2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Kissings Coach Sören Dreßler sieht sein Team auf dem richtigen Weg.  Foto: Peter Kleist
Kissings Coach Sören Dreßler sieht sein Team auf dem richtigen Weg. Foto: Peter Kleist

Keine Utopie

Kissings Sören Dreßler verblüfft mit einer besonderen Sichtweise der Dinge +++ Für Stätzling läuft es überraschend gut +++ Friedberg ist der Verzweiflung nahe

Keine Utopie ist es, dass sich der Kissinger SC in der Bezirksliga Süd zum Spitzenteam gemausert hat – das 5:0 gegen den TSV Mindelheim war der jüngste Beleg dafür.

Kissings Trainer Sören Dreßler überraschte dennoch mit einer besonderen Sicht der Dinge. „Der Blick auf die Tabelle ist mir eigentlich egal, ich definiere mich nicht über Plätze, sondern mehr darüber, was ich den Jungs beibringen kann, lernt das Team was, macht die Mannschaft Fortschritte“, so der Ex-Profi fast schon philosophisch. Und ganz offensichtlich klappt das beim KSC, denn Dreßler sieht seine Truppe auf dem richtigen Weg. „Sicher hatten wir am Anfang Glück, dass es nicht 0:1 heißt, aber dann haben wir uns reingekämpft und auch das spielerische Element gut zum Tragen gebracht“, so der Trainer. Hervorheben wollte er niemanden, auch wenn Dominik Koch die defensive Rolle des diesmal fehlenden Bastian Lang sehr gut ausgefüllt hatte. Überhaupt ist die Defensive heuer das Prunkstück der Kissinger – ganze fünf Tore ließ der KSC bislang zu.

So langsam, aber sicher kommt auch der FC Stätzling ins Rollen. Dem 6:0 gegen Königsbrunn ließ die Truppe von Trainer Helmut Riedl nun ein 4:0 bei der TSG Thannhausen folgen – obwohl der FCS auf drei Positionen Umstellungen vornehmen musste. Birnbaum und Reinthaler mussten von vorneherein ersetzt werden, zu allem Überfluss kam auch Felipe Lameira zu spät zum Spielort – er hatte sich verfahren. „Es läuft überraschend gut. Man hat gespürt, dass die Mannschaft gut drauf ist und dass sie unbedingt gewinnen will“, meinte Riedl. Sein Team erspielte sich viele Chancen und verwertete die auch einigermaßen. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen, wir haben noch einige Hochkaräter liegen lassen“, analysierte der Trainer. Thannhausen war nur bei einem Pfostenschuss und zwei Standardsituationen gefährlich. „Wir sind bis auf drei Punkte an der Spitze dran, jetzt müssen daran arbeiten, dass wir dranbleiben“, so Riedl.

Ganz andere Sorgen hat der TSV Friedberg, der sich Woche für Woche entweder für den Spruch „Und täglich grüßt das Murmeltier“ oder Freddie Frintons „Same Procedure as last year?“ entscheiden kann. „Es läuft wirklich wie immer, wir spielen gut mit, nutzen die Chancen nicht und verlieren“, meinte Co-Trainer Stefan Reisinger. Coach Willi Gutia war der Verzweiflung nahe: „Unser Torhüter Marcus Gutmann hat in der ersten Halbzeit nicht einen Ball halten müssen. Wir waren wirklich spielbestimmend.“ Gutia hatte so darauf gehofft, dass sein Team einmal in Führung gehen könnte – doch trotz etlicher Möglichkeiten gelang dies nicht. Und da man auch die dicke Ausgleichschance ungenutzt ließ, gab es auch beim ASV Fellheim eine 0:3-Niederlage. Kuriosum am Rande: Schon nach zehn Sekunden musste die Partie wegen eines Unwetters für rund 30 Minuten unterbrochen werden.

Aufrufe: 023.9.2014, 08:52 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor