Keitas traurige Premiere bei 04/19-Niederlage

Dass Ratingen das Spiel abgab, hatte es sich jedoch selbst zuzuschreiben. Nach einer starken Anfangsphase ließen die RSV-Spieler die Zügel schleifen, wirkten mit zunehmendem Spielverlauf lethargisch. Dabei hatte es zunächst noch so gut für die Gastgeber ausgesehen. Für den Gefängnis-Freigänger Daniel Keita-Ruel zum Beispiel. Kurz vor der Pause köpfte der Stürmer, der erst vor einer Woche gegen Fortuna sein Debüt feierte, den Ball nach einer Ecke von Ali Can Ilbay ins Tor. Überhaupt lieferte der 25-Jährige eine gute Partie ab. Dass das erste Tor der Partie aus einer Standardsituation fiel, war indes eher zwangsläufig. Denn gut war das Spiel nicht. Der Rasen wurde kurz vor Spielbeginn noch einmal gewässert, was dem Spielfluss aber nicht zugute kam. Einige Spieler rutschten weg, vor allem Marwane Gobitaka hatte (an der immer gleichen Stelle) Probleme mit dem Untergrund. Er war es jedoch, der die erste wirklich große Chance der Partie hatte. Keita-Ruel hatte sich auf dem Flügel durchgesetzt und präzise in die Mitte gepasst. Dort stand Chamdin Said, der den Ball genau an die Strafraumgrenze zurücklegte. Gobitake jagte den Ball jedoch weit über das Tor - keine Bewährungsprobe für Philipp Sprenger, der das Tor der Gäste hütete.

Es war die mehr oder weniger einzige wirklich herausgespielte Chance der ersten Hälfte. Ratingen begann stark, im weiteren Spielverlauf glichen sich beide Teams jedoch an, später übernahm Velbert die Initiative komplett. Der Umschwung deutete sich bereits an, als Orhan Dombayci gleich mehrfach nur mit letztem Einsatz den Ball weggrätschen konnte. Auch im Strafraum.

So knapp ging es jedoch nach der Pause nur noch einmal gut. In dieser Situation durfte sich Dennis Raschka mit einer Riesenparade auszeichnen. Hüzeyfe Dogan hatte das Tor nach einer langen Flanke komplett frei vor sich, köpfte den Ball gegen Raschkas Laufrichtung - der Keeper zeigte einen tollen Reflex. Kurz darauf war er jedoch weniger glücklich. Nach einem Freistoß konnte Raschka den Ball nur abklatschen - dort stand Velberts Maik Bleckmann völlig frei und schob den Ball zum Ausgleich über die Linie. Keine zehn Minuten später dann der nächste Schock. Die 04/19-Abwehr zeigte Standfußball, Velbert kombinierte den Ball zu Milko Trisic, der flach ins untere Eck zur Führung einschob.

Ratingen setzt zwar noch einmal zu einer letzten Offensive an - doch für einen Treffer waren die letzten Spielminuten viel zu zerfahren. Mehr als eine Flut an Gelben Karten sprang für die unglücklichen Gastgeber nicht mehr heraus. Im Gegenteil: In der Nachspielzeit traf Christian Schlösser nach einem Slapstick-Einwurf der Ratinger im völlig verwaisten 04/19-Strafraum zum 1:3. "Velbert hat uns nach dem 1:2 nicht mehr ins Spiel kommen lassen", befand Sportdirektor Michael Kulm.