2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Er dirigiert wieder den TSV Mindelheim: Marcus Eder ist seit Dezember wieder Trainer der Bezirksliga-Mannschaft.  Foto: Andreas Lenuweit
Er dirigiert wieder den TSV Mindelheim: Marcus Eder ist seit Dezember wieder Trainer der Bezirksliga-Mannschaft. Foto: Andreas Lenuweit

»Kein Heimspiel mehr abgeben«

Vor dem Start in die Rückrunde spricht Mindelheims Trainer Marcus Eder über die Mission Klassenerhalt, den Gewinner der Vorbereitung und eine neue Aufstellung

Seit rund 14 Wochen ist Marcus Eder wieder Trainer des Bezirksligisten TSV Mindelheim. Der 42-jährige Ettringer, der den TSV vor drei Jahren in die Landesliga geführt hatte, soll die Mannschaft nun zum Klassenerhalt in der Bezirksliga führen.

Herr Eder, in der Winterpause kehrten Sie zum TSV Mindelheim zurück. Wie war der erste Eindruck?

Marcus Eder: Mein Eindruck ist, dass die Mannschaft richtig Qualität hat. Mit Spielern, die sich richtig mit dem Verein identifizieren.

Und trotzdem die Vorrunde nur als Zwölfter, mit einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz, abschloss.

Eder: Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist sicher, dass die Mannschaft personell arg gebeutelt war. In den ersten Spielen hat sie ja richtig gut losgelegt, doch dann fallen nacheinander ein Holger Thamm, ein Roman Feger, ein Patrick Eckers aus. Das sind Säulen, die fehlen.

Dafür gibt es Ersatzspieler.

Eder: Es gibt genug andere Spieler, die das Eisen aus dem Feuer hätten holen können. Doch es waren wohl nicht alle bereit dazu. Und da sind wir beim zweiten Problem: Die Mannschaft muss eine andere Mentalität an den Tag legen.

Inwiefern?

Eder: Ich verlange von den Spielern, dass die ihr Hobby, welchem sie nach eigener Aussage ja alle gern nachgehen, auch voll durchziehen. Die Spieler müssen sich hinterfragen, ob sie in der Vorrunde wirklich alles gegeben haben. Und ich glaube, das tun sie. Sie sind auf dem richtigen Weg. Denn eines ist klar: Ein Spieler, der sich zu wichtig nimmt und es sich zu leicht macht, wird es auf Dauer schwer haben.

Das klingt nach der „harten Hand“, die ja sogar von den Spielern selbst gewünscht war.

Eder: Mag sein. Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass eine klare Ansage wichtig ist. Ich habe aber auch kein Problem damit, zu loben oder mal jemanden in den Arm zu nehmen. Ich lasse auf jeden Fall keinen einfach stehen. Die Spieler wissen, dass sie mit mir über alles reden können. Nur für dumm verkaufen sollten sie mich nicht.

Wie verliefen denn die ersten Wochen?

Eder: Es hat schon manchmal richtig gestaubt. Wenn man im Donnerstagstraining wieder von vorn anfangen muss, was man eigentlich schon am Dienstag eingeübt hat, dann nervt das. Da war mir manchmal etwas zu viel Trallala drin. Aber wie gesagt, ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.

Gab es denn einen Gewinner der Vorbereitung?

Eder: Tobias Hovanjek ist einer der Gewinner. Er ist einer, der den Sprung in die erste Mannschaft dauerhaft schaffen kann. Auch Simon Wendl ist als Stürmer eine Bereicherung.

Simon Wendl war bislang im Mittelfeld aufgeboten. Können sich die Zuschauer auf weitere Positionswechsel freuen?

Eder: Ja, ich habe schon manche Positionen gewechselt. Das hat damit zu tun, dass ich nun dank der Neuverpflichtungen (Ferhan Yörür, Sebastian Schwegle, Anm. d. Red.) und die bisher verletzten Rückkehrer einfach mehr Möglichkeiten habe. Ferhan beispielsweise ist ein absoluter Gewinn für unsere Innenverteidigung.

Die Vorbereitung verlief ja augenscheinlich ganz ordentlich. Nur gegen höherklassige Teams gab es Niederlagen (3:5 gegen Kaufbeuren, 0:3 gegen Memmingen, Anm. d. Red.). Gegen Eppishausen (2:1), Türkheim (5:0), Eggenthal (1:0) und Balzhausen (2:1) gab es Siege.

Eder: Vor allem die erste Halbzeit gegen Türkheim, als wir 5:0 führten, war stark. Da hat die Mannschaft gezeigt, dass sie einen Kreisligisten von vorn bis hinten beherrschen kann. Wie das gegen einen Bezirksligisten aussieht, wird man nun sehen.

Aufrufe: 020.3.2015, 21:48 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor