2024-03-28T15:56:44.387Z

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KFC: Lakis sucht neuen Hauptsponsor

Der KFC-Boss sucht nach neuen Werbepartner für den Club, unter anderem für das Brustsponsoring.

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Seit gut fünf Jahren zieren die Trikots des Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen der große Schriftzug "Lakis Group". Das Unternehmen des KFC-Bosses ist der so genannte Brustsponsor, also jener Werbepartner des Vereins, der im Allgemeinen Premium-Partner genannt wird und der in der Regel die größten finanziellen Zuwendungen in den Club buttert und sich deshalb auch auf dem werbewirksamsten Platz wiederfindet. Zur neuen Saison soll dies nun anders werden: "Wir suchen einen neuen Trikotsponsor", sagte Lakis im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ohnehin, so der Unternehmer, habe seine Firma nur den Platz auf der Brust eingenommen, weil eine Alternative fehlte. "Wir haben immer gesagt, dass ich sofort Platz mache, wenn ein zahlungskräftiger Interessent kommt", sagte Lakis, der nun selbst die Initiative dazu in die Hand nehmen will bzw. laut eigener Aussage "schon in aussichtsreichen Verhandlungen" mit einem Unternehmen steckt. Mit wem er indes spricht, das sagt er freilich nicht, sondern verrät nur: "Die Summe, die der Sponsor zahlt, sollte schon sechsstellig sein." Das würde dann etwa ein Viertel des für die Mannschaft gedachten Etats für die kommenden Saison decken - der KFC kalkuliert mit einem Betrag zwischen 350.000 und 400.000 Euro, informierte Lakis.

Dahinter verbirgt sich freilich auch ein Stück weit Eigeninteresse. "Ich will nicht mehr alles bezahlen müssen und mich da selbst auch aus der Schusslinie bringen", sagte Lakis, der hofft, dass sich die Stelle als Werbefläche in der Regionalliga deutlich besser vermarkten lässt, als zuletzt in den unteren Spielklassen. "Im Grunde können wir doch erst jetzt auch richtig werbewirksam mit der Vermarktung anfangen." Dazu soll übrigens auch demnächst ein neuer Geschäftsstellenleiter gefunden werden, der sich im Bereich des Sportmarketing auskennt - mal wieder, möchte man eigentlich sagen, denn davon allerdings gab es in den vergangenen Jahren ja reichlich Versuche.

Dass er selbst als Werbepartner von der Brust gehen will und so die attraktivste Werbefläche anbietet, sei auch ein Signal für neue Partner, die sich dort präsentieren könnten. "Ein Pfund ist natürlich, dass wir wahrscheinlich auch in diesem Jahr eine hohe Fernsehpräsenz haben werden", sagt Lakis. In der vergangenen Saison zeigte der Sport-Spartensender Sport1 gleich sechs Spiele mit Beteiligung des DFB-Pokalsiegers von 1985, und nach Senderangaben stimmten auch die Quoten: Weit mehr als eine Million Menschen verfolgten die Partien, und daraus will der KFC nun Kapital schlagen.

Ob er und weitere Clubs das auch von der TV-Übertragung an sich machen, steht noch in den Sternen. Bislang entstanden den Vereinen, deren Spiele im Fernsehen gezeigt wurden, vorrangig Kosten bzw. kosteten Zuschauereinnahmen. "Wir gehen davon aus, dass uns pro Übertragung Einnahmen von rund 1000 Zuschauern entgangen sind", sagt Teammanager Heiner Essingholt. Deshalb wollen die Clubs für die Übertragung ihrer Spiele auch entsprechend Geld sehen; wie, in welcher Größenordnung und nach welchem Schlüssel diese kommen, soll sich auf der vorbereitenden Tagung der Regionalligisten am 16. Juli entscheiden - zumindest wollen dann die Clubs ein Forderungspaket schnüren und in die Verhandlungen gehen.

Gegen wen der KFC in die neue Saison starten wird, stand gestern noch nicht fest. Fakt ist allerdings, dass sich die Uerdinger um das in der Vorsaison neu ausgetragene offizielle Eröffnungsspiel beworben haben - und das soll am liebsten natürlich ein Heimspiel sein, nachdem es im Vorjahr in Wattenscheid los ging. Immerhin steht der Termin für den Startschuss der Saison: Am ersten August-Wochenende beginnt die neue Spielzeit.

Aufrufe: 027.6.2014, 09:44 Uhr
Rheinische Post / Oliver SchaulandtAutor