Keine Angst vor großen Tieren

TSV Gersthofen - FC Gundelfingen (Fr 19:00)
„In der Landesliga Südwest kann jeder jeden schlagen.“ So lautet einer der Standardsätze, mit denen Klaus Assum, der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Gersthofen, seiner durch drastische Sparmaßnahmen auf eine Mischung aus Kickern aus der eigenen Kreisklassenmannschaft und den eigenen A-Junioren reduzierten Mannschaft immer wieder Mut macht. Ganz besonders gilt das vor den Spielen gegen die beiden Spitzenteams FC Gundelfingen – der Tabellendritte gastiert in der Selgros-Arena – und eine Woche darauf beim Zweiten SC Ichenhausen.
Das Assum mit seiner auf den ersten Blick zweckoptimistischen Aussage gar nicht so verkehrt liegt, beweisen nackte Tatsachen: Den derzeitigen Spitzenreiter TSV Kottern haben die Schwarz-Gelben vor wenigen Wochen sensationell mit 2:1 bezwungen, am letzten Spieltag setzte sich das bisherige Schlusslicht FC Affing beim Senkrechtstarter SC Ichenhausen, der bis dato an der Tabellenspitze gelegen hatte, mit 1:0 durch.
Der TSV Gersthofen hat sich nach vier Niederlagen einen Punkt durch ein torloses Unentschieden bei den Sportfreunden in Dinkelsbühl erkämpft und ermauert. „Es ist doch klar, dass wir keinen Juhu-Fußball spielen“, sagt Klaus Assum. Nach wie vor muss Trainer Ivan Konjevic zudem auf eine Reihe wichtiger Spieler verzichten.
Das „letzte Aufgebot“ ist es zwar nicht, mit dem der FC Gundelfingen nach Gersthofen reist, doch der Kader ist in den vergangenen Tagen ordentlich zusammen geschrumpft. Zumal sich unter der Woche noch Daniel Dewein abgemeldet hat. Der Stürmer wechselt nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub als Vertragsspieler zum Ligarivalen SC Ichenhausen, während sein Vater Joachim weiter als Torwart- und B-Junioren-Coach bei den Gärtnerstädtern aktiv bleibt.
„Mit solchen Situationen müssen wir im August einfach leben“, will sich FCG-Coach Stefan Anderl nicht groß äußern. Dewein hatte das Vertrauen in seine Fähigkeiten vermisst, andererseits kam er – wenn er nicht gesperrt oder im Urlaub war – in jeder Partie zum Einsatz. In den Ferien weilen diesmal neben Julian Eberhardt auch Christoph Schnelle und Christoph Müller sowie der als Alternative mögliche Dominik Clement. Was ein paar Umstellungen im zuletzt zweimal siegreichen Gundelfinger Team erfordert.
„Kevin Lohr hat gegen Nördlingen auf der Sechserposition gut gespielt, trotzdem werde ich ihn in die Innenverteidigung anstelle von Schnelle nehmen. Im Mittelfeld wird unsere Allzweckwaffe Bernd Scheu auflaufen. Ihn hatte ich auch in der Abwehr auf der Rechnung, obwohl er zuletzt als Stürmer getroffen hat. Aber das ist halt seine Qualität, Bernd kann ich einfach überall bringen“, lobt Anderl seinen „Joker“ der vergangenen Wochen.
Qualität ist auch das Stichwort bei Manuel Feil, der seit dieser Runde die linke Außenbahn beackert und bis vergangenen Juni noch für den TSV Gersthofen auflief. „Bei ihm und Linksverteidiger Michael Grötzinger muss ich sagen, dass sie für uns ein Glücksfall sind. Bei beiden hat es von Anfang an gepasst, sowohl menschlich wie auch taktisch. Und man darf ja nicht vergessen, dass Manuel noch nicht einmal 20 Jahre ist und sicher noch Luft nach oben hat.“
Auf der Ersatzbank wird erstmals nach fast zwei Jahren Christoph Wirth auftauchen. Nach dem Bruch des Oberschenkelknochens zog sich der Heilungsprozess lange hin, nun scheint zumindest der erste Kurzeinsatz wieder möglich.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)