2024-05-02T16:12:49.858Z

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Keine Fusion - kein Sieger im Solinger Stadtderby

VfB und Union trennen sich remis

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Das Solinger Stadtderby in der Bezirksliga hatte keinen Sieger. 2:2 trennten sich Gastgeber VfB Solingen und der BSC Union in der Walder Jahnkampfbahn, in der die Partie auf Einladung des Fördervereins des Stadions ausgetragen wurde. Und trotz schlechter äußerer Bedingungen mit Dauerregen und einem tiefen Rasenplatz kamen rund 700 Zuschauer.
Unterschiedlich war die Reaktion der beiden Trainer nach dem Remis. Während sich BSC-Union-Coach Ali Soysal über einen mehr als verdienten Punkt im Abstiegskampf freute, war die Enttäuschung bei Uwe Rütjes deutlich sichtbar. 2:0 hatte der VfB nach Treffern von Nico Aleksic (18.) und Tim Hartkopf (20.) geführt - um dann den sicher geglaubten Dreier doch noch leichtfertig aus der Hand zu geben.

In der Analyse waren sich beide Trainer einig. "Wir wollten auf dem Rasen Fußball spielen, was aber auf dem immer tiefer werdenden Platz nicht möglich war. Die Union hat sich trotz Rückstand in die Partie reingebissen und den Punkt verdient gewonnen", erklärte Rütjes. "Ich habe meinen Spielern angedroht, jeden sofort vom Platz zu holen, der versucht, Fußball zu spielen", hatte Soysal von Beginn an auf die kämpferischen Komponenten seiner Mannschaft gesetzt.

Die Soysal-Rechnung ging auf - und hätte dem BSC Union fast noch einen Sieg beschert. Denn während der VfB in den zweiten 45 Minuten nur eine halbe Chance von Eray Bastas hatte, vergaben die Gäste in der Schlussphase drei hochkarätige Möglichkeiten durch Yusuf Kaymaz (76.), Davide Mangia (82.) und Alessandro Aquila (84.).

Allerdings hatte es in der ersten Halbzeit alles andere als gut ausgesehen für den BSC Union. Der Glück hatte, dass nach 0:2-Rückstand ein Geschoss von Bastas (24.) nur an den Pfosten knallte und auf der anderen Seite ein abgefälschter Schuss von Mangia (36.) zum 1:2die Blau-Gelben zurück ins Spiel brachte.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild. Nur noch der BSC Union bestimmte das Geschehen auf dem Platz - allerdings kurzzeitig unterbrochen vom Unparteiischen, nachdem einige Union-Anhänger auf der Gegengeraden Bengalos gezündet hatten. Und die Gäste belohnten sich für ihren Einsatz: Nach Vorarbeit von Yusuf Kaymaz erzielte Mangia (61.) den Ausgleich - der bis zum Abpfiff Bestand haben sollte.

"Dieses Ergebnis macht mich wirklich glücklich", erklärte Rüdiger Niederberger strahlend. Am Freitag hatte er die Opposition gegen die geplante Fusion angeführt, heute möchte er sich auf der Mitgliederversammlung des BSC zum neuen Vorsitzenden wählen lassen. Niederberger hatte sich auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung vehement gegen eine Fusion mit dem VfB zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Das 75-jährige Union-Urgestein kündigte am Sonntag aber an, als gewählter Vorsitzender sofort das Gespräch mit den Bavertern zu suchen.

Bei diesen Gesprächen wäre dann allerdings auch Andre Altmann als Jugendobmann dabei. Der Düsseldorfer Anwalt betonte gestern, nicht mit einem Rücktritt zu liebäugeln. "Ich werde die Jugendabteilung jetzt nicht im Stich lassen." Allerdings fürchtet Altmann, dass es nach der Saison einen Aderlass geben könnte. Immerhin hatten sich die Trainer der Jugend sowie viele Eltern klar für ein Zusammengehen mit dem VfB ausgesprochen.

Neben dem Amt des Vorsitzenden sind bei der Union auch die Positionen des 2. Vorsitzenden und des Geschäftsführers vakant. Niederberger geht davon aus, dass die Mitglieder heute für diese Positionen Ex-Spieler Daniel Esselborn und den aktuellen Co-Trainer der "Ersten", Erwin Scharpel, wählen werden.

Aufrufe: 029.3.2015, 21:07 Uhr
RP / Michael TeschAutor