2024-04-25T10:27:22.981Z

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Ausgepfiffen: Für alle Reservespiele und einen Großteil der Partien der B-Klasse stehen der Schiedsrichtergruppe Neuburg am Samstag keine Schiedsrichter zur Verfügung.  Foto: dpa
Ausgepfiffen: Für alle Reservespiele und einen Großteil der Partien der B-Klasse stehen der Schiedsrichtergruppe Neuburg am Samstag keine Schiedsrichter zur Verfügung. Foto: dpa

Keine Schiris in der B-Klasse

Am Samstag können einige Spiele im unteren Amateurbereich nicht besetzt werden +++ Was Schiedsrichterobmann Jürgen Roth sagt und wie betroffene Vereine reagieren

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Die Schiedsrichtergruppe Neuburg kann am kommenden Wochenende nicht alle Partien im unteren Amateurbereich mit Schiedsrichtern besetzen. Wie Obmann Jürgen Roth der Neuburger Rundschau mitteilte, sind alle Reservespiele und ein Großteil der Partien der B-Klasse Neuburg betroffen.

Während Begegnungen der Reserve nicht das erste Mal unbesetzt bleiben, ist die Situation in der B-Klasse völliges Neuland. „Wir haben große Probleme“, teilte Roth mit, „da uns am Wochenende 40 Schiedsrichter fehlen.“ Am Samstag steht der letzte Spieltag der Saison an. Die meisten Partien finden zeitgleich statt, auf den Pfingstsonntag als Spieltag wurde verzichtet, worin Roth das Hauptübel erkannt haben will. Zudem erschwerten Verletzungen und Urlaube die Situation der Schiedsrichtergruppe. Auch die 13 höherklassig pfeifenden Schiris seiner Gruppe könne er nicht einsetzen, so Roth weiter, da diese in den höheren Ligen benötigt würden.

„Es tut weh“, sagte Roth, „weil wir es die ganze Saison geschafft haben, die Partien in der B-Klasse zu besetzen.“ Ausgerechnet am letzten Spieltag sei dies nun nicht möglich.

Um in der Kreisklasse Neuburg und A-Klasse Neuburg alle Partien belegen zu können, muss gar auf zwei Schiedsrichter aus Aalen zurückgegriffen werden. Für die B-Klasse blieben größtenteils keine Leute mehr übrig. Offizielle gibt es nur in den beiden im Kampf um den Aufstieg relevanten Partien (BSV Neuburg II – FC Ehekirchen II und TSV Burgheim II – TSV Pöttmes II). In den von Schiri-Mangel betroffenen Begegnungen müssen die Vereine nun selbst jemanden aus ihren Reihen finden, der die Partien reibungslos über die Bühne bringt.

Somit müssen in der B-Klasse auch fünf „erste Mannschaften“ auf einen Unparteiischen verzichten. Sowohl beim SC Feldkirchen als auch beim SV Wagenhofen wusste man zum Zeitpunkt der Nachfrage der Neuburger Rundschau noch nichts vom Schiri-Notstand. „Wir müssen das so akzeptieren“, sagte Werner Czech, Abteilungsleiter beim SC Feldkirchen, „das ist ein großes Problem.“ Auch Wagenhofens Abteilungsleiter Michael Neff bewertet die Situation als „sehr schlecht“. „Für mich kommt die Nachricht sehr überraschend, da am Wochenende wegen der Ferien kaum Jugendspiele stattfinden.“ Neff selbst ist als Schiedsrichter aktiv und pfeift am Samstag eine Kreisligapartie in Augsburg. Der SV Wagenhofen, so Neff, stelle zwischen acht bis zehn Unparteiische und sei damit im Landkreis führend. Daher könne man sich selbst keine Vorwürfe machen. Neff weiter: „Wir hatten im März einen sehr guten Neulingslehrgang, daher kann ich es fast nicht glauben, dass die B-Klasse größtenteils nicht besetzt wird.“ 23 Neulinge wurden damals von der Schiedsrichtergruppe Neuburg ausgebildet.

Jürgen Roth klagt schon seit geraumer Zeit über mangelndes Engagement vieler Vereine, junge Schiedsrichter zu generieren und hofft nun auf einen Aha-Effekt. „Die Vereine müssen einfach kapieren, dass es weiter Probleme geben wird, wenn nichts geschieht.“

Als „Untergang für die unteren Ligen“ bezeichnet Neff die Situation, sollte dauerhaft auf Schiedsrichter verzichtet werden müssen. Czech sieht es ähnlich: „Dann würde es auf den Plätzen drunter und drüber gehen. Wenn nur einfach irgendjemand pfeift, wird es problematisch.“

Aufrufe: 022.5.2015, 17:19 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor