
KSV-Trainer musste weiterhin den Ausfall zahlreicher Spieler verkraften. Wie dünn derzeit die Personaldecke der Löwen ist, zeigt sich an der Tatsache, dass Jonas Marz trotz einer zuletzt erlittenen Magen-Darm-Grippe für den äußersten Notfall mit auf der Reservebank saß. Mannschaftskapitän Carsten Nulle stand wieder zwischen den Pfosten und wurde von den Offenbachern bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgebuht. Dies liegt an einer früheren Beinahe-Verpflichtung Nulles durch die Kickers, die dann aber von den OFC-Anhängern verhindert wurde - und das alles, weil Nulle, der in Langen bei Frankfurt zur Welt kam, Sympathien für die Frankfurter Eintracht hegt. Marco Dawid diente diesmal als Rechtsverteidiger, Steffen Dieck sicherte auf links ab. William Wachowski und Matthias Rahn bildeten die Innenverteidigung, Tobias Becker und Marcel Andrijanic das defensive Mittelfeld. Gabriel Gallus wich auf die linke Mittelfeldposition aus, da sich Morike Sako in Offenbach als Spielmacher versuchte. Über recht trieb Andreas Mayer wieder seine Mitspieler an, in der Sturmspitze stand Sebastian Schmeer.
Zur ersten guten Chance der Gastgeber kam es nach knapp 20 Minuten, doch konnte Carsten Nulle den Schuss des erst 19 Jahre alten Mohamed Tahiri zur Ecke abwehren. Auch zuvor schossen die Kickers schon mehrfach in Richtung des Kasseler Torgehäuses, doch ging der Ball dabei stets neben oder über den Kasten. Die beste Gelegenheit zum Führungstreffer gab es auf der anderen Seite. In der 38. Spielminute verpassten die Löwen in Person von Sebastian Schmeer das 0:1. Nach Zuspiel von Andreas Mayer befand sich Schmeer in aussicgtsreicher Position, doch verlor er nach Körperkontakt mit einem Offenbacher Spieler das Gleichgewicht und rutschte auf dem Rasen weg. Da wäre Bomber Gerd Müller im Vergleich durch seine kurzen Beine im Vorteil gewesen, bei ihm hätte der Drehschuss vermutlich zum Torerfolg geführt.
In der zweiten Halbzeit verhielt es sich ähnlich. Die Offenbacher konnten insgesamt mehr Spielanteile für sich verzeichnen, doch die Gäste aus Nordhessen hielten kompakt, diszipliniert und knzentriert dagegen - eine klare Steigerung im Vergleich zum 0:4-Heimdebakel gegen die Reserve der TSG Hoffenheim. Auch die beste Chance des zweiten Durchgangs ging an die Löwen, doch der Schuss des eingewechselten Tobias Damm wurde zunächst vom Kickers-Keeper Daniel Endres geklärt. Der Ball landete daraufhin bei Steffen Dieck, der sich diesen allerdings nicht zum Schuss zurechtlegen konnte. Im Kasseler Strafraum musste Carsten Nulle in der Schlussphase nochmals eingreifen, wirklich brenzlig wurde es allerdings nicht. Daher blieb es bei der letztlich gerechten Punkteteilung.
Für die Offenbacher Kickers steht am kommenden Samstag im Gegenzug eine Reise nach Nordhessen an. Ab 14 Uhr spielt der Regionalligist im Hessenpokal-Achtelfinale beim Verbandsligisten SSV Sand. Sollten sich die Kickers in dieser Partie durchsetzen, verdienen sie sich somit ein weiteres Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel. Das Viertelfinale des Hessenpokals soll am 15 . Dezember ausgetragen werden. Die Löwen müssen, da das Auswärtsspiel in Offenbach zwecks TV-Liveübertragung vorverlegt wurde, erst am 26. Oktober wieder ran. Im Auestadion empfängt man dann den FC Homburg samt Ex-Löwen Mario Klinger. Bis dahin dürfte sich auch das Lazarett des KSV hessen ein wenig gelichtet haben.
