2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines
Abgedrängt: SWO (weißes Trikot) verlor vor zwei Wochen das Kreispokal-Finale gegen Obenstrohe 1:3. Sönke Spille
Abgedrängt: SWO (weißes Trikot) verlor vor zwei Wochen das Kreispokal-Finale gegen Obenstrohe 1:3. Sönke Spille

Keine Hoffnung auf WM-Schub

Beim Begriff "Fußball-WM" denken wohl die meisten Fans, Spielerinnen und Spieler auch in diesem Sommer eher an Männer-Bundestrainer Joachim ...
Löw und den Triumph 2014 in Brasilien als an Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid und die Frauen-Weltmeisterschaft 2015 in Kanada. Manfred Walde, Vorsitzender des Frauenausschusses des Fußballkreises Oldenburg-Stadt, tritt jedenfalls energisch auf die Euphoriebremse.

"Schon 2011 bei der WM in Deutschland gab es in unserem Bereich nicht den insgeheim erhofften Schub", bedauert Walde: "In diesem Jahr ist das leider nicht anders. Die WM findet in Kanada statt und nicht in Europa. Die Fernsehübertragungen fangen erst um 22 Uhr oder noch später an. Da der Schulbetrieb läuft, können fußballinteressierte Mädchen und Jungen eigentlich nichts sehen."

Die Entwicklung im Oldenburger Frauenfußball verfolgt Walde mit Sorge. Die SG GVO/VfL ist nach einem Jahr wieder aus der Landesliga abgestiegen. Der Post SV, der wie Ohmstede in der Bezirksliga antrat, muss nach rund 40 Jahren in höheren Spielklassen den Gang in die Kreisliga antreten. Dort spielten Eintracht, BW Bümmerstede, Post SV II und SWO nur eine untergeordnete Rolle.

"Junge Fußballerinnen, die wegen des Studiums nach Oldenburg kommen, sehen in Cloppenburg und jetzt in Friedrichsfehn einfach bessere sportliche Perspektiven", meint Walde mit Blick auf Zweitligist BVC und den Oberliga-Aufsteiger aus dem Ammerland.

Immerhin bleibt die Anzahl der Frauen-Teams in Oldenburg konstant (zehn). Zudem nahmen in der abgelaufenen Spielzeit 37 Mädchen-Mannschaften am Spielbetrieb teil. Damit sieht die Entwicklung in der Stadt besser aus als im benachbarten Ammerland. Dort werden künftig wohl nur noch elf Frauen-Teams starten, in der vergangenen Saison waren es vier mehr.

"Die Zahl der Mädchen ist gleich geblieben. Da der Spielbetrieb seit 2008 von Kleinfeld- auf Großfeldmannschaften umgestellt wurde, ging die Zahl der Teams zurück", sagt Walde, der auch Kreisjugendausschuss-Vorsitzender ist.

Um möglichst viele Mädchen wie Jungen dauerhaft für den Fußball zu begeistern, dürfe bei allem sportlichen Ehrgeiz von Trainerinnen und Trainern "das Spielerische nicht zu kurz kommen. Wenn die jungen Sportler überfordert werden, wenden sie sich anderen Dingen zu", meint Walde.

Aufrufe: 027.6.2015, 09:30 Uhr
Manfred MietzonAutor