2024-05-02T16:12:49.858Z

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Keine Nervosität in Munderkingen

Fußball, Kreisliga A: Trotz der jüngsten Misserfolge herrscht beim VfL Gelassenheit

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Munderkingen / aw - Nach nur einem Punkt in vier Spielen mit zwei hohen Niederlagen zuletzt ist der VfL Munderkingen in der Fußball-Kreisliga A I auf den siebten Platz zurückgefallen. Dabei hatte der Bezirksliga-Absteiger noch am neunten Spieltag die Tabelle angeführt. In Munderkingen herrsche deshalb aber keine "Weltuntergangsstimmung", sagt Spielertrainer Timm Walter. "Wir wissen unsere Situation ganz gut einzuschätzen." Auch VfL-Fußballmanager Felix Schelkle bleibt gelassen: "Bei uns wird niemand nervös."

Anfang Oktober hatten die Munderkinger in Betzenweiler mit 3:2 gewonnen und den Gastgeber von der Tabellenspitze verdrängt. Es war bis heute der letzte Sieg des VfL, womit damals kaum zu rechnen war – zumal unter den Gegnern seither mit dem SSV Emerkingen und dem SV Oggelsbeuren zwei abstiegsgefährdete Mannschaften waren. Doch gegen Emerkingen kam Munderkingen über ein 0:0 nicht hinaus, gegen Aufsteiger Oggelsbeuren setzte es, ebenfalls vor heimischem Publikum und eine Woche nach dem 1:5 in Altheim, eine 0:5-Niederlage.

Erinnerung an die Vorsaison

Gegen die Oggelsbeurer stand es zur Halbzeit 0:0, wenig deutete auf eine Niederlage der Heimelf hin. "Man hatte gedacht, irgendwann fällt das Tor", sagt Schelkle. Für den VfL, dachte man, doch es waren die Gäste, die kurz nach der Pause trafen. "Damit hatte keiner gerechnet." Es kam noch schlimmer für die Munderkinger, die weitere vier Gegentreffer kassierten. Schelkle fühlte sich ans vergangene Bezirksliga-Jahr zurückerinnert, als der VfL Spiele lange ausgeglichen hielt, nach einem Gegentor aber oft ein Bruch kam. "Wenn wir ein Tor kassierten, sind in der Regel zwei weitere Gegentreffer gefolgt." 73 in 30 Spielen waren es am Ende der Bezirksliga-Runde.

Aktuell, in der Kreisliga A, sind es 26 Gegentreffer in zwölf Partien – zehn davon gegen Oggelsbeuren und Altheim. "Wir haben in den vergangenen beiden Spielen zu viele Tore kassiert, da braucht man nicht drum rumzureden. Damit sind wir unzufrieden", sagt Spielertrainer Timm Walter, der sich selbst aus der Kritik nicht ausnimmt. Dass sich seine Mannschaft durch die Serie von vier Spielen ohne Sieg von der Tabellenspitze verabschiedet hat, wundert Walter aber nicht. "Das ist eine logische Folge" – erklärbar für ihn aufgrund vieler verletzter oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung stehender Spieler. "Mehr als ein Platz im oberen Mittelfeld ist derzeit nicht drin", so der Spielertrainer.

VfL-Fußballmanager Schelkle sieht das Problem nicht hauptsächlich bei den verletzungsbedingten Ausfällen. "Verletzte haben andere Vereine auch." Dass Munderkingen Woche für Woche mit einer veränderten Mannschaft antreten muss, ist aus Schelkles Sicht ein Nachteil – ebenso wie der Umstand, dass einige Spieler, die auswärts arbeiten oder studieren, nur einmal pro Woche oder gar nicht mit dem Team trainieren und nur zu den Spielen anreisen. Dass die Ergebnisse zuletzt nicht stimmten, hat für ihn vor allem einen Grund: "Es liegt nicht am linken oder rechten Fuß, nicht am Trainer, der alles versucht, sondern es ist Kopfsache."

Dies mag sich schon bald ändern. "Wir werden den Bock auch wieder umstoßen", sagt Spielertrainer Timm Walter. Auch Felix Schelkle rechnet wieder mit einem Umschwung. Aus seiner Sicht ist die Qualität des Kaders gut genug für einen der vorderen Plätze. "Personell sehe ich uns im Vergleich zu anderen Mannschaften im Vorteil." Allerdings besteht beim VfL kein Zwang, Erster zu werden und den Wiederaufstieg ins Bezirksoberhaus zu schaffen. "Druck ist nicht vorhanden, wir müssen gar nichts", so Schelkle.

Wertung steht noch aus

Dies sieht Timm Walter nicht anders. Er warnt vor zu hohen Erwartungen, was die Saison und die nächsten Aufgaben vor der Winterpause gegen Ringingen, Kirchen und Schelklingen-Alb angeht. Doch sollte schon am Samstag die Phase des Misserfolgs für Munderkingen enden und die Mannschaft auch in der Folge punkten, würde sie im Kampf um die Spitze wieder kräftig mitmischen – zumal dem VfL noch kampflos drei Punkte aus dem ausgefallenen Spiel am 23. Oktober gegen Pflummern-Friedingen zugesprochen werden dürften (das Sportgerichtsverfahren dauert an).

Mit diesen Punkten wäre der Rückstand zum Spitzenduo auf einmal nur noch halb so groß.

Aufrufe: 017.11.2016, 19:03 Uhr
Schw�bische ZeitungAutor