"Ohne das Drumherum könnten wir fast sorgenfrei nach Solingen fahren", sagt Trainer Zdenko Kosanovic. Während er den "Fall Hacisalihoglu", der dem FCR wie berichtet mit mehreren tausend Euro teuer zu stehen kommt, eher aus der Distanz verfolgte, beobachtete der Coach das Tauziehen um die Austragung des Derbys am Sonntag genau. "Ich gehe davon aus, dass wir am Sonntag wie geplant spielen", sagt Kosanovic. Das wird aus Solinger Kreisen inzwischen bestätigt. Erkenntnisse, dass die Partie als Bühne für Auseinandersetzungen rivalisierender Gruppen missbraucht werden könnte, habe die Polizei derzeit nicht, hieß es. Das bestätigte auf Nachfrage auch Staffelleiter Martin Schürmann. Gleichwohl soll ein verstärkter Ordnungsdienst vor Ort sein, die Fanlager beider Klubs werden getrennt.
Auf dem Platz hofft Kosanovic darauf, dass sein Team weiter so selbstbewusst und zielstrebig wie zuletzt agiert. "Aus der Favoritenrolle kommen wir nicht raus - und die nehmen wir auch an", sagt der Coach, der allerdings auch warnt: "Wir dürfen nicht nachlassen und müssen aufpassen, dass wir den VfB nicht stark machen." Denn von Pappe ist das Team der Gastgeber nicht. Kenner der Szene vergleichen den Tabellenelften ein bisschen mit Bayer Leverkusen: individuell stark besetzt, aber nicht in der Lage, das Potenzial als Mannschaft umzusetzen.
Während die Gastgeber unter anderem auf den gesperrten Denis Petti verzichten müssen, fehlt beim FC Remscheid nur Keeper Christian Steinhauer, der inzwischen Gips trägt. Für ihn wird Nenad Radanovic das Tor hüten. Alle anderen Akteure sind einsatzbereit. Auch Angreifer Ferhat Ülker, der wohl wieder in die Anfangsformation zurückkehren wird.