2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Werner Scholz
F: Werner Scholz

Kein Heimweh, aber das Knie zwickt

Wie es Justin Schallock beim SC Freiburg ergeht

Sie kehrten dem Jugendleistungszentrum (JLZ) Emsland den Rücken und zogen aus, um in einem der Nachwuchsleistungszentren der Erst- und Zweitligisten weiter an ihrem Traum zu arbeiten. Die Emslandsportredaktion zeigt, wie es den vermeintlich größten emsländischen Fußballtalenten augenblicklich geht.

Von Dieter Kremer

Sögel. Seit dem vergangenen Sommer lebt Justin Schallock im Breisgau. Geht in Freiburg zur Schule und trainiert beim Nachwuchs des Erstligisten. Schallock läuft für die zweite B-Jugend auf, die sich überwiegend aus Spielern des jüngeren Jahrgangs zusammensetzt. Die U16 spielt in der Verbandsliga und führt mit einer Bilanz von elf Siegen und einem Unentschieden die Tabelle an, während der ältere B-Jugend-Jahrgang in der Bundesliga Süd/Südwest um Punkte kämpft.

Die Vorbereitungsspiele gegen die anderen Nachwuchsleistungszentren absolvierte Justin Schallock noch allesamt. Doch in der Liga verzeichnete er bislang nur zwei Einsätze. „Zurzeit bin ich verletzt. Deswegen geht es mir momentan nicht so gut“, gesteht Schallock. Aber der Verein versuche natürlich alles, ihn wieder fit zu machen. „Ich bin jetzt mehr im Kraftraum und bei den Physios als auf dem Platz.“ Das Talent plagt sich derzeit mit einem Patella-Spitzen-Syndrom herum, das häufig bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorkommt. „Ich werde jetzt mit Stoßwellen therapiert. Und das braucht Zeit“, ist laut Justin Schallock vor allem Geduld gefragt. Vermutlich wurden die aktuellen Probleme durch die höhere Trainingsbelastung hervorgerufen. Beim SC Freiburg trainiert Schallock viermal pro Woche. Zum Vergleich: Beim JLZ absolvierte der Offensivspieler wöchentlich zwei Übungseinheiten.

Im Juli brachte ihn die komplette Familie ins knapp 700 Kilometer entfernte Freiburg. Auch im September waren seine Eltern dort. Ansonsten halten beide Seiten über Messengerdienst Whatsapp und Videochat Facetime Kontakt. Heimweh habe sein Sohn „kein bisschen“, sagt Vater Thorsten. Denn Justin sei in Freiburg sehr gut aufgenommen worden.

Im Internat sind nach Angaben von Justin Schallocks Vater bis zu 14 Talente im Alter von 15 bis 18 Jahre untergebracht. „Dort hat er sein eigenes Zimmer, das er sich auch schön eingerichtet hat.“ Das alte Stadion des Lokalrivalen Freiburger FC wurde seinerzeit umgebaut. Unterhalb der Tribüne befindet sich das Internat. „Justin fällt zweimal aus dem Bett, und schon ist er auf dem Platz“, scherzt sein Vater.

Mehrfach war Justin Schallock bereits bei den Bundesligaspielen von Nils Petersen und Co. im Schwarzwald-Stadion – unter anderem als Balljunge. Meistens steht er hinter dem Tor.

Trotz seiner Verletzungsprobleme hat er seinen Wechsel vom JLZ Emsland zum SC Freiburg noch nicht bereut. „Auf keinen Fall“, betont Justin Schallock. „Die Trainer sind trotzdem mit mir zufrieden“, freut er sich.

Noch in diesem Monat soll es wieder zurück auf den Platz gehen. „Wenn alles gut läuft“, hofft Justin Schallock auf ein Ende der fußballlosen Zeit. Sein Vertrag mit dem SC Freiburg läuft über vier Jahre. Thorsten Schallock: „Auch die Trainer sagen, er soll geduldig bleiben.“

Aktuell befindet sich Schallock im Heimaturlaub. Seinen 16. Geburtstag am morgigen Donnerstag feiert er noch zu Hause, ehe es am kommenden Sonntag mit dem Zug zurück nach Freiburg geht.

Aufrufe: 04.1.2017, 07:30 Uhr
EmslandsportAutor