2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Der »verbannte« FCG-Trainer Stefan Anderl (links) und der sportliche Leiter Stefan Kerle hielten Kontakt.  Foto: wab
Der »verbannte« FCG-Trainer Stefan Anderl (links) und der sportliche Leiter Stefan Kerle hielten Kontakt. Foto: wab

Kerles gefragter Botendienst

Sportlicher Leiter des FC Gundelfingen überbrachte Nachrichten von Trainer Anderl

Verwaist war die Trainerbank des FC Gundelfingen nicht, obwohl Coach Stefan Anderl im Derby beim TSV Nördlingen (1:1) schon nach zwei Minuten auf die Tribüne geschickt worden war. „Da arbeitest du gewissenhaft auf das Spiel hin und bekommst schon nach zwei Minuten so einen Elfer gegen dich. Da geht mir echt die Galle hoch“, erklärt Anderl seinen Wutausbruch, der zu seiner Verbannung führte. Anderl war fortan hinter der Bande, am Spielfeldrand gab „Co“ Klaus Datismann die Kommandos. Und zwischendurch spielte der sportliche Leiter Stefan Kerle den Boten, der Anderls Anweisungen an die Seitenlinie weiterleitete.

Beinahe hätte Stefan Anderl übrigens Gesellschaft durch Nördlingens Übungsleiter Tobias Luderschmid bekommen. Zweimal deuteten die Unparteiischen gestenreich an, dass dieser gleich auf die Tribüne geschickt werde. Das konnte der Rieser Coach zwar verhindern, indem er sich zügelte, sein Urteil – auch mit einigem zeitlichen Abstand – über Referee Thomas Raßbach und seine Kameraden war jedoch vernichtend: „Die sind in dieser Liga so katastrophal schlecht.“ Etwas in Schutz nahm Helmut Urban seine Referees. Der Bachhageler war als Beobachter im Einsatz und erklärte hinterher: „Die Landesliga ist für die Schiris eine Ausbildungsliga. Dort sollen sie Erfahrungen sammeln und sich für höhere Aufgaben qualifizieren.“ Den Elfmeterpfiff gegen den FCG konnte oder wollte Urban allerdings nicht bewerten, allgemein erklärte er derweil: „Der Zeitpunkt für die Entscheidung, ob ich einen Elfer gebe oder nicht, ist egal. Aber wir geben den Unparteiischen schon mit auf den Weg, dass sie sich zu 120 Prozent sicher sein sollen, wenn sie in der Situation pfeifen.“ Da FCG-Keeper André Behrens den Schuss von Nico Oefele abwehren konnte, war dieser Pfiff zumindest nicht spielentscheidend.

Aufrufe: 023.3.2015, 20:47 Uhr
Donau-Zeitung / wabAutor