2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Während Kevin Lohr (links hinten) dem FC Gundelfingen nicht zur Verfügung steht, hat sich Elias Weichler für das Nachholspiel in Memmingen einsatzfähig gemeldet.  Foto: Walter Brugger
Während Kevin Lohr (links hinten) dem FC Gundelfingen nicht zur Verfügung steht, hat sich Elias Weichler für das Nachholspiel in Memmingen einsatzfähig gemeldet. Foto: Walter Brugger

Keine Gedanken an die Zukunft

Der Fokus liegt bei Trainer Anderl und seinen Kickern des FC Gundelfingen allein auf dem Nachholspiel beim FC Memmingen II +++ Aindlings Kader wird immer kleiner

Klar lässt sich das Thema nicht ganz vermeiden. „Für mich zählt aber im Moment nur der FC Gundelfingen, alles andere ist Zukunftsmusik“, stellt Stefan Anderl, Trainer des Landesliga-Spitzenreiters, vor der für ihn durchaus heiklen Aufgabe beim FC Memmingen II, klar. Schließlich übernimmt Anderl im Sommer das Memminger Regionalliga-Team und einige Kandidaten aus der „Zweiten“ hat er für höhere Aufgaben im Visier. Für den TSV Aindling steht das zweite und damit letzte Nachholspiel dieser Saison an. Nach dem 3:1-Erfolg vor zwei Wochen in Dinkelsbühl geht es nun zum TuS Feuchtwangen.

FC Memmingen II - FC Gundelfingen (Mi 18:00)
(Bilanz seit 1998: 6 Siege Memmingen – 4 Remis – 7 Siege Gundelfingen)
Am Mittwoch blendet Anderl die Zukunft aus – und legt den Fokus nur auf die Gegenwart. Die ist durch die Punktverluste der Konkurrenz mittlerweile überraschend rosig. In den noch fünf ausstehenden Partien benötigen die Gärtnerstädter noch sechs Punkte, um die Saison als Erster abzuschließen. Doch genau darin sieht der Trainer eine kleine Gefahr: „Schauen wir uns doch den SV Mering an, der zuvor in einer ähnlichen Form war wie wir. Die haben jetzt in fünf Spielen nur fünf Punkte geholt und liegen nun so weit hinter uns. Das kann uns also genauso passieren, wenn wir die Aufgabe nicht so konzentriert und gewissenhaft wie gewohnt angehen.“
Andererseits ist der 50-Jährige überzeugt, dass seine Schützlinge nicht noch einmal so auftreten wie beim 0:0 gegen den SV Egg an der Günz, als sie sich im Frühjahr den bislang einzigen Punktverlust leisteten. „Ich merke aber, dass die Spieler im Training keinesfalls nachlassen und ganz intensiv arbeiten“, so Anderl.
Die zehntägige Pause seit dem 1:0-Sieg bei Türkspor Augsburg hat Gelegenheit zum Durchschnaufen gegeben, was insbesondere Elias Weichler gut tat. Der humpelte in Augsburg vom Platz, als er zweimal einen Schlag auf seinen linken Fuß erhielt. „Er hat aber auch einen Dickschädel“, kommentiert Anderl, „weil er nach dem ersten Schlag kurz darauf wieder voll durchzog und noch einen abbekam.“ Ohne große Folgen, denn Weichler kann in Memmingen auflaufen, während Kevin Lohr weiter ausfällt.
Für die Memminger hat die Partie auch durch die Personalie Anderl ihren besonderen Reiz. Da wollen gerade die jungen Talente aus dem Allgäu dem künftigen Chefcoach zeigen, was sie drauf haben. Zudem gilt es auch eine 0:5-Niederlage aus dem Hinspiel ein Stück weit zu korrigieren. Mit einem Punkt wäre FCM-Trainer Andreas Köstner gegen „das stärkste Team und den kommenden Meister" sicher zufrieden. Bei den so gut wie gesicherten Memminger Reservisten stoßen Jonas Meichelböck und Adrian Zuka wieder zum Kader. Auch Alexander Elsner steht wieder zur Verfügung, während die Routiniers Harald Holzapfel und Patrick Böck angeschlagen sind.
Schiedsrichter: Philipp Eisenmann (FC Bayern München)


TuS Feuchtwangen - TSV Aindling (Mi 18:30)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Feuchtwangen – 0 Remis – 1 Sieg Aindling)
Bei drei Einsätzen innerhalb einer Woche würde jeder Trainer gerne Wechsel in seinem Team vornehmen, um die Belastung für das kickende Personal ein wenig zu reduzieren. Für Roland Bahl erübrigen sich solche Gedankenspiele. David Englisch kehrt zwar nach seinem beruflich bedingten Auslandsaufenthalt in den Kader zurück, zumindest eine Alternative mehr. Allerdings fehlen für den Angriff gleich zwei Akteure. Matthias Steger (Ausbildung) wird ebenso wenig mitfahren wie Daniel Ritzer. „Die haben leider keine Zeit“, bringt Bahl sein Bedauern zum Ausdruck. Und weiter: „Das ist natürlich nicht gut.“ Nun steht zur Debatte, dass Junioren aus dem Nachwuchs aufrücken. Ansonsten stünden nur noch elf Feldspieler parat.
Der Aindlinger Mannschaft fehlt es an Qualität im Offensivbereich. Dass die Torausbeute zu wünschen übrig lässt, das hat sich oft genug schon gezeigt in dieser Frühjahrsrunde. Ein Patentrezept dagegen lässt sich nicht finden. Auch Alexander Lammer, gegen Egg an der Günz eine Stunde die einzig echte Spitze im Aindlinger Angriff, fungiert nicht mehr als Torgarant, wie das etwa im vergangenen Herbst der Fall war. Für Bahl liegt das nicht zuletzt daran, dass er von den Flügelspielern zu wenig Unterstützung erfährt.
Beim Gegner Feuchtwangen ist Zittern angesagt, es droht die Rückstufung in die Bezirksliga. Das jüngste 2:2 in Meitingen war ein Schritt in Richtung Klassenerhalt, aber vielleicht ein zu kleiner. Dass die Franken nun bestrebt sein werden, drei Punkte mit viel Engagement gegen Aindling zu erobern, steht außer Frage. „Die werden alles reinwerfen“, ist sich Roland Bahl sicher: „Wir treffen auf einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht.“
Was die Einstellung anbelangt, sah der Coach zuletzt keinen Anlass zur Kritik, wenngleich die Partie in Egg mit 0:2 verloren ging. „Wäre wünschenswert, wenn wir mal wieder in Führung gingen.“ Allzu oft mussten die Aindlinger im Frühjahr 2016 einem Rückstand hinterher rennen.
Schiedsrichter: Martin Götz (T'gereuth)

Aufrufe: 027.4.2016, 07:47 Uhr
Augsburger Allgemeine / wab, Johann EiblAutor