Keine Tore im Test des FC Kleve gegen die U19 des MSV

"Du kannst es dir einfach machen: zwei Drittel der Spieler sind aus Goch", lautete ein überspitzt formulierter Kommentar auf der Tribüne. Da hatte der Beobachter wohl etwas optimistisch gerechnet. Den genannten Wert erreicht der Kader des 1. FC Kleve wohl nicht. Richtig jedoch bleibt, dass sich die Rot-Blauen zuletzt immer wieder bei ihrem ehemaligen Liga-Konkurrenten bedient haben.

Ohne Zweifel wird das Klever Verhalten auch einen gewissen Einfluss darauf gehabt haben, weshalb Goch und Kleve mit Beginn dieser Saison eine Spielklasse trennen. Es hätte sogar noch eine mehr sein können, wenn sich die sportlichen Ziele des 1. FC Kleve in der vergangenen Saison erfüllt hätten und der Traum vom Aufstieg in die Oberliga wahr geworden wäre. Doch dem hat bekanntlich das mit 0:4 beim SC Cronenberg verlorene Relegationsspiel einen Riegel vorgeschoben. So müssen sich Spieler und Verantwortliche des 1. FC Kleve erneut auf eine weitere Saison Landesliga vorbereiten.

Nach dem Abschied insbesondere von Kapitän Fabio Forster (SC West) und Niklas Klein-Wiele (SV Hö.-Nie.), die dem Spiel des 1. FC Kleve in den zurückliegenden Jahren ihren Stempel aufgedrückt hatten und deren Worte bei den Kollegen etwas zählten, wird sich auf dem Platz eine neue Hierarchie herausbilden müssen. Das kann dem FC, der in den letzten vier Jahren immer wieder am Aufstieg scheiterte, auch gut tun.

Trainer Thomas von Kuczkowski, der den Klevern nach der Enttäuschung des verpassten Aufstiegs nicht von der Fahne gegangen ist, stellt sich ein weiteres Jahr der Verantwortung und steht damit zu seinem Wort, das er dem Verein in der Winterpause gegeben hatte. Ihm obliegt nun die Aufgabe, das Herausbilden neuer Strukturen innerhalb der Mannschaft zu moderieren und dabei ein möglichst gutes Abschneiden in der Liga nicht aus den Augen zu verlieren.

Das wird eine spannende Angelegenheit, was auch der Test gegen die fein ausgebildeten U19-Bundesligakicker des MSV Duisburg deutlich machte. Erst nachdem die Klever nach dem Seitenwechsel anfingen, die Gäste am bis dahin ungehinderten Spielaufbau intensiver zu stören, kamen sie besser zum Zuge. Was aber auch an den vorgenommenen Klever Wechseln und Umstellungen lag. Oder um "Kucze" zu zitieren: "Man hat schon gemerkt, dass nach der Pause Mike Terfloth auf dem Platz stand." Der zeigte sofort Führungsqualitäten und war hungrig auf jeden Ball. Aber auch Tim Janz machte einen guten Job. Von dem Können und der Erfahrung beider profitierten auch die Mitspieler. Die Klever Torchancen blieben allerdings rar gesät. Die größte fiel Innenverteidiger Sebastian van Brakel vor die Füße, der einen von Levon Kürkciyan gefährlich vor das Duisburger Tor geschlagenen Freistoß knapp verpasste.

Am Ende trennten sich beide Teams torlos unentschieden. "Berücksichtigt man, dass sich die meisten Aktionen des Spiels zwischen den Boxen stattfanden, ist das Ergebnis wohl gerecht zu nennen", meinte FC-Coach Thomas von Kuczkowski.

Mantwill - Ehrhardt (20. Flassenberg), Peters (46. Terfloth), van Brakel, Braun (46. Kresimon) - Janz, Haal - Acikgöz (70. Hogier), Hühner, Müller (46. Geurtz) - Deckers (46. Kürkciyan). Den nächsten Test bestreitet die Mannschaft von FC-Trainer Thomas von Kuczkowski am Sonntag gegen Landesliga-Absteiger VfB Uerdingen. Spielbeginn auf dem Bresserberg ist um 16.30 Uhr.