Kein Klassenunterschied

Beide Mannschaften mussten auf einige Stammspieler wegen Urlaubs verzichten, doch in Durchgang eins war dies kaum zu spüren. Eine Woche vor dem Saisonstart wurde den rund 200 Zuschauern im Olympiastadion in Laupheim ein munterer Kick geboten. Schon nach sechs Minuten ging der Gastgeber in Führung: Marc Nilius stand plötzlich allein vor Biberachs neuem Keeper Manuel Herrmann, war den berühmten einen Schritt schneller und spitzelte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Danach hätte Laupheim von den Fehlern des Ex-Ravensburgers im Biberacher Kasten profitieren müssen. Herrmann agierte sehr nervös und wirkte nicht wie ein Torwart, der schon zigmal in der Oberliga gespielt hat. ,,Ich weiß auch nicht, was mit ihm los war. Wir haben in dieser Phase Glück gehabt", hatte auch Biberachs Trainer Rino Speradio keine Erklärung für die Anfängerfehler Herrmanns in der Anfangsphase.

Herrmann steigerte sich aber im Lauf des Spiels wie die gesamte Biberacher Mannschaft. Schon nach zwölf Minuten war der Ausgleich geschafft. Der aus Bad Buchau zurückgekehrte Torjäger Viktor Hasenkampf profitierte von einer misslungenen Abseitsfalle der Laupheimer Hintermannschaft und vollstreckte wie in seinen besten Zeiten. Nicht ganz so gut machte es Hasenkampf nach einer halben Stunde, als er - schön freigespielt von Ilyas Aksit - den Ball übers Tor beförderte. Aksit war es dann auch, der nach 38 Minuten die nächste dicke Chance der Gäste vergab. Der FV Biberach belohnte sich nicht. ,,Wir waren zu diesem Zeitpunkt besser als Laupheim", haderte auch Speradio mit den vergebenen Tormöglichkeiten.

So war die 2:1-Pausenführung der Olympia dann doch schmeichelhaft, aber das Tor muss man auch erst machen. Benjamin Barth hatte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld genau auf den Kopf des aufgerückten Linksverteidigers Manuel Evens gezirkelt. Biberachs Hintermannschaft vor allem war wohl überrascht von der Genauigkeit dieser Flanke und konnte nicht mehr eingreifen.

Post und Wesolowski verletzt

Nach der Pause hatten beide Teams dann noch Luft für rund 20 Minuten. Hasenkampf vergab erneut für den FVB (55.), Laupheims Michael Wiest scheiterte zweimal am nun viel sicherer spielenden Herrmann (63., 65.) Danach war die Luft raus. ,,Eine Woche vor dem Start war klar, dass wir irgendwann nachlassen würden", stellte Laupheims Trainer Thomas Lemke fest. Für den Coach war das Ergebnis auch eher zweitrangig, angesichts der Verletzungen von Daniel Post (vermutlich Bänderriss am Sprunggelenk) und Mathias Wesolowski, der schon nach 25 Minuten raus musste. ,,Mir gehen die Verteidiger aus."

So blieb nach einer halben Stunde Sommerfußball in der zweiten Halbzeit nur noch das Luftloch von Laupheims Torhüter Manuel Fetzer, der dem eingewechselten Noah Gnandt den 2:2-Ausgleich bescherte. ,,Am Ende ein gerechtes Ergebnis", wie Speradio befand.