Vereins einzustellen, um so langfristig die finanziellen Lasten des Vereins auf mehrere Schultern zu verteilen.

Derweil interessierten sich die Fans mehr für den Look der neuen Trikots. Die erinnern in mehrfacher Hinsicht an zurückliegende erfolgreiche Jahre. Das Logo des neuen Herstellers Hummel, der offene, an ein breites V erinnernde 90-Grad-Winkel, war schon in den siebziger Jahren - unter anderem bei den Erstligaaufstiegen 75 und 79 - auf den Ärmeln zu sehen. Und die breiten blauen und roten Streifen auf den Heimtrikots verbinden die Fans mit den erfolgreichen achtziger und neunziger Jahren. "In so einem Trikot habe ich schon Oliver Bierhoff spielen sehen", sagte ein langjähriger Uerdingen-Fan.

Vollständig neu ist die Farbgebung bei den Auswärtstrikots. Die Krefelder Stadtfarben schwarz-gelb sind einem leuchtenden Orange gewichen. Eine Hommage an den niederländischen Trainer Eric van der Luer? "Ja, kann sein, ich habe die Trikots ja ausgesucht", sagte er und hatte die Lacher auf seiner Seite.

Viel zu lachen gab es auch auf der einleitenden Talkrunde. Für den kurzfristig erkrankten Moderator des KFC, Sven Hartmann, sprang dabei RP-Mitarbeiter Frank Langen ein. Da wurde zum einen noch einmal die so erfolgreich abgelaufene vergangene Spielzeit Revue passieren gelassen. Das trockene "Ja", das van der Luer auf die Frage, ob er den Aufstieg erwartet hätte, antwortete, brachte wieder alle zum Lachen.

Gleiches galt für die Forderung Lakis\', ab sofort nach Minuten bezahlt werden zu wollen, wenn er noch einmal zum Einsatz kommen würde. Thema war natürlich auch die Situation bei den Stehplatzrängen in der Grotenburg. Ob man denn nicht einfach die Ostkurve für nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern freigeben könne, wollte ein Fan wissen. "Das geht von den Bauvorschriften her nicht", erklärte Präsident Lakis persönlich, verwies aber auf noch kurzfristig anstehende Gespräche mit der Stadt, in der es um die Stadionsituation ganz allgemein in der kommenden Spielzeit gehen wird.

Insgesamt wird das Thema der baulichen Defizite der Grotenburg beim Verein sehr defensiv angegangen. Zu gut ist dieses Argument für den eher favorisierten Stadionneubau. "Ich bin doch selbst Kaufmann und würde auch nicht mehr Unsummen in ein marodes Stadion investieren", sagte Lakis, der sich ja ansonsten einen Namen mit der Sanierung alter Immobilien gemacht hat, ganz pragmatisch.

Auch wollten die Fans die Frage nach der sportlichen Zielsetzung beantwortet wissen. Während Lakis von einem einstelligen Tabellenplatz sprach, verwies van der Luer auf das langfristige Ziel, dem Verein insgesamt gesunde Strukturen zu geben. Wozu auch eine Stärkung der Jugend und des Unterbaus, sprich einer höherklassig spielenden zweiten Mannschaft gehören.

Aufrufe: 08.7.2013, 09:30 Uhr
Rheinische Post / Heinrich LöhrAutor