Keine Chance für Hövelhof

Verdient, weil die Elf von Christian Scheidies in dem Abnutzungskampf den Gastgebern keine echten Chancen aus dem Spiel gönnte. Verdient, weil die Gäste von der Werre die klar besseren Chancen hatten, und weil sie sich hart, aber herzlich, nach der Pause nicht den Schneid abkaufen ließen. Die Partie wurde ab der 60. Minute zunehmend nickliger und hitziger, acht gelbe Karten (fünf davon gegen SVEW-Spieler) sprechen eine deutliche Sprache. Vor der Pause gab es nur einmal gelb, gegen Torwart Axel Benus. Den hatten fortan einige Zuschauer auf dem „Kieker“, provozierten verbal den Unparteiischen, der sich davon nicht beeindrucken ließ.

Auch verbale Spitzen der Hövelhofer Bank („Die Werster holzen hier wie die Kesselflicker...“) in Richtung SVEW-Team belegten: Es war Abstiegskampf pur angesagt. Hövelhof ist nun als Vorletzter durch die Siege von Eidinghausen-Werste und Maaslingen (siegte mit 4:3 im von Hövelhof acht Kilometer entfernten Kaunitz) mit zwölf Punkten bereits zehn Punkte weit weg von der (möglichen) Rettung, trotz dreier Neuzugänge (wobei der flinke Kevin Malena den besten Eindruck hinterließ) konnte der kleine „HSV“ trotz Leistungssteigerung nach der Pause zu wenig Gefahr vor dem SVEW-Tor produzieren. Die vielleicht entscheidende Szene gab es schon vor dem Spiel: Da versammelte SVEW-Kapitän Luca Dahlhoff seine Elf im Kreis, um sich auf die Partie einzuschwören. Ein kurzer Blick Richtung Bank, ein Aufruf: „Ich will alle hier im Kreis haben, auch die Ersatzspieler...“ Marschbefehl für Selvi, Kickelbick und Kollegen, und schon waren alle SVEW-Spieler samt im Kreis ein Team: Aus ihrer Mitte entsprang der Funke, der 90 Minuten hielt. Es war nicht immer schön, aber es war dizipliniert, wie immer laufstark und gut antizipierend (vor allem Jan Eckert) die Räume zugestellt, die Gegner angelaufen wurden.

Trainer Christian Scheidies fasste seinen ersten „Dreier“ der Landesliga so zusammen: „Wir hatten wohl sechs Hochkaräter und haben nach der Klatsche eine absolut gute Reaktion gezeigt. Der Gegner hatte nicht eine Chance aus dem Spiel heraus, kam nur durch Standards zu Aktionen und wenigen Chancen. Wir haben ein tolles Spiel gemacht und defensiv gut gestanden.“ Werstes Jan Eckert, solider Ruhepuls im defensiven Mittelfeld sah ebenso eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Vlotho-Spiel: „Das war heute viel ruhiger und souveräner, wie hatten mehr Disziplin im Spiel.“