Keine Tore zwischen Frankfurt und Fürstenwalde

Für die Oderstädter war es bereits das elfte Übungsspiel vor dem letzten Test am Dienstag um 18.30 Uhr beim Eisenhüttenstädter FC Stahl. Dem schließt sich am Sonnabend der erste Pokalauftritt beim FV Erkner an. Für die Gäste war es das letzte Übungsspiel vor dem Landespokal-Sonnabend bei Dynamo Eisenhüttenstadt.

Man merkte den Akteuren und Aktionen die knochenharte Vorbereitungs-Schinderei auf die Saison mit dem Punktspiel-Auftakt am 16. August an. Und da treffen pikanterweise Fürstenwalde und Frankfurt gleich aufeinander. Doch sollte man aus dem 0:0-Test keine voreiligen Schlüsse ziehen, zumal die Spreestädter bei weitem noch nicht alle Karten aufdeckten.

"Zu wenig Bewegung, zu wenige gute Spielzüge", konstatierte denn auch Matthias Maucksch. "Alle waren eifrig bemüht, aber es fehlte an der Spritzigkeit", urteilte der neue FSV-Trainer. Einige Akteure hätten sich für die Stammformation angeboten, meinte der 46-jährige Ex-Dresdener - allerdings ohne Ross und Reiter zu nennen. Von einer Favoritenstellung für den Aufstieg wollte er nichts wissen. "Neuer Trainer und neue Mannschaft - das braucht ein bis zwei Jahre."

Während des Spiels sah man fünf an diesem Tag nicht im FSV-Kader befindliche Spieler auf der Tribüne - allesamt machten sie eifrig Notizen. "Sie haben den Auftrag, das Spiel selbstständig zu analysieren. Ich möchte, dass die Spieler von draußen die Partie nicht passiv wie im Kino anschauen, sondern aktiv beobachten. So können sie sich hinterher gegenseitig sinnvolle Hinweise geben und aus Fehlern lernen."

Einen Rückschluss auf die Partie in zwei Wochen wollte Maucksch nicht ziehen. "Das kann ein völlig anderes Spiel werden. Ob wir dann der Favorit sind, müssen wir erneut beweisen. Die Frankfurter haben das heute sehr ordentlich gemacht", meinte Unions Coach.

Sein Gegenüber Michael Pohl sah den Test bei Gluthitze ähnlich. Dennoch zeigte sich der neue Frankfurter Coach etwas zufriedener. "Das war recht ordentlich. Wir standen tief recht gut, erreichten ein ausgeglichenes Spiel, müssen aber taktisch einiges aufarbeiten."

Die Favoritenrolle in den Punktspielvergleichen mit den Oderstädtern freilich gebührt den Unionern. Sie haben ein Dutzend neue Akteure ans Spree-Ufer gezogen, hatten am Sonntag gleich zehn (!) Ersatzspieler auf der Bank - die Gastgeber ohne nennenswerte Verstärkungen nur zwei.

Gute Ansätze gab's hüben wie drüben: Narciel Mbuku mit Finten und Flanken, Marcel Georgi mit technischer Raffinesse und Soli und Robin Grothe mit beherzten Schüssen in der offensiveren Anfangsphase zur zweiten Halbzeit. Auf der anderen Seite zeigte sich Rifat Gelici auffällig bei seinen Sprints auf der linken Seite, der lange Michael Braune umsichtig als Ballverteiler im Mittelfeld. Marc Fingas, der zuletzt immer ins Netz getroffen hatte, blieb diesmal recht blass im rechten Mittelfeld. Der Vorbereitungsstress scheint auch bei ihm seine Spuren hinterlassen zu haben.

Die großen Torchancen und -szenen waren demnach dünn: hier eine große Gelegenheit für Artur Aniol im Konter (88.), da eine "Rakete" von Toni Hager, die Schlussmann Philipp Reschke gerade noch zur Ecke abwehren konnte (61.).

Fachmännisches Urteil von Union-Fan Gerhard Mlynarczyk (75), Vater vom "umfunktionierten" Verteidiger Christian: "Typisch Sommerfußball. Es wird Zeit, dass endlich die Stammformation gefunden ist, spielerische Frische und Ruhe in die Reihen einkehrt." Das gilt wohl für beide Seiten.

>>>Hier gibt es den Liveticker zum Spiel noch einmal zum Nachlesen, die kompletten Aufstellungen und alle Wechsel!